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Das Programm der Nationallizenzen (http://www.nationallizenzen.de/) wurde 2004 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) entwickelt. Ziel ist es, bundesweit geltende Lizenzvereinbarungen mit Fachgesellschaften, Verlagen und anderen Informationsanbietern abzuschließen und dadurch Wissenschaftlern, Studierenden und wissenschaftlich interessierten Privatpersonen in ganz Deutschland den kostenlosen Zugang zu Datenbanken, digitalen Textsammlungen und elektronischen Zeitschriften zu ermöglichen. Das aktuelle Interview mit Berndt Dugall informiert über das Konzept der Nationallizenzen, dessen Finanzierung, das organisatorische Umfeld sowie das Procedere von der Auswahl bis zur Lizenzierung einzelner elektronischer Ressourcen. Zuletzt werden auch die Bedeutung der Nationallizenzen für den Wissenschaftsstandort Deutschland sowie die Zukunft der Bibliotheken angesichts der rasanten technischen Entwicklungen auf dem Informationssektor angesprochen.
Die zunehmende Monopolisierung auf dem Markt für Informationsressourcen im akademischen Sektor führte in den vergangenen Jahren zu einer verstärkten Bildung von Bibliothekskonsortien auf der Abnehmerseite, die einen Gegenpol in Form einer Einkaufsgenossenschaft darstellen sollten [McCa02]. Diese Tendenzen lassen sich in verschiedenen Ländern wie etwa in Deutschland, England, der Schweiz und der Niederlande beobachten [Okerso]. In den USA sind Konsortien eher selten zu finden; das größte Konsortium ist hier OHIO-Link (http://www.lib.ohio-state.edu/). In Deutschland richten sich die meisten Konsortien wegen der föderalen Finanzierungsstrukturen regional aus; überregionale bzw. deutschlandweite Konsortien sind derzeit noch selten. Ein Zusammenschluss auf thematischer Grundlage findet derzeit so gut wie gar nicht statt, vielmehr werden möglichst viele Bibliotheken in Konsortien unabhängig von den an den jeweiligen Standorten betriebenen Forschungsschwerpunkten eingebunden [AnDe02]....
Elektronische (digitale) Zeitschriften spielen seit mehreren Jahren eine zunehmend wichtigere Rolle in der Informationsversorgung von Wissenschaft und Forschung. Während jedoch die Nutzungsformen sich so gut wie vollständig an den Standards des www mit all seinen Vorzügen orientieren, sind die Preisbildungsmechanismen noch stark an der Welt der gedruckten Zeitschriften orientiert. Sie unterliegen allerdings zur Zeit einem erheblichen Wandel, ohne dass erkennbar wäre, welche Preisstrukturen zukünftig den Markt bestimmen werden. Das seit November 2001 laufende DFG-Projekt "Perspektiven für den Bezug elektronischer Informationsressourcen in der Bundesrepublik Deutschland" hat sich zum Ziel gesetzt, die Marktsituation für elektronische Informationsversorgung im hochschulischen Bereich zu analysieren und davon ausgehend Perspektiven abzuleiten. In einer ersten Phase sollen zunächst die Nutzungsgewohnheiten seitens der Wissenschaftler und Studierenden untersucht werden. Die Ergebnisse werden in der vorliegenden Arbeit exemplarisch aufgezeigt, eine detaillierte Nutzungsanalyse wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.
