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Die Digitalisierung weiter Teile der Lebenswelt ist vor allem mit der Verbreitung und extensiven Nutzung des Smartphones verknüpft. Eine Mehrzahl der älteren Menschen in Deutschland nutzt Smartphones selbstverständlich im Alltag. Die vorliegende Studie adressiert erstens wie stark sich das Smartphone bereits in den Alltag älterer Menschen als vergleichsweise neue Technologie eingeschrieben hat. Im Mittelpunkt steht dabei, welche Funktionen genutzt werden, wie oft und wann zum Smartphone gegriffen wird und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Nutzung identifizierbar sind. Darüber hinaus wird zweitens der Zusammenhang zwischen alltäglicher Smartphonenutzung, Medienkompetenz und technikbezogenen Einstellungen in den Blick genommen. Drittens geht die Studie der Frage nach inwiefern die Smartphonenutzung mit zentralen Variablen der Lebensqualität im Alter, der sozialer Eingebundenheit sowie dem subjektiven Wohlbefinden assoziiert ist. Die vorliegende Arbeit ist eine quantitativ empirische Studie, die einem mikrolängsschnittlichem Design folgt. Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden objektive Nutzungsdaten, Daten aus einem ambulanten Assessment sowie Daten eines querschnittlichen Fragebogens kombiniert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Befragten älteren Menschen im Hinblick auf Nutzungsdauer, -intensität als auch inhaltlicher Vielfalt hohe inter- als auch intraindividuelle Unterschiede aufwiesen. Gemeinsamkeiten der Nutzung waren die Kommunikation oder Alltagsorganisation. Das Smartphone wurde aber auch zum Spielen oder für gesundheitsbezogene Handlungen genutzt. Gleichzeitig ging eine zeitlich intensive auch mit einer inhaltlich breit gefächerten Nutzung einher. Die Unterschiede in der Nutzung konnten primär durch technikbezogene Einstellungen und deklarative Wissensbestände zu Computer und Smartphone erklärt werden. Intensivnutzer wiesen positivere Einstellungen gegenüber Technik auf und verfügten über höhere Wissensbestände. Trotz intensiver Nutzung des Smartphones zur Kommunikation zeigte sich kein klarer Zusammenhang mit sozialer Eingebundenheit und subjektivem Wohlbefinden. Vielmehr konnte in diesem Kontext die wahrgenommene Qualität der erlebten sozialen Beziehungen als zentraler Prädiktor identifiziert werden. Zusammengenommen zeigte sich eine tiefe Integration des Smartphones in den Alltag älterer Smartphonenutzer.
Mathematische Basiskompetenzen gelten als wichtiger Prädiktor für die schulische Mathematikleistung. Ebenso offenbaren Studien eine prädiktive Wirkung des selbstregulierten Lernens auf die akademische Leistung. Die Ergebnisse mehrerer Studien zeigen, dass Kinder mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem schlechter abschneiden. Schon in der Grundschule weisen diese Kinder im Fach Mathematik schlechtere Leistungen auf als ihre Mitschüler[innen] ohne Migrationshintergrund. Vermutlich kann dieser Umstand mit schlechteren Ausgangsbedingungen im mathematischen Vorwissen begründet werden. Darüber hinaus spielen auch mangelnde Sprachfähigkeiten in der Unterrichtssprache eine wichtige Rolle. Daher sollten die fehlenden Kompetenzen im Anfangsunterricht entwicklungsorientiert aufgebaut werden. Zusätzlich sollten auch Methoden zum selbstregulierten Lernen frühzeitig vermittelt werden, da diese Fähigkeit die Übertragung fachlicher Förderungen auf weiterführende Inhalte erleichtert und eine Voraussetzung für die gelingende Umsetzung verschiedener Unterrichtsmethoden darstellt. In der Praxis werden entsprechende Konzepte bislang allerdings nur vereinzelt umgesetzt.
