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In keinem anderen deutschen Dialektraum, nicht einmal in irgend einer anderen germanischen Sprache ist das Präteritum mit einer solchen Ausnahmslosigkeit geschwunden wie im Oberdeutschen und hier insbesondere im Alemannischen. Zwar haben (wie das Alemannische auch) alle diese Sprachen und Dialekte ein analytisches Perfekt ausgebildet; in einigen Sprachen (wie dem Englischen und Schwedischen) treten Präteritum und Perfekt in eine aspektuelle Opposition zueinander.
In diesem Beitrag geht es darum, Flexion primär über die Abgrenzung zu ihren beiden morphologischen Nachbardomänen, die Derivation und die Klise, zu bestimmen. Aus diesen beiden morphologischen Typen entwickelt sich auch neue Flexion. Mit dem Vergleich von Flexion, Derivation und Klise und mit der Frage nach der Entstehung von Flexion sollen die Ziele und Prinzipien von Flexion sichtbar gemacht werden. Der zweite Schwerpunkt dieses Artikels besteht in einer detaillierten Analyse einer sich anbahnenden Flexivierung via Klitisierung im Deutschen: Mit den Präposition-Artikel-Verschmelzungen (im, ins, zur, au/m, in'n) liegt ein Paradebeispiel derzeit beobachtbarer und sukzessive sich herausbildender Flexion vor. Diese Verbindungen sind zwar noch als Vorstufen der Flexion zu bewerten, doch läßt sich über die Untersuchung dieses komplexen Grammatisierungsprozesses diskutieren, was noch geschehen muß, damit im Deutschen Präpositionalflexion entsteht. Kapitel 1 befaßt sich kurz mit dem Begriff der Flexion, Kapitel 2 mit der Entstehung von Flexion aus Derivation und Klise. Kapitel 3 widmet sich dem Beispiel der deutschen Präposition-Artikel-Verschmelzungen.
This contribution concerns the interaction of morphology, syntax and semantics. It treats German past participles and concentrates on their function as heads in attributive and adverbial modifier phrases. It is argued that participles have the same argument structure as the underlying verbs and can undergo passivization, perfectivization and conversion to adjectives. Since these three operations involve changes in the morphosyntactic categorization they are considered as zero affixation. Two affixless templates – without any categorical changes – convert participle constructions to modifiers relating to participants or to situations. These phrases do not have a syntactic position for the grammatical subject, an operator or an adverbial relator. The pertinent components are present only in the semantic structure. Two further templates serve the composition of participle constructions as modifiers with the modificandum. It is necessary to differentiate between modifiers which function as predicates and those which have the status of a propositional operator. In syntax, these different semantic functions correspond to different adjunct positions of the respective participle phrases.
Die Idee, das Isländische - eine archaische, am Nordwestrand des germanischen Sprachgebiets gelegene skandinavische Inselsprache - auf die Möglichkeiten des Sexusausdrucks hin zu untersuchen, entstand imZusammenhang einer kontrastiven Arbeit zum Sexusausdruck im Deutschen und Schwedischen (siehe Nübling 2000). Das Schwedische verfügt nur noch über zwei Genera, das sog. Utrum (das aus dem Zusammenfall von Femininum und Maskulinum hervorgeht) und das Neutrum.
Die Flexionsmorphologie befasst sich mit der "Beugung" von Wörtern, d. h. mit der systematischen Kombination von (meist) Lexemen mit bestimmten sog. grammatischen Informationen (auch: Flexionskategorien). So wird die Wortart der Substantive im Deutschen mit den Informationen Kasus und vor allem Numerus (Singular und Plural) versehen.
Namenskunde
(2004)
Eigennamen (auch Propria, Onyme) werden unter die Substantive subsumiert und erfüllen spezifische referentielle Funktionen. Im Gegensatz zu den Appellativen (Gattungsbezeichnungen) wie z. B. Mensch oder Stadt, die eine ganze Klasse von Gegenständen bezeichnen, referieren Eigennamen prototypischerweise nur auf ein einziges Denotat (Monoreferentialität), z. B. Goethe oder Frankfurt.
Those principles of Naturalness as postulated by Mayerthaler (1981) claim to make predtictions about the direction of language change possible. It is true that the majority of morphological changes can be accounted for by these principles. However, systematic violations of these rules can be found in of all things, some of most frequent, elementary verbs such as HAVE, BE, BECOME, COME, GO, GIVE, TAKE, etc. Their irregularities cannot be accounted for solely - as Naturalness Theory would have it - by conflicts between phonological and morphological Naturalness. Rather, they have been systematically built up through other efficient strategies. This "regularity of irregularity" is the focus of this paper, which demonstrates several particularly well-beaten paths to irregularization through contrastive diachronic investigations of frequent verbs in different Germanic languages. lrregularity, a term laden with negative connotations, is substituted by the term differentiation, which names the actual function directly. Because differentiation typically correlates with word brevity, this constellation should be considered an ideal compromise between hearer and speaker interests. A further question to be addressed is which individual categories are expressed through irregularization. It is concluded that this process is guided by token frequency and degree of relevance.
Bis heute bildet die Morphologie keinen Schwerpunkt der Dialektlinguistik. Dies wird immer wieder moniert. H. Tatzreiter (1994) kommt nach seinem Streifzug durch die "Bibliographie zur Grammatik der deutschen Dialekte" von P. Wiesinger / E. Raffin (1982) zu dem Ergebnis, "daß die Leistungskurve im grammatischen Bereich ,von der Lautlehre über die Formen- und Wortbildungslehre bis zur Satzlehre' steil abfällt" (S. 30 bzw. P. Wiesinger / E. Raffin 1982, S. XXIX). Ein weiteres Problem sieht er in der besonders durch die angelsächsische Tradition motivierten Vernachlässigung der Morphologie die zwischen der phonologischen, lexikalischen und syntaktischen Ebene ein gefährdetes Dasein fristet" (S. 30): "So lange die Morphologie sich nicht aus der 'Umklammerung' der Phonologie und Syntax lösen kann, um eigenständig als Forschungsobjekt zu gelten, wird es um die umfassende Erforschung und Darstellung schlecht bestellt sein" (S. 34).