580 Pflanzen (Botanik)
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Um den Stand der gegenwärtigen Verbreitung der drei in der Ufervegetation des Niederrheins vorkommenden Cuscuta-Arten C. lupuliformis KROCKER, C. europaea L. und C. gronovii WILLD. festzustellen, wurde eine Kartierung beider Rheinufer zwischen Monheim-Baumberg (Kr. Mettmann) und der niederländischen Grenze durchgeführt. Cuscuta europaea und Cuscuta lupuliformis sind im gesamten Rheinverlauf häufig zu finden, wobei letztere Art die Prallufer des Rheins bevorzugt. Die seltenere Art Cuscuta gronovii konnte an vier Fundorten nachgewiesen werden. Des Weiteren wurde die soziologische Eingliederung der Cuscuta-Arten in der Ufervegetation untersucht. Die Auswertung von insgesamt 112 Vegetationsaufnahmen ergab, daß sich Cuscuta lupuliformis und Cuscuta europaea aus vegetationskundlicher Sicht deutlich unterscheiden. Vom Cuscuto europaeae-Calystegietum Tx. 1947 wurde deswegen ein Cuscuto lupuliformis-Rubetum caesii ass. nov. abgegliedert und neu beschrieben.
Die Arbeit ist eine Zusammenfassung von Untersuchungen über die Ökologie der Wasservegetation in naturnahen Stillgewässern in Polen, die am Lehrstuhl für Phytogeographie der Warschauer Universität durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 532 Bestände von 18 Assoziationen aus den Klassen Lemnetea minoris Koch et Tx. 1954, Charetea fragilis (Fukarek 1961) Krausch 1964, Potamogetonetea Tx. et Prsg. 1942, Littorelletea uniflorae Br.-Bl. et Tx. 1943 untersucht. Es wird nachgewiesen, daß über das Vorkommen und die Entwicklung der Wasserpflanzengesellschaften im großen Maße die Wassereigenschaften entscheiden, die einmal mit dem Karbonatsystem zusammenhängen (Gesamt- und Karbonathärte, Gehalt an Ca, Mg), und außerdem mit denjenigen, die für Sauberkeit und Trophie des Wassers ausschlaggebend sind (Sauerstoffsättigung, Wasserfarbe, Gehalt an PO4-P, NH4-N, ges. Fe und gel. Si02). Unter den Bodeneigenschaften haben die größte Bedeutung: Wassergehalt, Oxydierbarkeit, Gehalt an organischer Substanz, Gesamtstickstoff, gel. Si02, SO4, pH-Wert, außerdem die Hauptbestandteile der Kalkgyttja (Ca, Mg, Na). Die pflanzensoziologische Einteilung der Wasserpflanzengesellschaften in selbständige Syntaxa nach dem Prinzip der floristischen Dominanz findet ihre Bestätigung in den Standortsbedingungen. Die einzelnen Gesellschaften oder Gruppen von Gesellschaften unterscheiden sich voneinander durch die Amplituden und Optima der Standortbedingungen; sie können daher einen Bioindikationswert haben.
Ökologische und floristische Unterschiede zwischen zwei Typen von Felsstandorten mit Asplenium septentrionale werden behandelt. Auf Grundlage der Standortsbedingungen und der floristischen Struktur können in den Westkarpaten das Woodsio ilvensis-Asplenietum septentrionalis R.Tx. 1937 auf mehr mesophilen und basenreichen Felsen sowie die stärker xerotherme und azidophile Asplenium septentrionale-Gesellschaft unterschieden werden.
