410 Linguistik
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Während es jedem unbenommen ist, eine Sprache oder einen Dialekt schön oder häßlich zu finden, wird immer wieder versucht, sprachästhetische Urteile zu begründen. In diesem Essay werden Urteile über die deutsche Sprache gesammelt und linguistisch betrachtet, d.h. nicht nach den sozio-kulturellen Assoziationen, die sie auslöst (Giles/Niedzielsky 1998: social connotation hypothesis), sondern nach sprachlichen Merkmalen (inherent value hypothesis), was Versuche nicht ausschließt, sozio-kulturelle Assoziationen linguistisch zu legitimieren. Konsens scheint darüber zu bestehen, daß die romanischen Sprachen, und unter diesen besonders das Italienische, schöner klingen als die germanischen Sprachen, und unter diesen besonders das Deutsche, während das Deutsche durch Ableitung und Zusammensetzung Wortbildungsmöglichkeiten hat und nutzt, die anderen Sprachen versagt sind. Was die Aussagekraft solcher Vergleiche mindert, ist ihr Eurozentrismus; ästhetische Urteile über „exotische“ Sprachen sind noch selten.
Funktionsverbgefüge stehen seit jeher in der Sprachkritik, die sich nun auch auf digitale Räume ausbreitet. Vertreten wird dort die These, Funktionsverbgefüge und ihre entsprechenden Basisverben seien äquivalent und könnten in allen Kontexten durch die verbalen Entsprechungen ersetzt werden. Dies kann durch die vorliegende korpusbasierte und textlinguistische Studie am Beispiel des Gefüges Frage stellen widerlegt werden. Anhand eines extensiven Datenmaterials aus den Wikipedia-Artikel-Korpora des IDS zeige ich die semantischen, grammatischen und textlinguistischen Unterschiede zwischen dem Basisverb und dem Funktionsverbgefüge im Gebrauch auf, die sich in der Anreicherung, Verdichtung, Perspektivierung, Gewichtung und Wiederaufnahme von Informationen im Text manifestieren.
Der inhaltlich umfassende Sammelband von Sarah Brommer und Christa Dürscheid bündelt vorrangig Forschungsarbeiten von Studierenden, die sich im Feld der Mensch-Mensch- und Mensch-Maschine-Kommunikation in einer sich stetig technisch weiterentwickelten Welt verorten. Die Forschungsarbeiten, die im Rahmen des Seminars "Mensch. Maschine. Vertrauen." an der Universität Zürich im Wintersemester 2019 entstanden sind, nehmen verschiedene Kommunikationssituationen und aktuelle Phänomene in den Blick, die bis dato noch als Forschungsdesiderate zu konstatieren sind: z. B. (A) Formen interpersonaler Mensch-Maschine-Kommunikation in medialen Formaten wie WhatsApp oder Tinder, (B) Perspektiven auf Streitgespräche mit Robotern oder die Frage nach Vertrauen im Umgang mit Pflegerobotern, (C) Kommunikationssituationen mit Siri oder Smart Homes und (D) Biohacking als technische Entwicklung in Bezug auf das Einsetzen von u.a. Chips in den menschlichen Körper. Insgesamt beinhaltet der Band zwölf Beiträge, die sich überwiegend zunächst aus linguistischer Perspektive den Forschungsgegenständen nähern und diese dann weiterführend in ethische Fragen und gesellschaftspolitische Zusammenhänge einbetten.
Während es jedem unbenommen ist, eine Sprache oder einen Dialekt schön oder häßlich zu finden, wird immer wieder versucht, sprachästhetische Urteile zu begründen. In diesem Essay werden Urteile über die deutsche Sprache gesammelt und linguistisch betrachtet, d.h. nicht nach den sozio-kulturellen Assoziationen, die sie auslöst (Giles/Niedzielsky 1998: social connotation hypothesis), sondern nach sprachlichen Merkmalen (inherent value hypothesis), was Versuche nicht ausschließt, sozio-kulturelle Assoziationen linguistisch zu legitimieren. Konsens scheint darüber zu bestehen, daß die romanischen Sprachen, und unter diesen besonders das Italienische, schöner klingen als die germanischen Sprachen, und unter diesen besonders das Deutsche, während das Deutsche durch Ableitung und Zusammensetzung Wortbildungsmöglichkeiten hat und nutzt, die anderen Sprachen versagt sind. Was die Aussagekraft solcher Vergleiche mindert, ist ihr Eurozentrismus; ästhetische Urteile über „exotische“ Sprachen sind noch selten.
