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Rezension zu Harald Kämmerer: "Nur um Himmels willen keine Satyre ..." Deutsche Satire und Satiretheorie des 18. Jahrhunderts im Kontext von Anglophilie, Swift-Rezeption und ästhetischer Theorie. Heidelberg (Universitätsverlag C. Winter) 1999 (= Probleme der Dichtung; Bd. 27).353 Seiten.
Von der Metapher über die Metonymie bis zur Ironie - gleichgültig, um welche Form der uneigentlichen Rede es sich handelt, allen diesen Tropen bzw. Figuren ist gemeinsam, daß sie den Hörer oder Leser immer wieder vor die (meist unausgesprochene) Frage stellen, was mit dem Uneigentlichen denn eigentlich gemeint ist. Einer ganz ähnlichen Frage widmet sich Harald Kämmerer in seiner Dissertation: Die Grundproblematik, auf die Kämmerer aus unterschiedlichen Blickwinkeln immer wieder zurückkommt, läßt sich zugespitzt so formulieren: Ist das satirische Schreiben (und zwar jenseits der rhetorischen Mittel der uneigentlichen Rede, die im satirischen Schreiben zweifellos in ausgesprochenem Maße zur Anwendung kommen), selbst als eine Art literarischer Großform uneigentlicher Rede anzusehen? Oder trifft das Gegenteil zu, und enthält das satirische Schreiben weit mehr Anteile an eigentlicher denn an uneigentlicher Rede?
Rezension zu Harald Fricke: Gesetz und Freiheit. Eine Philosophie der Kunst. München (Beck) 2000. 274 Seiten.
"Was ist Kunst? Und: was ist große Kunst? Was für Arten von Kunst gibt es? Wie verändert sie sich im Verlauf der Geschichte? Wie hängt sie mit der natürlichen, wie mit der gesellschaftlichen Welt zusammen - und wie mit dem einzelnen in dieser Welt?" Bereits der erste Absatz in Harald Frickes Vorwort zu seinem Buch 'Gesetz und Freiheit', macht ebenso unmißverständlich klar, daß es um Grundlegendes geht, wie der Untertitel des Buches: 'Eine Philosophie der Kunst'. Fricke stellt sich den großen Fragen, die hier formuliert sind, und seine 'Philosophie der Kunst' weist einen im besten Wortsinn bedenkenswerten Weg zu ihrer Beantwortung auf - einen von individuellen Neigungen und Interessen bestimmten Weg, der aber gleichwohl oder eben darum überzeugt.
In den letzten Jahren ist das Interesse an der Annalistik, ja überhaupt der republikanischen Historiographie in erfreulicher Weise gestiegen. Die vorliegende Sammlung der Fragmente der "Frühen Römischen Historiker" (FRH) greift teilweise auf diese Arbeiten zurück, betritt aber auch vielfach Neuland. Ihr Ziel ist die Bereitstellung der einschlägigen Texte in einer Form, die dem heutigen Leserkreis gerecht wird. Die unübersichtliche Präsentation Peters, deren lateinische Einleitung mit Schwerpunkt Quellenkritik ohnehin nicht jedermanns Sache war, legte es nahe, eine Textsammlung mit knapperer Einleitung, dafür aber mit Übersetzung und Erläuterung der Fragmente (Frg.) vorzulegen. Zudem nahmen die Hrsg. Hans Beck und Uwe Walter (B.u.W.) die Gelegenheit wahr, von Peter übersehene Fragmente zu ergänzen, wobei sie der Anordnung der neueren Budé-Ausgaben von M. Chassignet folgen. Damit werden die Texte der römischen Annalisten erstmals wieder einem breiteren Leserkreis vorgestellt, und die nützliche Ausgabe ist rundweg als gelungen zu bezeichnen. Im folgenden soll zunächst die Einleitung betrachtet werden, danach werden die zehn Autoren kurz besprochen. Die griechischsprachige Annalistik, Cato und auch die ältere lateinische Annalistik sind vollständig behandelt, die Autoren der jüngeren Annalistik wird Band 2 enthalten, der für 2003 angekündigt ist. ...