In der vorliegenden Studie sollten daher die Lernvoraussetzungen von Kindern mit Migrationshintergrund in den mathematischen Basiskompetenzen und im selbstregulierten Lernen überprüft werden. Im Anschluss hieran sollte erprobt werden, ob sich die Kombination aus einem Training zur Förderung mathematischer Basiskompetenzen sowie einem Programm zur Förderung selbstregulierten Lernens als Unterrichtskonzept für den Anfangsunterricht mit Kindern mit Migrationshintergrund eignet und hiermit die Disparitäten in den Lernvoraussetzungen der migrierten Kinder ausgeglichen werden können. Hierfür wurde das ursprünglich für den vorschulischen Einsatz konzipierte Trainingsprogramm „Mengen, zählen, Zahlen“ (MZZ, Krajewski, Nieding & Schneider 2007) sowie ein von Otto (2007) ausgearbeitetes Konzept mit selbstregulativen Inhalten (SRL) für den unterrichtsintegrierten Einsatz im Erstunterricht adaptiert. Für die Teilnahme an der Studie konnten 30 Grundschulklassen rekrutiert werden. 517 Schüler[innen] wurden klassenweise einer von drei Versuchsbedingungen zugeordnet: (1) Der ersten Experimentalgruppe, in der die Trainingskombination in der Reihenfolge erst SRL, dann MZZ durchgeführt wurde (EGSRL+MZZ) oder (2) der zweiten Experimentalgruppe, die die Trainingskombination in der umgekehrten Reihenfolge (EGMZZ+SRL) erhielt oder (3) der Kontrollgruppe (KG), in der der reguläre Mathematikunterricht erfolgte. Die Durchführung der Trainingskombination wurde von den jeweiligen Mathematiklehrkräften vorgenommen. Vor der Implementierung der Trainingsprogramme erfolgte eine Erfassung der mathematischen Basiskompetenzen, der Fähigkeiten im selbstregulierten Lernen sowie der Fähigkeiten im Wortverständnis. Zur Überprüfung der Wirksamkeit wurden im Anschluss an die Durchführung der Trainingskombination diese Fähigkeiten erneut erhoben. Zudem wurde die Transferwirkung auf die Fähigkeiten im Basisrechnen untersucht. Ein halbes Jahr später erfolgte eine Follow-up-Untersuchung, bei der abermals die Fähigkeiten im selbstregulierten Lernen sowie der Transfer auf das Basisrechnen und die curriculare Mathematikleitung erfasst wurden.
Die Ergebnisse offenbarten für Kinder mit Migrationshintergrund ein schlechteres Vorwissen in den mathematischen Basiskompetenzen. Hinsichtlich der Fähigkeiten im selbstregulierten Lernen konnten keine Unterschiede gefunden werden. Die Ergebnisse des Posttests konnten einen größeren Kompetenzzuwachs in den mathematischen Basiskompetenzen bei den Kindern mit Migrationshintergrund der ersten Experimentalgruppe (EGSRL+MZZ) im Vergleich zu den Kindern mit Migrationshintergrund der Kontrollgruppe nachweisen. Zudem zeigten sich positive Transfereffekte auf das Basisrechnen. Transfereffekte auf die curriculare Mathematikleistung wurden bei den Kindern mit Migrationshintergrund dagegen nicht ersichtlich. Hinsichtlich der Fähigkeiten im selbstregulierten Lernen ließen sich bei den Kindern mit Migrationshintergrund keine Trainingseffekte aufdecken. In Bezug auf die Kompensation der lückenhaften Lernvoraussetzungen in den mathematischen Basiskompetenzen bei Kindern mit Migrationshintergrund konnte für die erste Experimentalgruppe (EGSRL+MZZ) ein höherer Lernzuwachs bei Kindern nicht deutscher Herkunft festgestellt werden. Bei der zweiten Experimentalgruppe (EGMZZ+SRL) zeigten sich zwar keine Unterschiede zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund, doch es offenbarte sich, dass Kinder mit deutscher Muttersprache von der Trainingskombination im Hinblick auf ihre mathematischen Basiskompetenzen mehr profitieren. Die Ergebnisse verweisen auf die Bedeutung der sprachlichen Fähigkeiten bei der entwicklungsorientierten Förderung mathematischer Kompetenzen und werden vor dem Hintergrund einer Ausarbeitung zu einem flächendeckend einsetzbaren Unterrichtskonzept diskutiert.
