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Ob Klimawandel oder Luftverschmutzung: Die chemischen und physikalischen Prozesse in der Atmosphäre haben wichtige Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und Ökosysteme. Dabei ist die Atmosphäre mehr als ein Gemisch aus Stickstoff, Sauerstoff, Wasserdampf, Helium und Kohlenstoffdioxid. Es gibt zahlreiche Spurengase, deren Gesamtanteil am Volumen weniger als 1 % ausmacht. In dieser Arbeit werden Stickstoffoxide, Schwefeldioxid, Kohlenstoffmonoxid und Schwefelsäure näher betrachtet, die im Rahmen der flugzeugbasierten Messkampagne Chemistry of the Atmosphere: field experiment in Europe (CAFE-EU)/BLUESKY gemessen wurden.
Die Stickstoffoxide NO und NO2, als NOx zusammengefasst, besitzen hauptsächlich anthropogene Quellen, allen voran fossile Verbrennung und industrielle Prozesse. Zwischen NO und NO2 besteht ein photochemisches Gleichgewicht, sodass in der Atmosphäre vor allem NO2 in relevanten Konzentrationen vorkommt; dies wirkt aufgrund der Bildung von Salpetersäure, HNO3, in wässriger Lösung beim Einatmen ätzend und ist entsprechend gesundheitsschädlich. Troposphärisches Ozon, O3, wesentlicher Bestandteil von Sommersmog, wird hauptsächlich durch die Reaktion von NO mit Peroxiden (HO2 und RO2) gebildet. In der Stratosphäre entstehen NOx hauptsächlich durch die Photodissoziation von Lachgas, N2O, das aufgrund seiner langen Lebenszeit von der Tropo- in die Stratosphäre transportiert werden kann und dort die wichtigste Stickstoffquelle darstellt. In der Stratosphäre tragen NOx zum katalytischen Abbaumechanismus des Ozons bei (Bliefert, 2002; Seinfeld and Pandis, 2016).
Schwefeldioxid, SO2, ist ein toxisches Gas, dessen atmosphärische Quellen hauptsächlich anthropogen sind, nämlich fossile Verbrennung und industrielle Prozesse; Senken sind trockene und feuchte Deposition, wobei letztere zu saurem Regen führen kann. Seit den 1980ern sinken die globalen SO2-Emissionen. SO2 kann in der Atmosphäre zu Sulfat und Schwefelsäure oxidiert werden, was Hauptbestandteil des Wintersmogs ist. Der wichtigste Mechanismus ist die Oxidation mit dem Hydroxylradikal, OH˙, unter Beteiligung von Wasserdampf. In der Stratosphäre ist Carbonylsulfid, OCS, die wichtigste Schwefelquelle, da es analog zum N2O dank seiner langen Lebenszeit von der Tropo- in die Stratosphäre transportiert werden kann (Bliefert, 2002; Seinfeld und Pandis, 2016). Typische Konzentrationen von Schwefelsäure sind 105 cm–3 nachts und 107 cm–3 tagsüber in der Troposphäre sowie 105 cm–3 tagsüber in der Stratosphäre (Clarke et al., 1999; Weber et al., 1999; Fiedler et al., 2005; Arnold, 2008; Kürten et al., 2016; Berresheim et al., 2000).
Kohlenstoffmonoxid, CO, ist ein toxisches Gas, das zu gleichen Teilen durch direkte Emissionen (v.a. Biomasseverbrennung und fossile Verbrennung) und In-situ-Oxidation (v.a. von Methan, Isopren und industriellen Kohlenwasserstoffen) in die Atmosphäre gelangt. Die Hauptsenke ist die Reaktion mit OH˙ in der Troposphäre. Seit 2000 sinkt die globale CO-Konzentration (Bliefert, 2002).
Doch neben Gasen sind auch Aerosolpartikel fester Bestandteil des Gemisches Luft, welche luftgetragene feste oder flüssige Teilchen sind. Primäre Aerosolpartikel werden direkt als solche in die Atmosphäre emittiert, während sekundäre Aerosolpartikel in der Atmosphäre gebildet werden, indem gasförmige Vorläufersubstanzen mit geringer Flüchtigkeit auf primären Partikeln kondensieren oder durch Zusammenclustern und Anwachsen komplett neue Partikel bilden. Aerosolpartikel ermöglichen als Wolkenkondensationskeime erst die Bildung von Wolken und wirken somit – neben ihrem direkten reflektierenden Effekt – durch Änderung der Wolkenbedeckung und -eigenschaften insgesamt kühlend aufs Klima und beeinflussen die lokalen und globalen Wasserkreisläufe. Doch sie haben auch negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und sind für eine Verkürzung der durchschnittlichen Lebensdauer in Regionen mit hohen Feinstaubbelastungen verantwortlich (Seinfeld und Pandis, 2016; Bellouin et al., 2020; World Health Organization, 2016).
