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In recent years, experimental research has demontrated great variability in the rates of scalar inferences across different triggering expressions (Doran et al. 2009, 2012, van Tiel et al. 2016). These studies have been taken as evidence against the so-called uniformity assumption, which posits that scalar implicature is triggered by a single mechanism and that the behaviour of one scale should generalize to the whole family of scales. In the following, we present an experimental study that tests negative strengthening for a variety of strong scalar terms, following up on van Tiel et al. (2016). For example, we tested whether the statement John is not brilliant is strengthened to mean that John is not intelligent (see especially Horn 1989). We show that endorsement rates of the scalar implicature (e.g., John is intelligent but not brilliant) are anti-correlated with endorsements of negative strengthening. Further, we demonstrate that a modified version of the uniformity hypothesis taking into account negative strengthening is consistent with van Tiel et al.’s data. Therefore, variation across scales may be more systematic than suggested by the van Tiel et al. study.
Previous research on scalar implicature has primarily relied on metalinguistic judgment tasks and found varying rates of such inferences depending on the nature of the task and contextual manipulations. This paper introduces a novel interactive paradigm involving both a production and a comprehension component, thereby fixing a precise conversational context.
The main research question is what is reliably communicated by some in this communicative setting, when the quantifier occurs in unembedded positions as well as embedded positions. Our new paradigm involves an action-based task from which participants’ interpretation of utterances can be inferred. It incorporates a game–theoretic design, including a precise model to predict participants’ behaviour in the experimental context.
Our study shows that embedded and unembedded implicatures are reliably communicated by some. We propose two cognitive principles which describe what can be left unsaid. In our experimental context, a production strategy based on these principles is more efficient (with equal communicative success and shorter utterances) than a strategy based on literal descriptions.
Luftmenschen
(2018)
Wörter können zweifach bewegt werden: wie Erbschaften in der Zeit und wie Güter im Raum. Sie gedeihen nicht nur in ihrer eigenen Sprache, sondern auch in anderen, vor allem dann, wenn dort im Mündlichen oder in der Schriftsprache eine Art Bezeichnungs-"Vakuum" besteht: Wo immer sie dringend benötigt werden, dort haben sie potentiell auch Platz. Die Bewegung selbst erfolgt zuerst mit den Sprechern, und mit diesen bleiben Worte auch im Gebrauch lebendig; gehen sie dann in die Umgangs- oder sogar Hochsprache ein, weitet sich ihr linguistischer Einfluss aus, sie werden beständiger, erscheinen fest verknüpft mit ihrer neuen Umgebung. Mitunter ist dann ihre Herkunft im Rückblick nicht mehr so ohne weiteres zu eruieren. Trotzdem bleiben solche Begriffe Indikatoren für ein Milieu, das zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort bestand und das ihnen ihre erste Ursprünglichkeit eingeschrieben hat. Die deutschen Lehnwörter im Hebräischen sind hierfür ein gutes Beispiel.
Osthessen ist ein stark gegliederter Mittelgebirgsraum. Fruchtbare Tal- und Beckenlandschaften eignen sich für Ackerbau, die höheren Regionen vor allem zur Wald- und Weidewirtschaft. Es gibt zahlreiche salzhaltige Quellen. Kupferschiefer steht im nördlich gelegenen Richelsdorfer Gebirge an, und Eisenerze sind aus dem Vogelsberg und in lokalen Vorkommen zwischen Kalbach um Motten belegt. Während der Bronze- und Eisenzeit vollzieht Osthessen eine vielschichtige Entwicklung. Die Fulda-Werra-Gruppe, die in der Mittelbronzezeit einen einheitlichen Kulturraum bildet, zerfällt am Übergang zur Spätbronzezeit. Stattdessen befindet sich die Region nun im Kontakt- und Übergangsbereich verschiedener Kulturen. Auch in der Eisenzeit liegt Osthessen zunächst am nördlichen Rand der Hallstattkultur, bevor es in der Frühlatènezeit vorübergehend unmittelbarer Teil der Latènekultur wird. Nach den sog. Keltischen Wanderungen während der ausgehenden Mittel- und Spätlatènezeit rückt die Region dann wieder an die Peripherie der Latène- bzw. Oppidakultur. Während der gesamten Zeit ist Osthessen eine wichtige Kontakt- und Distributionszone, die stark durch Güter- und Ideenaustausch, aber auch durch Migration geprägt wird. Bei ersten Grabungen im Jahr 2016 wurde im Rahmen des LOEWE-Projekts der Stallberg näher untersucht, der von der älteren Forschung in die Eisenzeit datiert wurde, durch die Auffindung eines spätbronzezeitlichen Messers aber eine größere zeitliche Tiefe vermuten ließ. Bei den Ausgrabungen traten überraschenderweise Funde aus der Michelsberger Kultur zutage. Einige 14C-Daten konnten ein jungneolithisches Alter bestätigen, lieferten aber auch Daten aus dem Hochmittelalter.