Die vorliegende Arbeit, die im Rahmen des zwischen 2011 und 2013 durchgeführten Forschungsprojektes „Förderung von Modellbildungs- und Falsifikationsprozessen im Elementar- und Primarbereich“ entstanden ist, untersuchte auf Grundlage neuerer entwicklungspsychologischer Forschungsbefunde die Möglichkeiten der Förderung im naturwissenschaftlichen Denken bei Kindern im Elementarbereich. Nach der theoretischen Einordnung des Themas und der Darstellung der Forschungslage wurden im empirischen Teil in einem ersten Schritt die Kompetenzen beim Schlussfolgern im Themengebiet Elastizität und Plastizität und beim Wissenschaftsverständnis von Kindern im Alter von vier bis zehn Jahren, eingeteilt in vier Altersstufen, ermittelt; weiterhin wurden die Verknüpfungen beider Kompetenzbereiche untersucht. Als Instrumente dienten ein bereits erprobter Schlussfolgerungstest sowie ein neu entwickelter Test zur Kompetenzmessung von Wissenschaftsverständnis. In der Grundschule wurden die Tests jeweils als Gruppentests und im Kindergarten als Einzeltests durchgeführt. Die Stichprobe um-fasste 142 Kinder, 82 Kinder aus dem Primarbereich und 60 Kinder aus dem Elementarbereich. Beim Schlussfolgern zeigte sich, dass es für Kinder aller einbezogenen Altersgruppen deutlich leichter war, mit Ereignissen umzugehen, die eine Vermutung bestätigen, als mit solchen, die eine Vermutung widerlegen. Zudem stellte sich heraus, dass der Umgang mit Ereignissen, die im Hinblick auf eine Vermutung irrelevant sind, noch schwieriger war. Mit zunehmendem Alter war eine Kompetenzsteigerung erkennbar. Die Analyse der Tests ergab außerdem einen Zusammenhang zwischen Wissenschaftsverständnis und Schlussfolgern sowie einen deutlichen Einfluss exekutiver Funktionen. Im zweiten Schritt wurden zwei ausgewählte Trainingsmaß-nahmen zur Förderung der Koordination von Theorie und Evidenz bei Kindern im Alter von fünf bis sechs Jahren auf ihre Wirksamkeit hin geprüft, und zwar einerseits durch die Unter-stützung mit adaptivem Nachfragen bei fehlerhaften Antworten sowie andererseits durch eine intensive Förderung mit Modellierung. Die an einer Stichprobe von 63 Kindern durchgeführte Trainingsstudie war als Prä-Post-Studie angelegt und umfasste die Überprüfung des erworbenen Wissens. Die Studie ergab, dass die intensiv geförderten Kinder deutlich höhere Kompetenzen erworben hatten als die durch adaptive Unterstützung unterstützten Probanden. Außer-dem wurde ein Transfer-Test im Inhaltsgebiet Schwimmen und Sinken durchgeführt; hierbei wurden beide Trainingsgruppen in gleicher Weise mit adaptivem Nachfragen unterstützt. Dabei zeigten Kinder beider Trainingsgruppen deutlich höhere Kompetenzen beim Schlussfolgern als im Post-Test, dennoch zeigten Kinder mit vorheriger intensiver Förderung durch Modellierung wiederum höhere Kompetenzen im Transfer-Test als Kinder aus der Gruppe mit adaptiver Unterstützung. Abschließend wurde noch ein Argumentationstest durchgeführt, bei dem Kinder aller drei Experimentalgruppen (Trainingsgruppe 1, Trainingsgruppe 2, Kontrollgruppe) über-greifende Kompetenzen beim Schlussfolgern zeigen konnten. In diesem Test zeigte sich zwischen den drei Gruppen kein Unterschied im Hinblick auf angemessene Antworten beim Schlussfolgern.
In der Dissertation wird das Antwortverhalten von Kindern bei der Koordination von Theorie und Evidenz untersucht. Diese Fähigkeit ist besonders beim naturwissenschaftlichen Lernen relevant. Dazu werden zwei Studien vorgestellt. In der ersten Studie, der Querschnittsstudie wird das Antwortverhalten von Kindern im Alter von fünf bis neun Jahren am Beispiel der Leitfrage: „Warum springt ein Ball?“ untersucht. Verschiedene Vermutungen wie zum Beispiel „Dinge, die rund sind, springen“, werden geprüft. In der zweiten Studie, dem Kernstück der Arbeit werden zwei Fördermaßnahmen zum Training der Koordination von Theorie und Evidenz bei fünf- bis sechsjährigen Kindern vorgestellt.