Neben den bisher betrachteten neutralen, also ungeladenen Gasen und Partikeln sind Ionen in der Gasphase sowie geladene Partikel ebenfalls Bestandteil der Atmosphäre. Sie spielen bei vielen atmosphärischen Prozessen eine wichtige Rolle, wie etwa bei Gewittern, Radiowellenübertragung und ionen-induzierter Nukleation von Aerosolpartikeln. Die Hauptquellen für Ionisation in der Tropo- und Stratosphäre ist die galaktische kosmische Strahlung, die entgegen ihrem Namen hauptsächlich aus Protonen und α-Partikeln (primäre Partikel genannt) besteht und in der Erdatmosphäre durch Kollision mit Luftmolekülen Teilchenschauer von sekundären Partikeln (u.a. Myonen, Pionen und Neutrinos) hervorruft. Die primären und sekundären Partikel können die Luftmoleküle ionisieren unter Entstehung von N+, N2+, O+, O2+ und Elektronen. Sauerstoff reagiert rasch mit letzteren zu O– und O2–. Diese Kationen und Anionen reagieren weiter, bis Ionenclustern der Summenformeln (HNO3)n(H2O)mNO3– und H+(H2O)n(B)m gebildet werden, wobei B Basen wie Methanol, Aceton, Ammoniak oder Pyridin sind. Weitere Ionisationsquellen sind der Zerfall des Radioisotops 222Rn in Bodennähe und ionisierende Solarstrahlung oberhalb der Stratosphäre. Atmosphärische Ionen haben zwei wichtige Senken: die Wiedervereinigung, auch Rekombination genannt, bei der sich ein Kation und ein Anion gegenseitig neutralisieren sowie das Anhaften an Aerosolpartikeln. Letztere Senke ist vor allem in der Troposphäre aufgrund der relativ hohen Konzentration an Aerosolpartikeln relevant (Arnold, 2008; Viggiano und Arnold, 1995; Bazilevskaya et al., 2008; Hirsikko et al., 2011).
The stress-dependent dynamics of Saccharomyces cerevisiae tRNA and rRNA modification profiles
(2021)
RNAs are key players in the cell, and to fulfil their functions, they are enzymatically modified. These modifications have been found to be dynamic and dependent on internal and external factors, such as stress. In this study we used nucleic acid isotope labeling coupled mass spectrometry (NAIL-MS) to address the question of which mechanisms allow the dynamic adaptation of RNA modifications during stress in the model organism S. cerevisiae. We found that both tRNA and rRNA transcription is stalled in yeast exposed to stressors such as H2O2, NaAsO2 or methyl methanesulfonate (MMS). From the absence of new transcripts, we concluded that most RNA modification profile changes observed to date are linked to changes happening on the pre-existing RNAs. We confirmed these changes, and we followed the fate of the pre-existing tRNAs and rRNAs during stress recovery. For MMS, we found previously described damage products in tRNA, and in addition, we found evidence for direct base methylation damage of 2′O-ribose methylated nucleosides in rRNA. While we found no evidence for increased RNA degradation after MMS exposure, we observed rapid loss of all methylation damages in all studied RNAs. With NAIL-MS we further established the modification speed in new tRNA and 18S and 25S rRNA from unstressed S. cerevisiae. During stress exposure, the placement of modifications was delayed overall. Only the tRNA modifications 1-methyladenosine and pseudouridine were incorporated as fast in stressed cells as in control cells. Similarly, 2′-O-methyladenosine in both 18S and 25S rRNA was unaffected by the stressor, but all other rRNA modifications were incorporated after a delay. In summary, we present mechanistic insights into stress-dependent RNA modification profiling in S. cerevisiae tRNA and rRNA.
