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When in 1934, Robert BLEICHSTEINER published the Caucasian language specimina contained in the "travel book" of the 17th century Turkish writer Evliya Çelebi , he was struck by the amount of reliability he found in Evliya’s notations: "(Die Sprachproben) sind, von einzelnen Mißverständnissen abgesehen, und wenn man die falschen Punktierungen und Irrtümer der Kopisten abrechnet, außerordentlich gut, ja zuweilen mit einem gewissen phonetischen Geschick wiedergegeben, was der Auffassungsgabe und dem Eifer Evliyas ein hohes Zeugnis ausstellt. Man muß bedenken, wie schwer das arabische Alphabet, ohne weitere Unterscheidungszeichen, wie sie die islamischen Kaukasusvölker anwenden, die verwickelten, oft über 70 verschiedene Phoneme umfassenden Lautsysteme wiederzugeben imstande ist. Wenn trotzdem die Entzifferung der Sprachproben zum größten Teil geglückt ist, so muß man der ungewöhnlichen Begabung des türkischen Reisenden und Gelehrten schrankenlose Bewunderung zollen" (85). ...
Schlachtengedenken im Spätmittelalter : Riten und Medien der Präsentation kollektiver Identität
(1991)
Ein Eintrag in dem 1432 angelegten "Liber statutorum opidi Dursten" im kölnischen Vest Recklingshausen galt der Abhaltung des sogenannten Streitfeiertags. Der Stadtbucheintrag beginnt mit lateinischen Gedenkversen, die von der Verjagung der Herren von Merveldt durch das Dorstener Schwert zwei Tage nach Thomas 1382 berichten. Es folgt der Beschluß von Bürgermeister, Schöffen und Rentmeister der Stadt Dorsten: Alljährlich soll man am Montag vor dem Mittwinterabend, also am "strytvyrdages avent", am Abend feiertäglich läuten und Vesper und Vigilien begehen. Dabei soll der acht Männer gedacht werden, die in diesem Streit tot geblieben sind, sowie all jener, die um der Stadt willen gestorben sind oder noch sterben werden. Der Stadtbote hat Bürgermeister, Schöffen und Rentmeister bei Strafe von zwei Quarten Weins aufzufordern, an Vesper und Vigilien teilzunehmen und danach zu den Gräbern zu gehen, zunächst zum Friedhof vor St. Nikolaus-Feld und danach zum Kirchhof.
Ihre frühesten Sprachzeugnisse hat uns die keltische Bevölkerung der britischen Inseln bekanntlich in einer Anzahl von Steininschriften hinterlassen, die in der sog. Ogamschrift gehalten sind. Der größte Teil dieser Inschriften, von denen rund 300 hauptsächlich aus Südirland und Wales bekannt sind, wird nach allgemeiner Ansicht in die Zeit zwischen dem 4. oder 5. Jh. und dem 8. Jh. n. Chr. datiert. Bis heute ist weder die Entstehung des eigentümlichen Ogamalphabets, das mit keinem anderen Schriftsystem des gegebenen Zeitraums vergleichbar ist, noch die Bedeutung aller Zeichen eindeutig geklärt. ...