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Die Wurzeln von AFSV und Flor.-Soz. AG liegen eng beieinander, die Geobotanik bildet ihre gemeinsame Grundlage. Auf der Jahresversammlung der Flor.-Soz. AG am 15.06. 2006 in Lüneburg wurde die Kooperation bekräftigt. Zweifellos wird man Traditionen am besten dadurch gerecht, indem man auf Basis der Wurzeln, der Entwicklungen und der Aktivitäten unserer Arbeitsgemeinschaften nach vorne schaut und versucht, neue Wege ausfindig zu machen und zu beschreiten (Tab. 1).
Beispiele für neueste Aktivitäten von Vertretern der Arbeitsgemeinschaften sind:
• Die elektronische Schriftenreihe „Waldökologie online“ der AFSV (Hrsg.: KARRER & WALENTOWSKI), die inzwischen mit drei Heften erschienen ist fwww.afsv.de). Ein profundes peer rrazew-Verfahren garantiert hohe Qualität. Es wird über einen mit namhaften Wissenschaftlern interdisziplinär besetzten Fachredaktionsbeirat abgewickelt.
• Die umgearbeiteten Manuskript-Richtlinien von TUEXENIA, die z. B. besagen, dass nun alle Original-Vegetationsaufnahmen aus Deutschland einer großen Datenbank zur Verfügung gestellt werden sollen (DIERSCHKE 2005, EWALD 2005) und das etablierte peer review-System von TUEXENIA (Schwabe et al. 2006).
• Zusammenarbeit mit den Vegetationsdatenbank-Workshops (der 5. Workshop fand vom 22.-24. 02. 2006 in Bremen, der 6. Workshop vom 1.-2.03.2007 an der Universität Bonn statt).
• AFSV-Schwerpunkttagungen zum Thema GIS- und Fernerkundung in der Forstlichen Standorts- und Vegetationskunde (am 17.-19.05.2006. in Wolfenbüttel und am 20.-23.09. 2006 in Benediktbeuern).
• Workshops der Flor.-Soz. AG am 25.09.2006 in Darmstadt und in den Folgejahren.
Der Beitrag veranschaulicht das Vorgehen zur Identifizierung von Wald- und Buschwald-Lebensraumtypen in der Nordwest-Türkei als Grundlage für eine räumliche Erweiterung der gesamteuropäischen strategischen Vision zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung biologischer und landschaftlicher Vielfalt (PEBLDS).
Vegetation und Management seltener Pflanzenarten im Küstengrünland einer dänischen Ostseeinsel
(2010)
Die vorliegende Arbeit beschreibt die Vegetation des Küstengrünlandes im Naturschutzgebiet „Vestamager“ (ca. 2000 ha) südlich von Kopenhagen sowie Vorkommen von Iris spuria, Selinum dubium und Cerastium subtetrandrum. Die mit diesen Arten verbundenen Pflanzengesellschaften und Standort - faktoren werden ermittelt, um das Management des Naturschutzgebietes zu verbessern. Auf der Grundlage von 73 Vegetationsaufnahmen werden mit TWINSPAN-Klassifikation und indirekter Gradientenanalyse (DCA) die Hauptvegetationseinheiten und wichtigsten Umweltgradienten bestimmt. Die Vegetationsentwicklung 2004–2008 wird in einer weiteren Ordination mit Hilfe historischer Aufnahmen untersucht. Die vegetationsbestimmenden Faktoren auf Vestamager sind Salinität, Feuchtigkeit und Beweidung. Magere, salzgeprägte Weidegesellschaften des Lolio-Cynosuretum sind häufig; innerhalb dieser Assoziation ist zwischen einer wechselfeuchten Ausbildung mit Molinion-Elementen und einer wechseltrockenen Ausbildung mit floristischen Beziehungen zum Mesobromium zu unterscheiden. Im Südwesten des Gebietes wird das Lolio-Cynosuretum mit steigender Salinität durch Salzrasen des Juncetum gerardii ersetzt. Innerhalb der Salzrasen ist auf Ameisenhaufen Salzpioniervegetation entwickelt. Der Übergangsbereich zum Hydrolitoral wird von Brackwasserröhrichten besiedelt. Auf feuchten bis nassen Standorten geht das Lolio-Cynosuretum in Flut- und Trittrasengesellschaften des Ranunculo repentis-Alopecuretum geniculati über. Bei schwacher Beweidung bilden sich Calamagrostis epigejos- Dominanzbestände aus. Iris spuria und Selinum dubium kommen mit je einer Population in der wechseltrockenen Ausprägung des Lolio-Cynosuretum juncetosum gerardii im nördlichen Teil des Gebietes vor. Kleinere Vorkommen von Selinum dubium finden sich auch in Flut- und Trittrasengesellschaften. Cerastium subtetrandrum kommt mit mehreren Kleinpopulationen in Salzpionierrasen auf Ameisenhaufen vor. Iris spuria reagiert empfindlich auf Beweidung und ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Selinum dubium ist toleranter gegenüber Beweidung, und vegetative Individuen können auch auf beweideten Flächen überdauern. Cerastium subtetrandrum ist indirekt von Beweidung abhängig, da potentielle Standorte dieser Art durch Beweidung erhalten und gefördert werden. Intensivierte Beweidung sowie Entfernen von Gehölzen haben Hochgräser zurückgedrängt und Arten offener, salzgeprägter Weidelandschaften gefördert, jedoch ohne Erhöhung der floristischen Diversität. Der optimale Schutz der Zielarten kann nur durch kombinierte Nutzungskonzepte erreicht werden. Für eine langfristige Erhaltung von Iris spuria und Selinum dubium ist eine Reduzierung der Beweidung notwendig. Die Erhaltung von Cerastium subtetrandrum erfordert dagegen eine niedrige Vegetation mit relativ intensiver Beweidung. Eine stärkere Differenzierung der Beweidungsintensität würde alle drei Zielarten auf Vestamager fördern.