Die vorliegende Studie beginnt mit der Schilderung der Physiogeographie eines Durchbruchstales und analysiert im folgenden Flora und Vegetation des "Höllentales" im Frankenwald. Das klimatisch montan getönte Mittelgebirgstal wird überwiegend von Wald- und Forstgesellschaften dominiert. Vegetationsprägend sind in der Aue und an den Talhängen montane Phanerogamen und Kryptogamen einschließlich der von ihnen aufgebauten Pflanzengesellschaften. Pflanzengeographisch bemerkenswert ist der reliktische Vegetationskomplex am südexponierten Steilhang um "König David" und "Hirschsprung". Hier erreicht der zonale Buchenwald seine standörtliche Trockenheitsgrenze. Den felsenreichen Steilhang hat Fagus wahrscheinlich nie besiedelt. Bodensaure Traubeneichenwälder (Quercion robori-petraeae), Winterlinden-Traubeneichenwälder (Carpinion) und thermophile Edellaubholzwälder (Tilio-Acerion) leiten über zu offenen Vegetationseinheiten auf noch trockeneren bzw. instabileren Böden. Südlichen bis südöstlichen pflanzengeographischen Charakter haben die Gesellschaften des Berberidion, Geranion, Alysso-Sedion und des Seslerio-Festucion pallescentis, borealen Charakter die des Androsacion vandellii und des Dicrano-Pinion. Die besondere Bedeutung des Höllentales hinsichtlich seiner Reste einer anthropogen wenig beeinflußten Naturlandschaft mit zahlreichen Reliktsippen und -pflanzengesellschaften aus den Zeiten vor der Buchendominanz in Mitteleuropa wird betont.
Am Südabfall des aus Basalt bestehenden Bauersberges in der montanen Langen Rhön wird der Extremstandort "Silikatfels-Blockmeer" floristisch-vegetationskundlich analysiert. Er zeigt aufgrund seiner Azonalitat überregional ein Vegetationsmosaik mit typischem Verteilungsmuster und bietet aufgrund seiner Isoliertheit ein Refugialpotential für Eiszeitrelikte sowie ein Evolutionspotential für Endemismen. Flechten-Gemeinschaften im zentralen, offenen Blockmeer sind im Untersuchungsgebiet nach dem Mikromosaik angeordnet: das Lecideetum lithophilae auf den horizontalen, das Lecanoretum sordidae auf den vertikalen Blockflächen, das Lecideetum lucidae auf den regenabgewandten Block-Unterseiten. Die Moos-Gemeinschaften, die üppig erst in den luftfeuchteren Blockmeer-Randbereichen gedeihen, sind v.a. nach dem Makromosaik angeordnet: Das Grimmietum ovatae im zentralen, offenen Blockmeer, das Andreaeetum petrophilae mehr randlich, das Rhacomitrietum lanuginosi am deutlich luftfeuchteren Hangfuß, das Grimmietum hartmanii und das Isothecietum myuri in den stark beschatteten Randbereichen und auf Blöcken im geschlossenen Wald. Gefäßpflanzen-Gesellschaften wachsen bis auf das Asplenietum septentrionalis erst in Randbereichen oder besetzen als „Gehölzinseln" (Sambuco-Salicion- und Hasel-Gebüsche, Querco-Tilietum platyphylli) feinerdereiche Mulden im Blockmeer. Besonnte Säume werden von der Hieracium murorum-Gesellschaft, beschattete vom Epilobio-Geranietum robertiani (z.T. mit Cynoglossum germanicum) eingenommen. Am sonnigen Trauf wächst in Anklängen das Betulo-Quercetum petraeae, die angrenzende, zonale Waldgesellschaft ist das Galio-Fagetum (montane Dentaria bulbifera-Höhenform).