Many proteins have been found to operate in a complex with various biomolecules such as proteins, nucleic acids, carbohydrates, or lipids. Protein complexes can be transient, stable or dynamic and their association is controlled under variable cellular conditions. Complexome profiling is a recently developed mass spectrometry-based method that combines mild separation techniques, native gel electrophoresis, and density gradient centrifugation with quantitative mass spectrometry to generate inventories of protein assemblies within a cell or subcellular fraction. This review summarizes applications of complexome profiling with respect to assembly ranging from single subunits to large macromolecular complexes, as well as their stability, and remodeling in health and disease.
Coagulation factor XIII (FXIII) is a plasma-circulating heterotetrameric pro-transglutaminase complex that is composed of two catalytic FXIII-A and two protective/regulatory FXIII-B subunits. FXIII acts by forming covalent cross-links within a preformed fibrin clots to prevent its premature fibrinolysis. The FXIII-A subunit is known to have pleiotropic roles outside coagulation, but the FXIII-B subunit is a relatively unexplored entity, both structurally as well as functionally. Its discovered roles so far are limited to that of the carrier/regulatory protein of its partner FXIII-A subunit. In the present study, we have explored the co-presence of protein excipients in commercial FXIII plasma concentrate FibrogamminP by combination of protein purification and mass spectrometry-based verification. Complement factor H was one of the co-excipients observed in this analysis. This was followed by performing pull down assays from plasma in order to detect the putative novel interacting partners for the FXIII-B subunit. Complement system proteins, like complement C3 and complement C1q, were amongst the proteins that were pulled down. The only protein that was observed in both experimental set ups was alpha-2-macroglobulin, which might therefore be a putative interacting partner of the FXIII/FXIII-B subunit. Future functional investigations will be needed to understand the physiological significance of this association.
High-throughput protein localization studies require multiple strategies. Mass spectrometric analysis of defined cellular fractions is one of the complementary approaches to a diverse array of cell biological methods. In recent years, the protein content of different cellular (sub-)compartments was approached. Despite of all the efforts made, the analysis of membrane fractions remains difficult, in that the dissection of the proteomes of the envelope membranes of chloroplasts or mitochondria is often not reliable because sample purity is not always warranted. Moreover, proteomic studies are often restricted to single (model) species, and therefore limited in respect to differential individual evolution. In this study we analyzed the chloroplast envelope proteomes of different plant species, namely, the individual proteomes of inner and outer envelope (OE) membrane of Pisum sativum and the mixed envelope proteomes of Arabidopsis thaliana and Medicago sativa. The analysis of all three species yielded 341 identified proteins in total, 247 of them being unique. 39 proteins were genuine envelope proteins found in at least two species. Based on this and previous envelope studies we defined the core envelope proteome of chloroplasts. Comparing the general overlap of the available six independent studies (including ours) revealed only a number of 27 envelope proteins. Depending on the stringency of applied selection criteria we found 231 envelope proteins, while less stringent criteria increases this number to 649 putative envelope proteins. Based on the latter we provide a map of the outer and inner envelope core proteome, which includes many yet uncharacterized proteins predicted to be involved in transport, signaling, and response. Furthermore, a foundation for the functional characterization of yet unidentified functions of the inner and OE for further analyses is provided.
Intact-cell maldi-tof mass spectrometry for the authentication of drug-adapted cancer cell lines
(2019)
The use of cell lines in research can be affected by cell line misidentification. Short tandem repeat (STR) analysis is an effective method, and the gold standard, for the identification of the genetic origin of a cell line, but methods that allow the discrimination between cell lines of the same genetic origin are lacking. Here, we use intact cell MALDI-ToF mass spectrometry analysis, routinely used for the identification of bacteria in clinical diagnostic procedures, for the authentication of a set of cell lines consisting of three parental neuroblastoma cell lines (IMR-5, IMR-32 and UKF-NB-3) and eleven drug-adapted sublines. Principal component analysis (PCA) of intact-cell MALDI-ToF mass spectrometry data revealed clear differences between most, but not all, of the investigated cell lines. Mass spectrometry whole-cell fingerprints enabled the separation of IMR-32 and its clonal subline IMR-5. Sublines that had been adapted to closely related drugs, for example, the cisplatin- and oxaliplatin-resistant UKF-NB-3 sublines and the vincristine- and vinblastine-adapted IMR-5 sublines, also displayed clearly distinctive patterns. In conclusion, intact whole-cell MALDI-ToF mass spectrometry has the potential to be further developed into an authentication method for mammalian cells of a common genetic origin.