Die in den letzten Jahrzehnten erfolgten Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) haben beinahe alle Teilbereiche der Gesellschaft erreicht (OECD, 2000) und so können Alltag, Beruf, aber auch soziale Interaktionen benannt werden (Autor, Levy, & Murnane, 2003). Das technologiebasierte Problemlösen stellt ein relevantes Kompetenzkonstrukt dar, wobei die empirische Validierung der Testwertinterpretation noch aussteht. „Technologiebasiertes Problemlösen ist die Kompetenz, digitale Technologien, Kommunikationshilfen und Netzwerke erfolgreich für die Suche, Vermittlung und Interpretation von Informationen zu nutzen.“(OECD, 2009; zitiert nach Rammstedt, 2013). Ziel einer Konstruktvalidierung ist es theoretische Annahmen – sowie nomologische Netze – mit empirischen Belegen zu prüfen und somit Aussagen über die Gültigkeit der Testwertinterpretationen treffen zu können (vgl. Messick, 1995). Zu diesem Zweck wurden die folgenden fünf Leithypothesen aufgestellt:
1. Im technologiebasierten Problemlösen können Teilsequenzen durch Routinen im Umgang mit IKT bewältigt werden.
Mit dem Ziel der Analyse von Lösungsprozessen wurden Prozessdaten aus dem Feldtest der PIAAC-Studie genutzt und automatisierbare Teilschritte (beispielsweise Schließen eines Popups) analysiert. Eine schnelle Bearbeitung dieser Teilschritte wurde auch mit einer höheren Lösungswahrscheinlichkeit des Problems assoziiert. Die Testwerte des technologiebasierten Problemlösens spiegeln die bildungsbiographischen Lernerfolge wider, die zu einem routinierten Umgang mit IKT führen.
2. Durch die Entstehungsgeschichte von IKT begründet, bestehen Differenzen im technologiebasierten Problemlösen.
Entstehung moderner IKT legt eine Differenzierung von drei Kohorten nahe (orientiert an lernintensiven Phasen der Kindheit und Jugend):
- Erlebten die Entstehung und Verbreitung von Hardware (geboren 1946-1966)
- Begleiteten die Verbreitung von Computersoftware und dessen Nutzung (geboren 1966-1981)
- Nutzung und Gestaltung digitaler Inhalte des Internets (geboren 1981-1995)
Erwartungsgemäß unterscheiden sich die Kohorten im technologiebasierten Problemlösen – genauer in der Nutzung von Routinen im Lösungsprozess und im erreichten Kompetenzniveau. Ältere Kohorten benötigten im Mittel mehr Zeit für Teilschritte, die durch Routinen bearbeitet werden können und sie erreichten im Mittel niedrigere Kompetenzniveaus. Obwohl Lesekompetenzen eine wesentliche Bedeutung im technologiebasierten Lösen von Problemen haben, können sie die Kohortenunterschiede nicht umfassend aufklären. Weil ältere Personenkohorten während ihrer formellen Ausbildungsphasen IKT – wie sie heute verwendet werden – nicht nutzen konnten, haben informelle Lerngelegenheiten eine wesentliche Bedeutung. So profitieren ältere Personen von einem regelmäßigen, beruflichen oder privaten Umgang mit diesen Technologien. Die Testwerte des technologiebasierten Problemlösens spiegeln entstehungsgeschichtlich begründete Kohortenunterschiede wider, welche durch lebenslange, formelle und informelle Lerngelegenheiten minimiert werden können.
3. Der Umgang mit IKT ist – begründet durch deren Entstehungsgeschichte – eher weniger Teil der formellen und schulischen Bildung.
Technologiebasiertes Problemlösen wird weniger in formellen und schulischen Lerngelegenheiten erworben, als andere Kompetenzen wie beispielsweise mathematische und Lesekompetenzen. Folglich wurden für das technologiebasierte Problemlösen kleinere Differenzen zwischen hohen, mittleren oder niedrigen Bildungsabschlüssen erwartet und konnten empirisch anhand der PIAAC-Daten belegt werden. Vorteile von Personen mit einem hohen Bildungsabschluss konnten durch höhere Lesekompetenzen erklärt werden. Die Testwerte des technologiebasierten Problemlösens bilden entstehungsgeschichtlich begründete Unabhängigkeiten des Kompetenzkonstruktes ab, das zumeist nicht schulisch erworben wurde.
4. Technologiebasiertes Problemlösen ist ein eigenständiges Kompetenzkonstrukt, das Parallelen zu mathematischen und Lesekompetenzen aufweist.
Mathematische und Lesekompetenzen stehen in einem Zusammenhang mit dem Umgang mit IKT und somit auch mit dem technologiebasierten Problemlösen. Die Leseanteile am technologiebasierten Problemlösen werden als größer eingeschätzt, als die der mathematischen Kompetenz und stärkere Effekte durch Lesekompetenz konnten empirisch
nachgewiesen werden. Die Annahme der Eigenständigkeit des technologiebasierten Problemlösens wird im Weiteren dadurch gestützt, dass der alltägliche Umgang mit mathematischen und Leseinhalten weniger stark mit ihm assoziiert ist, als der Umgang mit IKT. Nomologische Netze zwischen technologiebasiertem Problemlösen und mathematischen sowie Lesekompetenzen konnten empirisch gestützt werden und die Annahme der Eigenständigkeit des Kompetenzkonstruktes bestärkt.