Vergleichende Untersuchungen zu den Standortsverhältnissen der Außengrodenvegetation auf Langeoog
(1993)
Im Herbst 1988 wurden Vegetations- und Standortsuntersuchungen auf dem begrüppten Außengroden der Insel Langeoog durchgeführt. Die 6 stetig vertretenen Pflanzengesellschaften werden beschrieben und nach ihren Standorten verglichen. Es sind die Vorlandgesellschaften Salicornietum strictae, Spartinetum anglicae, Salicornietum brachystachyae und die Salzwiesengesellschaften Puccinellietum maritimae, Halimionetum portulacoidis, Artemisietum maritimae. Erfasst wurde für jede Gesellschaft die Höhenlage, die Überflutungshäufigkeit, der Boden-pH, der Boden-Kalkgehalt, die elektrische Leitfähigkeit in der Bodenlösung und der Bodenwassergehalt. Über Mittelwertvergleiche erhaltene, signifikante Standortsunterschiede werden dargestellt. Der Überflutungsfaktor, der direkt von der Höhe (m NN) abhängt, beeinflusst die Zonierung der Pflanzengesellschaften im Untersuchungsgebiet am nachhaltigsten. Zwischen benachbarten Gesellschaften mit signifikant unterschiedlicher Höhenlage verlaufen die Wasserstandslinien "Mittleres Nipphochwasser" (MNpHW), "Mittleres Tidehochwasser" (MThw) und "Mittleres Springhochwasser" (MSpHw). Auch dem Bodensalzgehalt kommt eine große differenzierende Bedeutung zu. Mit der Entfernung vom Meer nehmen die Salzgehalte nicht kontinuierlich ab; hohe, die Leitfähigkeit des Meerwassers sogar übersteigende Werte wurden im Spartinetum anglicae und im Puccinellietum maritimae ermittelt. Zwischen dem Salz- und Kalkgehalt des Bodens besteht eine positive Korrelation. Ein deutlicher Niveauunterschied ist im unteren Teil der Salzmarsch mit einem nur geringen Unterschied der Überschwemmungshäufigkeit verbunden. Das hier siedelnde Salicornietum strictae weist eine große Vertikalamplitude auf. Dagegen bewirken in der Nähe von MThw schon kleinste Höhendifferenzen eine große Veränderung der Überflutungsrhythmik. Die Standorte der in diesem Bereich stockenden Gesellschaften haben eine geringe vertikale Streuung.
"Pflanzengesellschaft" als Allgemeines beinhaltet sowohl einen Typus- als auch einen Klassenbegriff. Der pflanzensoziologische Typus (Vegetationstypus) wird als (maximales) Merkmalskorrelat begriffen, das eine bestimmte Taxakombination und deren standörtliche Bindung umfasst. Das Modell des Vegetationstypus, das einen Aspekt des Typus darstellt, wird im allgemeinen lediglich auf einer Taxaverbindung begründet. Es basiert auf der Abstraktion von ähnlichen Vegetationsausschnitten. Der Typus ist nicht durch einen einzelnen Pflanzenbestand individualisierbar. Pflanzengesellschaft als Klasse (Gruppe), hier auf den Begriff „Vegetationseinheit" festgelegt, meint demgegenüber eine Gesamtheit von ähnlichen Vegetationsausschnitten. Diese verkörpern, allgemein gesprochen, die "Elemente" der Klasse. Die Definition der "künstlichen Vegetationseinheit" erfolgt anhand eines einzelnen Merkmals oder einiger weniger Merkmale. Die "natürliche Vegetationseinheit" wird über den Vegetationstypus, d.h. über eine maximale Merkmalskombination, definiert.
Rasen mit Dactylorhiza sambucina (L.) Soó am Brotjacklriegel im Vorderen Bayerischen Wald (Bayern)
(1992)
Am Brotjacklriegel (Vorderer Bayerischer Wald) wächst Dactylorhiza sambucina im Arrhenatherion (Arrhenatheretum elatioris, montane Alchemilla-Form), im Violion caninae (Hyperico-Polygaletum) sowie in synsystematisch z.T. schwer fassbaren Sukzessionsstadien. Dadurch, daß ein Großteil der von Brachfallen und Aufforstung bedrohten Bergmagerwiesen mit Dactylorhiza sambucina nicht unter den Schutz nach Art. 6d(l) des Bayerischen Naturschutzgesetzes fällt, zeigt sich ein Verordnungsdefizit. Ein pflanzensoziologischer Vergleich verschiedener europäischer Vorkommen ergibt eine recht unterschiedliche Vergesellschaftung von Dactylorhiza sambucina. Für die Vorkommen nördlich der Alpen kann festgestellt werden, daß in tieferen Lagen (etwa in der Auvergne, in den Süd-Vogesen, im Saar-Nahe-Bergland, in Südmähren) eine enge Bindung an Silikattrockenrasen, in höheren Mittelgebirgslagen (etwa in den Hoch-Vogesen, im Südschwarzwald, im Franken- und Thüringer Wald, im Bayerischen und Böhmer-Wald) an Borstgrasen und Bergmagerwiesen gegeben ist. Ähnliche Präferenzen lassen sich auch im (Süd-) Alpenraum feststellen. Um die genetische Variabilität dieser in Deutschland stark bedrohten Art zu erhalten, muss der Schutz, die langfristige Sicherung und Sanierung sämtlicher Restvorkommen von Dactylorhiza sambucina ein vorrangiges Ziel des Artenschutzes sein.