Comprehensive landscape of active deubiquitinating enzymes profiled by advanced chemoproteomics
(2019)
Enzymes that bind and process ubiquitin, a small 76-amino-acid protein, have been recognized as pharmacological targets in oncology, immunological disorders, and neurodegeneration. Mass spectrometry technology has now reached the capacity to cover the proteome with enough depth to interrogate entire biochemical pathways including those that contain DUBs and E3 ligase substrates. We have recently characterized the breast cancer cell (MCF7) deep proteome by detecting and quantifying ~10,000 proteins, and within this data set, we can detect endogenous expression of 65 deubiquitylating enzymes (DUBs), whereas matching transcriptomics detected 78 DUB mRNAs. Since enzyme activity provides another meaningful layer of information in addition to the expression levels, we have combined advanced mass spectrometry technology, pre-fractionation, and more potent/selective ubiquitin active-site probes with propargylic-based electrophiles to profile 74 DUBs including distinguishable isoforms for 5 DUBs in MCF7 crude extract material. Competition experiments with cysteine alkylating agents and pan-DUB inhibitors combined with probe labeling revealed the proportion of active cellular DUBs directly engaged with probes by label-free quantitative (LFQ) mass spectrometry. This demonstrated that USP13, 39, and 40 are non-reactive to probe, indicating restricted enzymatic activity under these cellular conditions. Our extended chemoproteomics workflow increases depth of covering the active DUBome, including isoform-specific resolution, and provides the framework for more comprehensive cell-based small-molecule DUB selectivity profiling.
Ubiquitination regulates nearly all cellular processes by coordinated activity of ubiquitin writers (E1, E2, and E3 enzymes), erasers (deubiquitinating enzymes) and readers (proteins that recognize ubiquitinated proteins by their ubiquitin-binding domains). By differentially modifying cellular proteome and by recognizing these ubiquitin modifications, ubiquitination machinery tightly regulates execution of specific cellular events in space and time. Dynamic and complex ubiquitin architecture, ranging from monoubiquitination, multiple monoubiquitination, eight different modes of homotypic and numerous types of heterogeneous polyubiquitin linkages, enables highly dynamic and complex regulation of cellular processes. We discuss available tools and approaches to study ubiquitin networks, including methods for the identification and quantification of ubiquitin-modified substrates, as well as approaches to quantify the length, abundance, linkage type and architecture of different ubiquitin chains. Furthermore, we also summarize the available approaches for the discovery of novel ubiquitin readers and ubiquitin-binding domains, as well as approaches to monitor and visualize activity of ubiquitin conjugation and deconjugation machineries. We also discuss benefits, drawbacks and limitations of available techniques, as well as what is still needed for detailed spatiotemporal dissection of cellular ubiquitination networks
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der geochemischen und isotopischen Analyse detritischer Zirkonminerale aus rezenten Sedimenten des weit verzweigten Orange- und Vaal River Flusssystems in Südafrika. Zirkone kristallisieren überwiegend aus krustalen Schmelzen und sind äußerst resistent gegenüber jeglicher Zerstörung und damit ein idealer Kandidat zur Rekonstruktion früherer Krustenbildungsprozesse der geologischen Erdgeschichte. Der kombinierte Ansatz der U-Pb Altersdatierung, der Hf Isotopie und der Spurenelementgeochemie mittels Laserablation und des Einsatzes induktiv-gekoppelter Sektorfeld- und Multikollektormassenspektrometer ermöglicht es die krustale Wachstums- und Entwicklungsgeschichte des südafrikanischen Kratons zu erfassen. Die mehr als 1200 U-Pb Analysen der Zirkone