The Wolof imperfective auxiliary di is compatible with event-in-progress, habitual and future readings. Furthermore, while varieties of all these readings are available for di when it sits in a syntactically low position, only future readings are available when it sits in a syntactically high position. We aim to account for this puzzle by combining several ingredients independently motivated in the literature: (i) event-relative circumstantial modality for event-in-progress, habitual, and a subset of future readings; (ii) metaphyisical modality for generalized future readings; (iii) the idea that syntactic height determines the type of modal anchor that projects a modal base. This study contributes to our understanding of the relation between syntactic height and modal flavor, as well as the nature of modal-aspectual interactions cross-linguistically.
Vielleicht denken derzeit die meisten zuerst an das Auto, wenn von 'Trabant' die Rede ist. Vielleicht sogar an dessen himmelblaue Ausführung, selbst wenn sie im Straßenbild inzwischen fremd geworden ist. Und wenn man 'fremd' mit 'unbekannt' übersetzt, dann trifft das den Trabanten nicht nur, weil der Begriff ein Fremdwort ist, sondern auch, weil unbekannt ist, aus welcher Fremde es stammt. Seine Herkunft ist nicht zweifelsfrei belegt. So hat man seinen Ursprung im Italienischen, im Deutschen oder im Türkisch-Persischen vermutet, von wo es über das Ungarische und Rumänische in die westeuropäischen Sprachen gelangt sein könnte. Im Grimm'schen Wörterbuch werden diese Annahmen jedoch samt und sonders als nicht stichhaltig verworfen. Umso wahrscheinlicher aber sei seine Herkunft aus dem Tschechischen, woher es zur Zeit der ersten Hussitenkriege entlehnt wurde, wobei dem dort schon im 15. Jahrhundert nachweisbaren 'dráb', dem 'fuszkrieger', im Deutschen die Endung '‑ant' hinzugefügt worden sei, ein Muster, wie es auch bei 'sarjant' oder 'brigant' verwendet worden war.
Buchstäblich auf der Flucht rutschte Kurt Goldstein sein Hauptwerk aus der Feder. Im Frühjahr 1934, während eines Zwischenaufenthalts in Amsterdam, schrieb er binnen weniger Monate "Der Aufbau des Organismus: Einführung in die Biologie unter besonderer Berücksichtigung der Erfahrungen am kranken Menschen". In diesem Buch entfaltete Goldstein seine auf der Basis von klinischen Erfahrungen gewonnenen physiologischen Anschauungen zu einer allgemeinen Theorie des Organismus. Zentraler Gedanke dieser Theorie war die These, dass sich die Leistungsvielfalt eines Organismus nicht als Summe möglichst exakt zu zergliedernder Einzelreaktionen beschreiben, sondern nur aus dem Gefüge ihres Zusammenwirkens erfassen lasse.
Miners and modals
(2018)
I generalise Kolodny and MacFarlane’s miners puzzle by showing epistemic analogues of their case exist. After motivating various conservative approaches to the original problem, I show how they fail to solve the problem in its epistemic guise. I argue that a probabilistic approach to information-sensitivity gives a general solution to the problem.
Weltanschauung
(2018)
In einem leicht zugeschnittenen Sinn kann die Einsicht, dass "Welt je schon übersetzt" ist, als gedanklicher Kern der im 19. Jahrhundert sich durchsetzenden 'Weltanschauung' betrachtet werden. Dass die Welt dem Menschen niemals gar nicht und niemals vollständig gegeben ist, dass sie immer schon da und doch immer neu zu perspektivieren ist, hat in diesem Wort Ausdruck gefunden. Dadurch wird nun allerdings weniger verständlich als umso verwirrender, dass auch 'Weltanschauung' den 'Untranslatables' angehört. Als lexikalische Instanz eines modernen Pluralismus kann dieses Wort in seiner einzelsprachlichen Unbeugsamkeit nicht recht überzeugen.