5. Die Nutzung von IKT – als Lerngelegenheit verstanden – und andere Lerngelegenheiten sowie Indikatoren erfolgreichen Lernens können zum technologiebasierten Problemlösen beitragen.
Lebenslanges Lernen ist ein Teil der menschlichen Natur und in diesem Rahmen dienen verschiedenste formelle und informelle Lerngelegenheiten dem Erwerb von Wissen und Kompetenzen (Dohmen, 2001). So erreichen Personen im technologiebasierten Problemlösen ein höheres Kompetenzniveau, wenn sie regelmäßig privaten oder beruflichen Umgang mit IKT hatten. Neben diesen informellen Lerngelegenheiten steht auch die Teilnahme an Weiterbildungen in einem positiven Zusammenhang mit der technologiebasierten Bewältigung von Problemen. Des Weiteren hat eine positive Einstellung gegenüber dem Lernen neuer Inhalte einen Einfluss auf die technologiebasierte Problemlösekompetenz. Die Testwerte des technologiebasierten Problemlösens spiegeln die Lernerfolge durch das lebenslange Lernen wider, die durch verschiedene bildungsbiographische Merkmale – insbesondere formelle und informelle Lerngelegenheiten – befördert werden.
Das technologiebasierte Problemlösen in der Operationalisierung der PIAAC-Studie lässt eine konstruktrepräsentative Testwertinterpretation zu und ermöglicht somit eine differenzierte Beschreibung von Kompetenzen im Umgang mit IKT.
Sowohl bezüglich der Modellierung der Sprachkompetenz bei mehrsprachigen Kindern als auch hinsichtlich der Bestimmung der hierfür notwendigen Indikatoren herrscht nach wie vor Forschungsbedarf. Die entsprechenden Erkenntnisse sind aber für eine valide Sprachstandsdiagnostik, auf Basis welcher auch eine Sprachförderung stattfinden kann, unerlässlich. In der vorliegenden Dissertation werden daher mit Hilfe von Verteilungsstatistiken, konfirmatorischen Faktoranalysen und Strukturgleichungsmodellen zunächst ausgewählte Sprachstandsindikatoren sowie das Konstrukt Sprachkompetenz von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache zu Beginn der 1. Klasse modelliert und im Anschluss ihr Einfluss auf die Orthographiekompetenz dieser Schülerinnen und Schüler am Ende der 2. Klasse untersucht. Zusätzlich wird das phonologische Arbeitsgedächtnis als ein weiterer Prädiktor in das Modell eingebunden. Es wird der Fragestellung nachgegangen, ob die für die Modellierung der Sprachkompetenz verwendeten Indikatoren, wie bspw. Bildbenennung, Kasus, Syntaxerwerbsstufen und die mittlere Äußerungslänge (MLU) für die Gruppe der mehrsprachigen Kinder in der Schuleingangsphase geeignet bzw. valide sind. Dabei werden die jeweiligen Streuungen, die Korrelationen untereinander (konvergente Validität) sowie die Leistung der Indikatoren für die jeweiligen sprachlichen Kompetenzbereiche anhand der Höhe der Faktorladungen betrachtet. Ebenfalls wird die prognostische Validität der Indikatoren hinsichtlich der Rechtschreibkompetenz beleuchtet. Des Weiteren wird geprüft, ob sich die Sprachkompetenz bei DaZ-Kindern in eine semantische, eine morphologische und eine syntaktische Fähigkeit unterteilen lässt und ob die Sprachkompetenz als Faktor zweiter Ordnung modelliert werden kann. Weitere Fragestellungen betreffen die Modellierung der Rechtschreibkompetenz, also die Anzahl und Art der latenten Variablen, die dieses Konstrukt abbilden, sowie den Einfluss des phonologischen Arbeitsgedächtnisses und der einzelnen sprachlichen auf die orthographischen Teilkompetenzen.