This paper focuses on the question of the representation of nasality as well as speakers’ awareness and perceptual use of phonetic nasalisation by examining surface nasalisation in two types of vowels in Bengali: underlying nasal vowels (CṼC) and nasalised vowels before a nasal consonant (CVN). A series of three cross-modal forced-choice experiments was used to investigate the hypothesis that only unpredictable nasalisation is stored and that this sparse representation governs how listeners interpret vowel nasality. Visual full-word targets were preceded by auditory primes consisting of CV segments of CVC words with nasal vowels ([tʃɑ̃] for [tʃɑ̃d] ‘moon’), oral vowels ([tʃɑ] for [tʃɑl] ‘unboiled rice’) or nasalised oral vowels ([tʃɑ̃(n)] for [tʃɑ̃n] ‘bath’) and reaction times and errors were measured. Some targets fully matched the prime while some matched surface or underlying representation only. Faster reaction times and fewer errors were observed after CṼC primes compared to both CVC and CVN primes. Furthermore, any surface nasality was most frequently matched to a CṼC target unless no such target was available. Both reaction times and error data indicate that nasal vowels are specified for nasality leading to faster recognition compared to underspecified oral vowels, which cannot be perfectly matched with incoming signals.
So-called gender-neutral nouns like Freund*innen, Redakteur_in or AutorInnen are suspected to not fit into the linguistic system. This paper argues that if these forms are pronounced with a glottal stop (e.g. Freund[ʔ]innen), only small changes in the grammar are needed to integrate them. It is shown that the suffix [ʔ ɪn] in these derivatives can be analysed as a phonological word and therefore could be a new suffix that is added to the grammar. The phonological structure of its derivatives is shown to be just like the phonological structure of many native German derived nouns as many suffixes form a phonological word of their own. Also, the insertion of [ʔ] in these derived wordforms can be explained by the status of the suffix as a phonological word. Hence, it is argued that speakers do not ignore the regularities of the grammar when they use gender-neutral nouns with [ʔ ɪn], but rather work with these rules to create new words with new meanings.
Am 5. und 6. Mai 2022 fand am Institut für Germanistik der Universität Leipzig der von Adele Baltuttis, Anna Bliß, Barbara Schlücker und dem Autor dieses Berichts organisierte internationale Workshop "Word Formation and Discourse Structure" statt. Gegenstand des Workshops war ein bisher in der Forschung weitgehend unbeachtetes Thema, nämlich die Rolle der Wortbildung für die Struktur und Verständlichkeit von Texten: Inwieweit tragen komplexe Wörter zum Strukturaufbau und zur inhaltlichen Verknüpfung über Satzgrenzen hinweg bei? Vor dem Hintergrund dieses Desiderats sollte der Workshop ein Forum bieten, in dem zu diesem Thema Perspektiven interdisziplinärer Forschung erarbeitet werden. Zwar sind bereits in den 1970er bis 1990er Jahren erste Arbeiten zur Interaktion von Wortbildung und Text- bzw. Diskurslinguistik entstanden, im Anschluss ist das Thema jedoch kaum noch verfolgt worden. Dabei fanden in der Text-/Diskurslinguistik enorme Entwicklungen statt, etwa bei der Einbeziehung neuer Methoden, insbesondere aus der Psycho- und Computerlinguistik oder hinsichtlich elaborierter theoretischer Modellierungen. Der Aspekt der Wortbildung blieb hierbei aber weitgehend außen vor. Der Workshops sollte deshalb neue und bekannte Fragen und Probleme (wieder) aufgreifen und vor dem Hintergrund der aktuellen Erkenntnisse und Methoden neu diskutieren. Das Thema Wortbildung und Diskursstruktur ist insofern ein neues und interdisziplinäres Thema, das das Zusammenspiel unterschiedlicher linguistischer Bereiche und Traditionen erfordert. Dies zeigt sich auch im Programm des Workshops, das internationale Wissenschaftler:innen aus verschiedenen linguistischen Teilbereichen (Wortbildung, historische Sprachwissenschaft, Diskurs-/Textlinguistik, Fachsprachen, Korpus- und Computerlinguistik) zusammengebracht hat.
Am 2. und 3. Dezember 2021 fand im Haus der Universität in Düsseldorf die von Katrin Hein (IDS Mannheim) und Sascha Michel (RWTH Aachen) organisierte Tagung "Wortbildung und Konstruktionsgrammatik" statt, welche von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie der Gesellschaft von Freunden und Förderern der HHU (GFFU) finanziert wurde. Aufgrund der aktuellen Corona-Lage wurde die Tagung in einem hybriden Veranstaltungsformat durchgeführt, sodass neben den Veranstaltern und fünf ReferentInnen vor Ort weitere fünf ReferentInnen aus Deutschland, den Niederlanden, Italien und Frankreich zugeschaltet wurden. Daneben fand sich mit 46 digital Teilnehmenden aus dem In- und Ausland ein großer und disziplinär breit aufgestellter Rezipientenkreis aus LinguistInnen, GermanistInnen, RomanistInnen, AnglistInnen sowie Literatur- und ÜbersetzungswissenschaftlerInnen ein, die nicht nur die Vortragsdiskussionen bereicherten, sondern insgesamt die bestehende Relevanz des Tagungsthemas unterstrichen.