Wegen der klimatischen Gegensätze zwischen den zentralen Gebirgen, dem Pannonischen Tiefland und den mediterranen Südküsten sowie aufgrund des stark zerteilten Reliefs in den ausgedehnten Kalkgebieten der dinarischen Karstgebirge und der adriatischen Inselwelt ist die Gefäßpflanzenflora Kroatiens sehr artenreich. Es kommen 4300 Taxa mit 703 Endemiten und eine mannigfaltige Vegetation mit 274 klimazonalen bzw. an Sonderstandorte gebundenen Pflanzengesellschaften unterschiedlicher Umweltbedingungen und Artenzusammensetzung vor. Die Klimaxwälder bilden zwei Haupttypen der Höhenzonierung: die nördliche oder kontinentale mit sechs Klimaxgesellschaften und die südliche oder mediterrane in Dalmatien mit acht orographischen Klimaxgesellschaften. Daneben existieren 14 besonders üppige (optimale) Protoklimaxgesellschaften in Karstdepressionen und Flußcanyons, 19 verschiedene xero-basiphile Felswälder an windexponierten Standorten und Karststeilhängen sowie 17 seltenere azidophile Paraklimaxwälder der Silikatgesteine. Die Typen der natürlicherweise baumfreien Dauergesellschaften auf edaphischen Sonderstandorten umfassen 28 verschiedene Gesellschaften windbedingter Grasländer an Gebirgs-Windecken und stürmischen Meeresküsten, ausgedehnte Geröllhalden mit 19 Gesellschaften entlang der vielen Karststeilhänge, eine Höhenzonierung von artenreichen paläoendemischen Spaltenpflanzen mit 39 Gesellschaften auf riesigen Kalkabstürzen und 18 verschiedene skiophytische Farngesellschaften in zahlreichen schattigen Höhlen und Schluchten Kroatiens. Die Sumpfgesellschaften und die degradierte anthropogene Vegetation sind hier größtenteils ähnlich wie im übrigen Südeuropa.
Es wird die Vegetation der Kalkmagerrasen des östlichen und westlichen Meißner-Vorlands (Nordhessen) beschrieben. Die behandelten Pflanzengesellschaften und deren Untereinheiten lassen sich mit zunehmender Bodenentwicklung und dem damit günstigeren Wasser- und Nährstoffhaushalt in eine ökologische Reihe stellen. Dabei wird die floristische und ökologische Zwischenstellung des Gentiano-Koelerietum zwischen dem Saxifrago-Poetum compressae (Alysso-Sedion) und dem Arrhenatheretum herausgestellt. Neben dieser Gliederung werden Gebietsausbildungen unterschieden, die vor allem klimatisch bedingt sind. So können die Kalkmagerrasen im Osten des Untersuchungsgebietes als eine Tieflagenform, die im Westen als eine Höhenform aufgefasst werden. Darüber hinaus werden die Gebietsausbildungen aber auch durch die ehemalige unterschiedliche Nutzung geprägt. So wurden die meisten Bestände beweidet, andere hingegen vorwiegend gemäht. Dem Einfluss des Bodenchemismus wird als differenzierender Faktor für die Kalkmagerrasen nur eine untergeordnete Bedeutung beigemessen.