weisen 4 tektonische Hauptphasen des südafrikanischen Kontinents nach: 1. die Panafrikanische Orogenese (0.5-0.7 Ga), 2. das Namaqua-Natal Faltengürtelorogen (1.0-1.3 Ga), 3. die Kheis Orogenese (1.8-2.0 Ga) und 4. die westliche Kaapvaal-Kratonisierung (2.9-3.2 Ga). Allerdings zeigt sich, dass die 13 Probenlokationen überwiegend lokale bzw. regionale U-Pb Altersdaten ihrer umgebenden Herkunftsgebiete liefern. Die Hf Isotopie der Zirkone der verschiedenen tektonischen Hauptphasen Südafrikas stellen ihre differenzierte Akkretions- und Aufschmelzungsgeschichte dar. Die panafrikanischen Zirkone zeigen eine ausgeprägte Durchmischung von juvenilem und recyceltem Material. Die mesoproterozoischen (Namaquan) Zirkone entstanden aus juvenilem Magma während eines Inselbogen-Kontinent-Kollisionsereignisses. Die paläoproterozoischen und archaischen Zirkone sind Produkte von aufgeschmolzener prä-existierender kontinentaler Kruste oder vom Mantel abstammende Schmelzen, die durch kontinentale Kruste kontaminiert wurden. Die berechneten Hf Modellalter, so genannte „Mantelextraktionsalter" ergeben zwei Maxima, die zwei Stadien juvenilem Krustenwachstums einschließen, einmal vor 1.4 und 3.2 Ga. Dieses krustale Wachstum zeigt eine Übereinstimmung mit den progressiv episodischen Modellen von Nagler & Kramers (1998) sowie Condie (2000) mit Höhepunkten zwischen 3.0 und 2.0 Ga sowie den Studien von Wang et al. (2008) mit krustalen Wachstumsperioden von 1.6 bis 2.2 und 2.9 bis 3.4 Ga auf dem Nordamerikanischen Kontinent und auf dem Gondwana-Kontinent (Australien) von Hawkesworth & Kemp 2006) und implizieren wohl ein globales kontinentales Krustenwachstum. Die Abgrenzung und Wiedererkennung der Zirkone anhand der chemischen Zusammensetzung zu möglichen Muttergesteinen zeigen noch keine viel versprechenden Ergebnisse. Generell weisen die Zirkone eine magmatische granitoide Zusammensetzung kontinentalen Ursprungs auf. Eine Auffälligkeit stellen die erhöhten Spuren- und leichten Seltenenerdelemente in Zirkonen jeglicher Altersklassen dar. Nachfolgende Arbeiten müssen zeigen, wie und ob diese Anreicherungen Einfluss auf die chemische Zusammensetzung, die U-Pb Datierung und vor allem die Hf-Isotopie der Zirkone haben.
Im Rahmen der Arbeit wurde eine Methodik zur umfassenden und automatischen Identifizierung von nativen Peptiden aus Extrakten komplexer biologischer Quellen entwickelt und am Beispiel des humanen Hämofiltrats angewendet. Die Firma BioVisioN führt seit der Gründung Forschung auf dem Gebiet der Peptide und kleinen Proteine mit dem Ziel, diagnostisch und therapeutisch relevante Substanzen zu finden, durch. Die Analyse sogenannter Peptidome, der qualitativen und quantitativen Beschreibung aller nativen Peptide und kleinen Proteinen bis ca. 15 kDa, ist als Analogon zur Proteom-Analytik zu verstehen, welche sich umfassend mit Proteinen beschäftigt. Quantitativ wird ein Peptidom über die Kombination chromatographischer Trennung und Fraktionierung mit der massenspektrometrischen „Inventarisierung“ der einzelnen Peptidspezies sowie den relativen Konzentrationen in der Probe erfasst, welches an anderer Stelle ausführlich beschrieben ist. Das Ergebnis einer solchen Peptidomanalyse besteht aus einer Peptidkarte, die die Peptide der Probe repräsentativ abbildet. Die Qualität eines Peptidoms wird über die Massen der Peptide, deren Aminosäuresequenzen und Elutionsverhalten und weitere biologische Informationen beschrieben. Zu diesen Zweck wird der Begriff des Peptide-Inventory eingeführt. Ein Inventory besteht aus allen verfügbaren Informationen nativer Peptide einer Quelle. Zu Beginn der Arbeit standen mit der reproduzierbaren Erstellung von Peptidbanken und deren systematischer Kartierung über MALDI-MS bereits zwei Werkzeuge zur Verfügung, um Daten eines Inventories zu erheben. Lediglich für die Erzeugung der Sequenzdaten wurde mit dem Edman-Abbau zwar eine etablierte, aber viel zu langsame und wenig sensitive Methode eingesetzt. Hier wurde der