Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins für das Jahr 2020 - Band 12 (2021)
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In dieser zweiten Folge einer Artikelserie mit Neubeschreibungen von Arten von Draba subgen. Erophila werden D. droserifolia BOMBLE und D. glauca BOMBLE neu beschrieben. Draba droserifolia ist eine auffallend rundblättrige Art, die D. praecox und D. strigosula nahe steht. D. glauca ist eine graugrüne Art, die Merkmale von D. strigosula und morphologisch D. majuscula angenäherten Sippen kombiniert. Zu den bereits bekannten Arten D. acutidentata, D. majuscula, D. praecox und D. strigosula werden neue Fundorte aus dem Rheinland und den Niederlanden genannt.
Ornithogalum angustifolium (= O. umbellatum s. str. sensu SPETA) und O. divergens (= O. umbellatum s. str. sensu RAAMSDONK) sind gut unterscheidbare Arten, deren Morphologie, Phänologie, Ökologie und Verbreitung im Aachener Stadtgebiet und in der Region zwischen Nideggen und Zülpich vorgestellt werden. Neben den Brutzwiebeln und der Phänologie ist die Breite des weißen Randes der äußeren Perigonblätter ein zuverlässiges Unterscheidungsmerkmal. Bei O. divergens ist dieser Rand schmal, bei O. angustifolium dagegen breit. O. divergens ist im Raum Nideggen-Zülpich verbreitet, etabliert und wirkt als lange vorhandener Teil der Vegetation, während O. angustifolium allenfalls neophytisch vorkommt. Im Gegensatz dazu ist O. divergens in Aachen ein zerstreuter, aber sich derzeit aus Pflanzungen heraus zunehmend etablierender Neophyt, während O. angustifolium verbreitet und etabliert ist und offensichtlich schon lange vorkommt. Dieser Verbreitungsunterschied wird arealgeographisch erklärt mit einem von Westen aus Belgien und den Niederlanden einstrahlenden Vorkommen von O. angustifolium und einer historischen Einwanderungsroute von O. divergens aus einem hypothetischen Areal in Flusstälern und Weinbergen Südwestdeutschlands über das Mittelrheintal in den Raum Nideggen-Zülpich.
Robinia pseudoacacia – Robinie, Scheinakazie, Falsche Akazie (Fabaceae), Baum des Jahres 2020
(2021)
Wie in den letzten 31 Jahren kürte das „Kuratorium Baum des Jahres“ auch für 2020 wieder einen Baum des Jahres. Dabei fiel die Wahl nicht auf eine bei uns ursprünglich heimische Baumart, sondern auf einen besonders im Naturschutz äußerst umstrittenen Neophyten: die aus Nordamerika stammende Robinie.
Über Nachweise der erst kürzlich neu beschriebenen Stellaria ruderalis in Aachen und im Raum Nideggen-Zülpich in den Kreisen Düren und Euskirchen wird berichtet. Die Ökologie und die Merkmale dieser Art, die morphologisch zwischen S. media und S. neglecta vermittelt, werden vorgestellt und diskutiert.