Bücherschau
(2004)
Bücherschau
(2006)
Bücherschau
(2008)
Aus Hessen werden Wiesen mit Silaum silaus und Senecio aquaticus beschrieben und durch Vegetationsaufnahmen belegt. Unter Auswertung der Literatur wird die synsystematische Stellung der Gesellschaften diskutiert und ihre Zuordnung zum Sanguisorbo-Silaetum silai (Klapp 1951) Vollrath 1965 (Molinion) und Senecioni-Brometum racemosi Tx. et Prsg. 1951 ex auct. (Calthion) vorgeschlagen.
Auf der Grundlage dreijähriger qualitativer und phänometrischer Geländebeobachtungen in Südwest-Kreta (Griechenland) wird ein vollständiges, analytisches Phänospektrum des Blühens und Fruchtens in einem Phrygana-Bestand (Coridothymus capitatus-Calicotome villosa-Gesellschaft, Cisto-Micromerietea) der untersten thermomediterranen Höhenstufe vorgelegt. Auf markante Phänomene in der vegetativen Entwicklung einzelner Arten wird ebenfalls hingewiesen. Unter 7 phänologischen Merkmalen erwiesen sich der Beginn der Hauptblüte und der Zeitpunkt des Blühmaximums als am wenigsten variabel. Die Aufteilung der insgesamt 107 berücksichtigten Taxa in symphänologische Gruppen mündet in dem Vorschlag einer zeitlichen Gliederung des jährlichen pflanzlichen Entwicklungsrhythmus in 12 Phänophasen:
1. Scilla aut umnalis-Phase,
2. Arisarum vulgare-Phase,
3. Sarcopoterium spinosum-Phase,
4. Galium murale-Phase,
5. Crepis cretica-Phase,
6. Ononis reclinata-Phase,
7. Pteridocephalus plumosus-Phase,
8. Teucrium microphyllum-Phase,
9. Coridothymus capitatus-Phase,
10. Sommerruhe,
11. Carlina graeca-Phase,
12. Urginea maritima-Phase.
Wichtige Blüh-, Frucht- und vegetative Aspekte im Takt mit dem Klimageschehen werden geschildert. Es wird auf die zeitliche Variabilität im Vergleich der Beobachtungsjahre eingegangen und die Verteilung der Lebensformen und Blütenfarben auf die symphänologischen Gruppen dargestellt. Die ökologische Bedeutung des Phänomens der Früh- und Spätblüte wird diskutiert.
Diese Übersicht stellt die thermophilen winterkahlen Eichen- und Eichen-Mischwälder sowie die nemoralen Buchen- und Buchen-Tannen-Wälder des südlichen Balkans unter besonderer Berücksichtigung Griechenlands vor. Für den Beitrag wurden die Literatur und eigene unveröffentlichte Vegetationsdaten ausgewertet. In den Unterkapiteln werden die Struktur und Artenzusammensetzung der Bestände behandelt, ihre klimatischen und edaphischen Ansprüche, ihre Dynamik, Nutzung, Verbreitung sowie regionale und syntaxonomische Differenzierung. Außerdem wird auf die wirtschaftliche Bedeutung sowie auf die aktuelle Gefährdungs- und Schutzsituation eingegangen.
Die thermophilen sommergrünen Eichen- und Eichen-Mischwälder bestehen aus verschiedenen Eichen (Quercus frainetto, Q. dalechampii, Q. cerris, Q. pubescens, Q. trojana), Hainbuchen (Carpinus orientalis, C. betulus), Sorbus- (S. torminalis, S. domestica) und Ahorn-Arten (Acer monspessulanum, A. obtusatum, A. hyrcanum) sowie aus Manna-Esche (Fraxinus ornus), Hopfenbuche {Ostrya carpinifolia), Edelkastanie (Castanea sativa) und Silber-Linde (Tilia tomentosa). Natürliche Standortfaktoren, die die floristische Differenzierung der Eichenwälder mitbestimmen, sind die Gesteins- und Bodenverhältnisse, vor allem die Gründigkeit, sowie die mesoklimatische (Meereshöhe, Exposition) und makroklimatische (vegetationsgeografische) Situation. Der menschliche Einfluss, insbesondere Mittel- und Niederwaldwirtschaft, Schneitelung und Waldweide, ist ebenso bedeutsam für Struktur, Dynamik, Artenzusammensetzung, Artenvielfalt und Produktivität der Bestände.
Die Buchen- und Buchen-Tannen-Wälder sind weniger reich an Baumarten. Neben Fagus sylvatica subsp. sylvatica (vertreten durch die Mösische Buche) und subsp. orientalis bestimmt die Tanne (im Norden durch Abies alba, sonst hauptsächlich durch Abies borisii-regis vertreten) den Bestandsaufbau und die forstliche Bedeutung. Wesentliche Standortfaktoren für die Differenzierung der Buchen-Tannen-Wälder sind die geologischen und Bodenverhältnisse, das relief-, höhen- und expositionsbedingte Mesoklima und pflanzengeografische Affinitäten.