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Es wird die Entwicklung der Brockenvegetation von 1993 bis 2013 aufgezeigt. Von besonderem Interesse ist dabei die Vegetationsentwicklung auf ehemals versiegelten und später renaturierten Flächen. Aber auch den acidiphilen Zwergstrauchheiden galt ein besonderes Augenmerk, da diese bevorzugte Standorte für die Brockenanemone (Pulsatilla alpina ssp. alba) sind.
Bei der vegetationskundlichen Untersuchung der Kleinseggenriede im Südwest-Harz konnten Bestände des Caricetum fuscae Br.-Bl. 1915 und einer Caricion davallianae-Gesellschaft erfasst werden. Die Bestände des Caricetum fuscae lassen sich in eine Subassoziation von Sphagnum recurvum und eine von Sphagnum teres aufteilen, deren Böden sich in ihrem Basengehalt unterscheiden. Exemplarisch werden ferner noch Aufnahmen vorgestellt, die einen Übergang zwischen beiden Gesellschaftsgruppen bilden.
In einer Ganztagesexkursion wird das floristisch wie faunistisch für Norddeutschland herausragende Bodetal am Nordrand des Harzes besucht. Das Naturschutzgebiet besitzt eine eindrucksvolle Geomorphologie mit einem tief eingeschnittenen Kerbtal und beherbergt eine Vielzahl von Vegetationstypen mit unterschiedlichen Wärme- und Feuchteansprüchen. Kennzeichnend ist das Mosaik an sauren Gesteinen, auf denen Schlucht- und Blockhaldewälder, bachbegleitende Staudengesellschaften und bodensaure Felsrasen und Gebüsche angetroffen werden.
Entlang eines Höhenprofils im Harz zwischen Bad Harzburg und dem Wurmberg werden die Fichtenforste pflanzensoziologisch und bodenkundlich, insbesondere humusmorphologisch, untersucht: Mit zunehmender Höhe steigen der Deckungsgrad der Bodenvegetation und die Anzahl der Moosarten. Die vier tiefer gelegenen Vegetationseinheiten sind gemeinsam durch eine Gruppe eigentlich waldfremder Arten gekennzeichnet, die der Hochlageneinheit (oberhalb 700 m NN) fehlt. Diese weist ihrerseits einige Moose als Trennartengruppe auf und lässt sich dem Calamagrostio villosae-Piceetum Hartm. 1953 zuordnen. Gleichzeitig erhöht sich hier fast sprunghaft die Mächtigkeit des Auflagehumus. Zwischen dieser und der Meereshöhe ergibt sich eine enge Korrelation. Wahrscheinlich sind die bei zunehmender Höhe festgestellten Veränderungen in erster Linie klimatisch bedingt. Abschließend wird die Frage nach einer natürlichen Fichtenstufe im Harz diskutiert.
Calamagrostis phragmitoides wurde erstmals 1983 im Harz entdeckt. Mittlerweile sind zahlreiche weitere Wuchsorte bekannt, die sich alle in Höhenlagen zwischen 500 und 650m ü.NN befinden. Aufgrund der teilweise schwierigen Abgrenzung von der im Harz allgegenwärtigen und morphologisch sehr variablen Calamagrostis villosa bzw. aufgrund von Verwechslungen mit Calamagrostis canescens blieben die Vorkommen von C. phragmitoides im Harz lange unentdeckt. Mehrheitlich sind die untersuchten Exemplare apomiktisch und fallen in die Variationsbreite der als wichtig erachteten Merkmale. Allerdings treten im Harz auch Individuen auf, deren morphologische Merkmale (incl. Habitus) völlig mit apomiktischem C. phragmitoides übereinstimmen, aber stets aufblühen und aus ihren sich öffnenden Antheren Pollenkörner entlassen. Hier handelt es sich offensichtlich um Formen der C. phragmitoides, die vorerst als „Calamagrostis phragmitoides pollenbildend“ bezeichnet werden. Ergänzend wurden in den Jahren 1998 und 1999 an zahlreichen Wuchsorten Vegetationsaufnahmen erstellt, die die Soziologie des Purpur-Reitgrases dokumentieren. Neben Vorkommen in lichten Erlenwäldern und an Bachufern wächst die Art in anthropogen entstandenen, allerdings aktuell nicht mehr genutzten Kleinseggenriedern des Caricion fuscae und Hochstaudenfluren sowie aufgelassenen Feuchtwiesen (Filipendulenion bzw. Calthion palustris). Diese Vergesellschaftung ist für C. phragmitoides zumindest in Mitteleuropa typisch. Bemerkenswert ist die Fähigkeit dieses Glazialrelikts, geeignete Offenlandbiotope in räumlicher Nähe zu „natürlichen Vorkommen“ nach Nutzungsaufgabe zu besiedeln und vielerorts die vorhandene Vegetation zu verdrängen. Das Resultat sind artenarme Calamagrostis phragmitoides-Dominanzbestände.
Anhand von phänologischen Beobachtungen an etwa 30 Pflanzenarten wurde der Harz nach der von ELLENBERG (1954) entwickelten Methode kartiert. In der daraus erstellten Wärmestufen-Karte können 6 verschiedene Stufen der phänologischen Entwicklung unterschieden werden. Diese werden mit der Höhenstufung der Vegetation und Temperaturdaten des Harzes verglichen. Neben allgemeinen Problemen phänologischer Kartierungen werden die besonderen Probleme der Kartierung im Harz erörtert.