Ersatz durch eine schnelle und leicht zu automatisierenden Methode angestrebt. Die massenspektrometrische Sequenzierung über MS/MS mit anschließender Datenbanksuche ist ein aus der Proteom-Analytik durchaus bekanntes Verfahren, musste aber für die Analyse der nativen Peptide in einigen Bereichen modifiziert werden. Obwohl die Massenspektrometrie Peptide direkt aus komplexen Mischungen heraus identifizieren kann, stellte sich schnell heraus, dass die vorliegende biologische Beispielprobe (humanes Blutfiltrat) zu komplex war, um sie direkt für die geplante Sequenzierung einzusetzen. Es wurde eine erneute Auftrennung und Feinkartierung der Peptidbank notwendig. Jede dritte Fraktion wurde rechromatographiert und anschließend wiederum kartiert. Die entstandenen 97 Peptidkarten enthalten im Linear Modus ca. 100.000 Signale und im Reflektron Modus ca. 30.000 Signale, so dass nach der Feinkartierung > 10.000 native, im menschlichen Körper zirkulierende Peptide durch diese Methode dargestellt werden können. Zur Automatisierung der Kartierungsmessungen mit MALDI-MS wurde im Laufe dieser Arbeit ein Autosampler für ein MALDI-TOF-MS-System entwickelt und implementiert (DiskJockey). Das System hat eine Kapazität von 20 MALDI-Targets und ist vollständig über die Gerätesoftware steuerbar, so dass MALDI-MS-Messungen vollständig automatisiert über mehrere Tage ablaufen können. Zur Erzeugung der Sequenzdaten wurde eine Kombination aus elektrischer Ionenfalle und Datenbanksuche angewendet. Um zu gewährleisten, dass nur die zuvor kartierten Peptide einer MS/MS-Messung unterzogen werden, wurde das Softwaretool Alcatrap entwickelt. Diese Software übernimmt aus MALDI-MS-Messungen die Werte der monoisotopischen Peaks, überführt sie in mehrfach geladene Spezies und erstellt sowohl eine Methode für das MS-Gerät, als auch eine in die Gerätesoftware importierbare Arbeitsliste. Hierbei wird jeweils die Kollisionsenergie in Abhängigkeit der m/z-Wertes dynamisch gesetzt. Um den Datentransfer vom Fragmentspektrum zur Datenbanksuchmaschine zu gewährleisten, wurde mit „D2M“ eine weitere Softwareschnittstelle entwickelt. Die Erstellung des Inventories aus humanem Hämofiltrat liefert 1.225 verschiedene native, im menschlichen Blut zirkulierende Peptide aus 146 Proteinvorläufern. Darunter befinden sich mehrere Peptide, die neben ihrer physiologischen Bedeutung auch eine potenzielle medizinische Relevanz besitzen. Weiterhin ist auch der dynamische Bereich von acht Größenordnungen, in dem Sequenzen erzeugt wurden, vergleichbar mit dem des menschlichen Blutes. Eine Charakterisierung von Peptidomen ist in diesem Umfang bisher noch nicht durchgeführt worden und stellt eine Neuerung in der Proteomforschung dar. Die Studie ist durchaus vergleichbar mit kürzlich veröffentlichten umfangreichen Proteomstudien aus menschlichem Plasma und Serum und stellt eine Ergänzung dieser für den Bereich der Peptide und kleinen Proteine dar. Limitierungen bei der Identifizierung von Peptiden mit der Ionenfalle wurden analysiert und mit der Adaptierung des Peptide-Inventory Konzepts auf hochauflösende Quadrupol-Time-of-Flight Massenspektrometer zufriedenstellend gelöst. In diesem Rahmen wurde eine Methode entwickelt, die es ermöglicht, native Peptide bis zu einem Molekulargewicht von bis zu 8.500 Da direkt aus der komplexen Mischung zu fragmentieren und über eine Datenbanksuche zu identifizieren. Außerdem konnte exemplarisch gezeigt werden, dass durch die größere Massengenauigkeit und das größere Auflösungsvermögen des QTOF die Datenbanksuche wesentlich effektiver ist und durch die Kombination von Rechromatographie und QTOF-MS/MS nahezu jedes Signal einer Peptidbank der Identifizierung zugänlich gemacht werden kann. Sowohl die integrierte Methodik der Herstellung eines Peptide-Inventories, als auch die in dieser Arbeit erzielten Ergebnisse von nativen Peptiden in humanem Blut stellen wissenschaftliche Neuerungen dar, auf denen eine weitergehende Peptidom-Analytik aufsetzen kann.