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Aktuelle Entwicklungen der Verbreitung und Häufigkeit epiphytischer Moose und Flechten im Stadtgebiet Aachen und in angrenzenden Regionen werden vorgestellt. Speziell besprochen werden die folgenden Arten: Lebermoose: Cololejeunea minutissima, Lejeunea ulicina (= Microlejeunea u.), Metzgeria consanguinea (= M. temperata), M. violacea (= M. fruticulosa); Flechten: Diploicia canescens, Normandina pulchella, Melanohalea exasperata (= Melanelia e.), M. laciniatula (= Melanelia l.), Parmotrema pseudoreticulatum (= Rimelia olivaria), P. reticulatum (= Rimelia r.), Physcia clementei.
Es wird über Großflechtenfunde, speziell epiphytische Arten, aus dem Aachener Stadtgebiet und der nordwestlichen Eifel berichtet. Zu den folgenden Arten werden genauere Angaben zu Fundorten gemacht: Bryoria
fuscescens, Flavoparmelia soredians, Hyperphyscia adglutinata, Hypotrachyna afrorevoluta, Hypotrachyna
revoluta s. str., Melanohalea laciniatula (= Melanelia laciniatula), Parmelia submontana, Parmelina pastillifera, Physconia distorta, Physconia enteroxantha, Physconia perisidiosa, Punctelia borreri, Ramalina fastigiata,
Sphaerophorus globosus, Tuckermanopsis chlorophylla (= Cetraria chlorophylla), Usnea dasypoga (= Usnea
filipendula) und Xanthomendoza fallax (= Xanthoria fallax). Diese und weitere Arten werden anhand von Fotos dargestellt.
Die erst kürzlich beschriebene Flechtenart Candelaria pacifica wurde an mehreren Stellen in Aachen (Nordrhein-Westfalen/Deutschland) und benachbarten Gebieten in Belgien und den Niederlanden gefunden. Dies stellt zumindest für Deutschland einen Neufund dar. Ein isoliertes Vorkommen der arktisch-antarktischen Flechte Xanthomendoza borealis (= Xanthoria borealis) konnte in der nordwestlichen Eifel (Nordrhein-Westfalen/Deutschland) nachgewiesen werden. Hierbei handelt sich offenbar um einen Erstfund in Mitteleuropa.
Sedum pallidum ist eine kultivierte Art, die im Aachener Raum (Nordrhein-Westfalen) auch außerhalb von Anpflanzungen nachgewiesen werden konnte. Im Siedlungsbereich und auf einem Friedhof in Aachen sowie im Nationalpark Eifel (Kreis Euskirchen) gibt es verwilderte Vorkommen, wobei die im Nationalpark Eifel als eingebürgert angesehen werden. S. pallidum, auf das verstärkt geachtet werden sollte, wird ausführlich vorgestellt.
Neuerdings werden in der ursprünglich nordamerikanischen Epilobium ciliatum-Gruppe drei Arten unterschieden. Intensive Studien im Aachener Raum haben gezeigt, dass weitere Sippen existieren. Im vorliegenden ersten Teil werden die Sippen, die morphologisch E. glandulosum entsprechen oder nahe stehen, besprochen. Neben E. glandulosum wird eine bisher nicht beachtete Sippe als E. pallidiglandulosum neu beschrieben. Sie unterscheidet sich von E. glandulosum unter anderem durch kleinere, zartrosa bis weißlich gefärbte Blüten, bleich- oder schwach blaugrün gefärbte Blätter und abweichend geformte Samen. Hybriden von E. glandulosum mit anderen Sippen der E. ciliatum-Gruppe werden vorgestellt.
Der erste Teil einer Darstellung der Gattung Echinochloa im Stadtgebiet Aachen und nahe gelegenen Gebieten von Belgien, den Niederlanden und der Städteregion Aachen beschäftigt sich mit der E. muricata-Gruppe. In dieser Gruppe wird neben E. muricata s. str. eine weitere Art, E. wiegandii, unterschieden. Sie vermittelt vom Aussehen der Rispen und Ährchen zu E. crus-galli s. l., gehört aber aufgrund charakteristischer Merkmale der fertilen Deck- und Vorspelzen in die E. muricata-Gruppe. Diagnostische Merkmale von E. wiegandii gegenüber E. muricata s. str. sind ein früherer Blühbeginn, schlankere, schwächer bestachelte, dunkler gefärbte Ährchen sowie eine tendenziell längere Begrannung der Ährchen.
In Bestimmungsschlüsseln, Beschreibungen und auf Fotos wird eine von den mitteleuropäischen Floren abweichende taxonomische Gliederung von Draba subgen. Erophila (= Erophila) vorgestellt. Betrachtet werden neben den üblicherweise unterschiedenen Draba praecox und D. verna s. l. die bisher hauptsächlich in Großbritannien beachteten D. majuscula und D. glabrescens s. l. Eine neue, nur vorläufig benannte Kleinart mit ungewöhnlicher Merkmalskombination wird ausführlicher vorgestellt.
Vier Arten der Hylotelephium telephium-Gruppe werden im Untersuchungsgebiet unterschieden. Zwei Arten blühen rot: Hylotelephium vulgare besiedelt Felsen und Mauern in Flusstälern und ist voll fertil, Hylotelephium telephium besiedelt Saumstandorte und ist partiell steril. Die beiden gelblich-weiß blühenden Arten würden traditionell zu Hylotelephium maximum gerechnet. Eine Art (Hylotelephium maximum s. str.) besiedelt Felsen, während die andere Art (Hylotelephium maximum auct.) an Saumstandorten wächst. Weiterer Studien bedürfen die zwischen den rot und weiß blühenden Arten vermittelnden Sippen.
Auf Betonmauern siedeln sich mit der Zeit kleine Moospolster an. Sechs häufige Arten werden in diesem Pflanzenportrait näher vorgestellt. Unter diesen ist Grimmia pulvinata, Polster-Kissenmoos, das Moos des Jahres 2007. Dieser Text richtet sich an Leser, die einen allerersten Einstieg wünschen oder nur ein paar häufige Arten kennen lernen wollen. Wenn man sich eingehender mit Moosen beschäftigen möchte, wird man um das Mikroskopieren nicht herum kommen. Jedoch lassen sich viele Arten auch habituell und mit einer Lupe im Gelände sicher erkennen. Hierzu ist jedoch die Unterstützung eines Mooskenners von Vorteil. Die besprochenen Moose haben verwandte, ähnliche Arten. Sie sind meist weniger häufig, aber nicht unbedingt so selten, dass man ihnen nicht begegnet. Zur Bestimmung ist Spezialliteratur nötig. Dies gilt umso mehr für meist als Unterarten oder Varietäten aufgefasste, abweichende Sippen (manche der besprochenen Arten sind polymorph), die hier nicht betrachtet werden. Deutsche Artnamen sind bei den meisten Moosarten nicht geläufig. Neuerdings werden Übersetzungen der wissenschaftlichen Namen verwandt. Sie wurden SCHMIDT & al. (2010) und NEBEL & PHILIPPI (2000 & 2001) entnommen, wobei der nach Ansicht des Autors passendere Name gewählt wurde. Für diejenigen, die sich näher mit Moosen beschäftigen möchten, werden im Literaturverzeichnis Standardwerke und wichtige Internetquellen genannt.