Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 31 (1994), Heft 2
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- 1994 (24)
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Dieser Bericht soll keine streng wissenschaftliche Aufarbeitung bzw. Erfassung sein. Es wurde vielmehr Wert auf die Darstellung der ökologischen Besonderheiten in Flora und Fauna, der historisch-Iandeskulturellen Bedeutung sowie der Schwerpunkte in der Schutzproblematik gelegt. Einige Bemerkungen zum Wert dieser Landschaft für den Denkmalschutz seien an dieser Stelle ebenfalls erlaubt, da sie zum Gesamtkomplex der Schutzwürdigkeit der Haldenlandschaft gehören.
Der Steinbeißer (Cobitis taenia L.) ist eine Fischart, die in allen deutschen Bundesländern als selten gilt und in den "Roten Listen" als gefährdete Art eingestuft ist. Zurückgeführt wird diese Situation überwiegend auf die Einschränkung des Lebensraumes dieser spezialisierten Fischart, der in der Literatur übereinstimmend als "klare Gewässer mit Sandgrund" angegeben wird.
Der Bericht ist ein Ergebnis des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) an den Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) 1991 vergebenen, von den Ländern Brandenburg und NordrheinWestfalen außerdem geförderten und von der Bundesforschungsanstalt für Naturschutz und Landschaftsökologie, jetzt Bundesamt für Naturschutz, betreuten Forschungs- und Entwicklungsvorhabens "Feuchtgebietsschutz in der Bundesrepublik Deutschland durch Monitoring der Wasservogelarten sowie durch Gebietsmonitoring, speziell der Feuchtgebiete internationaler Bedeutung gemäß Ramsar-Konvention."
Die mitteleuropäische Landschaft wurde im Laufe der Geschichte durch extensive Nutzung geformt. Als Ergebnis entstand eine Kulturlandschaft, welche eine Vielfalt ökologisch wertvoller artenreicher Lebensräume aufwies. Dazu zählen viele jetzt nach §30 Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (NatSchG LSA) geschützte Biotope, wie Steuobstwiesen, Trockenrasen, extensiv bewirtschaftete Weinberge in Terrassen-, Steil- und Hanglagen, aufgelassene Steinbrüche, Hecken, Feldgehölze und Niederwälder. Diese wertvollen Habitate bedürfen der regelmäßigen Pflege durch den Menschen. Nur so kann ihr hoher ökologischer Wert erhalten werden.
Unter dem Titel "Vegetation und Flora des Kreises Köthen" haben Mitarbeiter der ehemaligen Pädagogischen Hochschule Köthen unter Leitung von Prof. Dr. Arndt Kästner den Versuch einer aktuellen Darstellung der im Gebiet vorkommenden Pflanzen unternommen. Herausgeber der Schrift ist das Naumann-Museum in Köthen. Dieses Vorhaben erscheint sehr bedeutungsvoll, weil erstmalig seit Bensemann (1908) wieder eine vollständige Erfassung der Flora des Kreises vorliegt. Das Vorhaben erhält auch deshalb besondere Bedeutung, weil seit Beginn unseres Jahrhunderts tiefgreifende Veränderungen in den Natur- bzw. Landschaftsräumen erfolgten, wie zunehmende Industrialisierung, Verkehrserschließung, Siedlungserweiterung, gesteigerter Tourismus und wachsende Beanspruchung der Landschaft durch Erholungssuchende, Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung, verbunden mit Flächenstilllegung und Flurneugestaltung.
Seit April 1992 erscheint in jedem Jahr ein Heft dieser Reihe, die speziell die Region des ElbeHavel- Winkels beschreibt. Die Publikationsreihe wurde bisher vom Heimat-Naturmuseum Untere Havel herausgegeben, ab Heft 4 ist das IHU Geologie und Analytik, Gesellschaft für Ingenieur-, Hydro- und Umweltgeologie mbH, in Stendal der neue Herausgeber.
Reinhard Keller : 65 Jahre
(1994)
Geehrt wird Herr Reinhard Keller, geboren am 29.12.1929. Sein bevorstehender 65. Geburtstag ist uns Anlass, seine schon lange währende ehrenamtliche Tätigkeit auf den Gebieten Naturschutz und Landschaftspflege zu würdigen. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Zerbst wurde und wird durch ihn, der seit Jahren ein sehr aktives Mitglied des Naturschutzbeirates ist, tatkräftig unterstützt. R. Keiler betreut z. B. die Naturschutzgebiete "Rahmbruch" und "Platzbruch".
Manfred Huth : 65 Jahre
(1994)
Wenn man in den Wäldern um Freyburg/Unstrut einen schlanken, sportlich wirkenden Mann mit der bei ihm zu jeder Jahreszeit obligatorischen Baskenmütze trifft, kann man mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es sich um Manfred Huth handelt: Der Freyburger Naturschutzhelfer, Mykologe und Entomologe feiert am 14.09.1994 seinen 65. Geburtstag, man möchte es ihm nicht glauben. Jung geblieben an Körper und Geist, auch durch zwei Sportarten, die er seit seiner Jugend betreibt. Manfred Huth spielt aktiv Tischtennis beim TTV Freyburg und Schach bei ESV Naumburg.