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Horst Engert, 1886–1949
(2016)
Der Literaturwissenschaftler Horst Engert, der 1927 an die Universität in Kaunas berufen wurde, hat sich neben seiner germanistischen Lehre und Forschung mit dem Übersetzen zeitgenössischer litauischer Literatur beschäftigt. Dies ist als Pionierleistung zu bewerten, da auf Deutsch bis dahin nur Übersetzungen der traditionellen litauischen Volkspoesie sowie der im 18. Jahrhundert entstandenen "Jahreszeiten" von Donelaitis/Donalitius vorlagen.
Die Bibliographie stützt sich auf Angaben in Rolf Harders Korpus-Biographie "Lilly Korpus, verheiratete Becher. Biographische Notizen" (Gransee: Edition Schwarzdruck 2017, S. 45–47) sowie auf die in zwei Bänden erschienene analytische Bibliographie "Internationale Literatur: Moskau 1931 - 1945", bearbeitet von Christa Streller und Volker Riedel (Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag 1985).
Der 1731 in Braunschweig geborene Johann Joachim Christoph Bode gehört zu den wenigen Nur-Übersetzern des 18. und 19. Jahrhunderts, zu deren Leben und Werk sich sowohl Zeitgenossen wie Literaturwissenschaftler des 20. Jahrhunderts vergleichsweise umfangreich geäußert haben. Seine Übersetzungen englischer Romane (Sterne, Goldsmith) werden zu den "Klassikern" der Übersetzungsliteratur gezählt, einzelne Titel werden bis heute in renommierten Buchreihen nachgedruckt.
Charlotte Birnbaum, geb. 1900 in Schirgiswalde (Lausitz), übersetzte seit 1942 etwa 50 Bücher aus dem Italienischen. In der Mehrzahl handelte es sich um Prosatexte renommierter Gegenwartsautoren. Verlegt wurden die Übersetzungen in Verlagen, die auf Höhenkammliteratur ausgerichtet waren: Claassen, Piper, Suhrkamp oder Volk & Welt.
Maria Bamberg, 1915–2016
(2022)
Maria Bamberg lebte mehrere Jahrzehnte in Argentinien. In den 1930er Jahren absolvierte sie an der Universität Córdoba eine Ausbildung als Lehrerin sowie als Übersetzerin für Deutsch und Englisch, verdiente sich wohl auch "einige Brötchen mit medizinischen Übersetzungen, meist aus dem Englischen". 1963 kehrte sie mit ihrem Mann nach Deutschland zurück und widmete sich als "übersetzende Hausfrau" mit beachtlichem Erfolg der Vermittlung argentinischer, mexikanischer und venezolanischer Gegenwartsliteratur.
Die Bibliographie stützt sich auf die entsprechenden Nachweise in der sechsbändigen Ausgabe der "Gesammelten Werke" (1987 u. 1998/99) sowie der vierbändigen Ausgabe der "Briefe 1937-1965" von 2017. Ergänzend wurden Eberhard Haufes "Bobrowski-Chronik" (1994) sowie der Katalog der Deutschen Nationalbibliothek konsultiert.
Lilly Becher, 1901–1978
(2023)
Lilly Korpus lernte in der Weimarer Republik das Zeitungsmachen. Sie wurde Chefredakteurin der "Arbeiter-Illustrierte-Zeitung". 1933 musste sie ins Exil gehen, zunächst nach Paris, 1935 nach Moskau, wo sie an der Seite Johannes R. Bechers für die "Internationale Literatur" arbeitete. Sie veröffentlichte unter zahlreichen Pseudonymen Übersetzungen literarischer Texte aus dem Englischen, Französischen und Russischen. 1945 kehrte sie nach Berlin zurück und wurde erneut Chefredakteurin einer Illustrierten. Ihr übersetzerisches Tun beschränkte sich auf die Jahre in Moskau, sie war eine reine Exil-Übersetzerin.
Walter Fischer, 1901–1978
(2022)
Walter Fischer studierte Medizin und arbeitete in Österreich bis 1934 als Arzt. Schon als Student engagierte er sich in der Sozialdemokratischen Partei, schloss sich 1934 der KPÖ an. Im Moskauer Exil wurde er als Redakteur, Nachrichten-Übersetzer und Sprecher für die Österreich-Sendungen von Radio Moskau eingesetzt, nach dem Krieg beschäftigte er sich mit Lyrik-Übersetzungen.
Wilhelm Fraenger, 1890–1964
(2017)