Diese Untersuchung basiert auf eine jahrelange Erfahrung des Verfassers in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus Armutsverhaltnissen innerhalb von Nichtregierungs-organisationen in Pernambuco/Brasilien. Als Grundlagen wird zunächst die Lebenserfahrung von verarmten Kindern und Jugendlichen im sozialen Alltag diskutiert. Dabei wird unser Blick auf deren Handeln als soziale Subjekte und Protagonisten gerichtet. Als weiteres wird die Entwicklung von Prinzipien einer Bildung durch Arbeit als sozialerzieherisch Konzept auf einem befreiungspadaegogischen Hintergrund (Educação Popular) dargestellt. Dazu werden einige Aspekt zu dem ganzheitlichen Verstandinis von Bildung als Gemeinschaftserfarung erortet. Die anschließende Auseinander setzung mit den Autoren Karl Marx, Antônio Gramisci, anton Seminióvith Makarenko, Celestin Freinet und Paulo Freire versteht sich als Beitrag zur Diskussion der Konzepts Bildung durch Arbeit in Einigen leitenden Prinzipien. Die in der nun folgende Fallstudie verwandten Daten wurden anhand einer Aktionsforchung (Pesquisa-ação) erhoben. Nach der Beschreibung der Hauptmerkmale und Konzepte der sozialerzieherischen Arbeit von fünf Bildungsprojekten in Pernambuco, werden die Lern und Arbeitswerkstatten in Hinsicht auf die Wissensproduktion und den Kompetenzerwerb analysiert. Dabei werden die humanitäre, gemeinschaftsbildende, Bildungsbezogene, kulturelle und entwicklungszogene Dimensionen dieses Wissens hervorgehoben.Im folgenden werden Fragen für den schulischen Bereich aufgeworfen. Abschließend werden Perspektiven und Vorschage zum weiteren Denken und Handeln über das Forchungsthema aufgezeigt.
Die Dissertation möchte einen kritischen Blick auf die Interkulturelle Pädagogik in Deutschland werfen. Nach einer Auseinandersetzung mit den Inhalten des Fachgebietes folgt eine soziologische und psychologische Herangehensweise, die das Ziel verfolgt, einen erweiterten Blick auf die Thematik interkultureller Inhalte zu richten. Anschliessend werden verschiedene Theatertechniken und -projekte vorgestellt, die beispielhaft zeigen sollen wie die Absichten der Interkulturellen Pädagogik in die Gesellschaft transferiert werden können.
Der Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule ist seit vielen Jahren ein heftig diskutiertes Thema. In Deutschland wird die Diskussion insbesondere in der Bildungsforschung, Bildungspolitik und der Praxis kontrovers geführt.Die Hauptgründe dafür sind: Der mangelnde Konsens um das Konzept der Schulfähigkeit und Fragen, die an den Diskurs um Bildungserfolg von Kindern anschließen, sowie die strukturelle Trennung der beiden Institutionen Kindertageseinrichtung und Grundschule, die nach wie vor als Bruch oder Einschnitt problematisiert werden. Genau an dieser Schnittstelle werden Diskontinuitäten befürchtet, die sich auf den weiteren Bildungsverlauf von Kindern negativ auswirken könnten. Diese Debatte ist auch international zu beobachten, auch wenn die Bildungssysteme sich unterscheiden. Eher randständig ist dabei die Sicht von Kindern selbst. Folglich existiert wenig Wissen darüber, wie sie diesen Übergang erleben und bewerten. Im Rahmen dieser Arbeit wurde nach Wegen gesucht, wie Kinder im Übergangsprozess mehr in den Fokus gerückt werden können. Die Arbeit befasst sich vordergründig damit, einen vertieften Einblick in den Alltag von Kindern zu erfahren, der durch die Institutionen Kita und Grundschule mitgeprägt ist und von ihren Sichtweisen zu lernen. Folgende Forschungsziele wurden aus kindheitstheoretischer Perspektive bearbeitet: eine empirische Analyse über die subjektive Sichtweise von Kindern im Übergang Kita/GS vorzulegen, ein tieferes Verständnis darüber gewinnen wie Kinder den Übergang wahrnehmen und welche Erfahrungen sie machen sowie die Sicht von Kindern für die Gestaltung des Übergangs in der Praxis fruchtbar zu machen. Darüber hinaus wurden Ergebnisse dazu vorgelegt, welchen Beitrag Kinder aktiv im institutionellen Setting des Übergangs haben. Die Dissertation ist im Kontext des BMBF-Projekts „Schulfähigkeit und Befähigung – Die Sichtweisen der Akteure“ unter der Leitung von Sabine Andresen und Nadia Kutscher entstanden.