Eine bedeutende Stelle der betrieblichen Funktionen nimmt die Beschaffung der Ware am Markt ein. Die Organisation des Beschaffungswesens ist dabei integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie und führung. Die Beschaffung im engeren Sinne umfasst dabei den Einkauf von Anlagegütern, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, Fertigwaren sowie von Dienstleistungen (z. B. Transportleistungen) und Rechten (z. B. Lizenzen aus Patenten). Die Beschaffung ist neben der Produktions- und Absatzfunktion einer der Hauptbereiche betrieblicher Planung und Leistungserstellung [Bichler/Krohn 2001]. Die Hauptaufgabe des Einkaufs im Industrieunternehmen besteht in der Beschaffung von Materialen und Teilen nach den von den zuständigen Fachabteilungen vorgegebenen Qualitätsvorschriften, zu günstigen Konditionen und zum richtigen Zeitpunkt, wodurch die termingerechte Produktion sicher gestellt werden kann. Eine weiterführende Aufgabe des Einkaufs besteht in einer Analyse des Beschaffungsmarktes sowie in der Aufbereitung und Weitergabe von Informationen an den Vertrieb. Es sind die Hersteller auf dem Markt zu suchen und zu katalogisieren, welche die entsprechenden Materialien in gleich bleibender Qualität und zu günstigen Preisen liefern können [Bichler/Krohn 2001]. Die Organisation des Einkaufsprozesses stellt einen bedeutenden Problemfokus für die Unternehmensleitung dar. Gegenstand dieser Untersuchung ist die Fragestellung, wie sich Einkaufgenossenschaften im Bibliothekswesen optimal bilden sollen. Die Frage der Optimalität muss dazu zunächst präzisiert werden und wird vor dem Hintergrund verschiedener Zielsetzungen näher diskutiert. Einkaufsgenossenschaften und verbünde finden sich in der Praxis immer häufiger und stellen probate Mittel dar, die Kosten für den Bezug von nötigen Betriebsmaterialen nachhaltig zu senken. Im Sektor der wissenschaftlichen Informationsversorgung können seit einigen Jahren im Bereich der elektronischen Informationsressourcen ebenfalls Einkaufsverbünde in Form von Bibliothekskonsortien beobachtet werden. Ziel dieser Genossenschaften ist es, gemeinsam Lizenzen für elektronische Informationen zu erwerben. Die derzeitige Bezugspraxis zeigt, dass Konsortien überwiegend regional ausgerichtet sind und weniger auf thematischer Ebene agieren. Auch die Größe sowie Nachfragestruktur und intensität finden weitestgehend noch keine Beachtung. Diese Arbeit untersucht Vor- und Nachteile von Einkaufgenossenschaften und diskutiert verschiedene Entscheidungsmodelle zur Bestimmung einer optimalen Konsortialstruktur vor dem Hintergrund der derzeitig gegebenen Marktstrukturen im Sektor der wissenschaftlichen Informationsversorgung.
Das Bibliothekssystem der Goethe-Universität in Frankfurt am Main wurde in den Jahren 2003 bis 2008 komplett umstrukturiert. Während es vorher eine fast lupenreine Mehrschichtigkeit aufwies, ist es nun funktional einschichtig aufgebaut und organisiert. Aufgezeigt werden neben den Grundprinzipien der Entstehung die Prozesse, die diese Entwicklung ausgelöst haben, wobei einmal die Veränderungen im Zusammenhang mit der Errichtung neuer Gebäude sowie die Einführung des Instruments von Zielvereinbarungen zwischen den Fachbereichen und der Bibliotheksleitung besonders berücksichtigt werden.
Im Mai dieses Jahres verstarb Prof. Dr. Wilhelm Totok, der frühere langjährige Direktor der Niedersächsischen Landesbibliothek, im 96. Lebensjahr. Mit ihm hat das deutsche Bibliothekswesen den vielleicht letzten Vertreter einer Bibliothekarsgeneration verloren, die eine zwischenzeitlich untergegangene Epoche repräsentierte. Wilhelm Totok wurde am 12.09.1921 in Rumänien geboren, wuchs zweisprachig auf und studierte in den Kriegs- und Nachkriegsjahren in Marburg und zeitweise auch in Wien Germanistik, klassische Philologie, Geschichte und Philosophie. Hinsichtlich dieser wissenschaftlichen Ausrichtung stand er damit ganz in der Tradition so berühmter Vorgänger wie etwa Fritz Milkau oder Georg Leyh und war damit zugleich ein eindeutiger Vertreter des klassischen Bildungsbürgertums. ...
Management Summary: Conducted within the project “Economic Implications of New Models for Information Supply for Science and Research in Germany”, the Houghton Report for Germany provides a general cost and benefit analysis for scientific communication in Germany comparing different scenarios according to their specific costs and explicitly including the German National License Program (NLP).
Basing on the scholarly lifecycle process model outlined by Björk (2007), the study compared the following scenarios according to their accounted costs:
- Traditional subscription publishing,
- Open access publishing (Gold Open Access; refers primarily to journal publishing where access is free of charge to readers, while the authors or funding organisations pay for publication)
- Open Access self-archiving (authors deposit their work in online open access institutional or subject-based repositories, making it freely available to anyone with Internet access; further divided into (i) CGreen Open Access’ self-archiving operating in parallel with subscription publishing; and (ii) the ‘overlay services’ model in which self-archiving provides the foundation for overlay services (e.g. peer review, branding and quality control services))
- the NLP.
Within all scenarios, five core activity elements (Fund research and research communication; perform research and communicate the results; publish scientific and scholarly works; facilitate dissemination, retrieval and preservation; study publications and apply the knowledge) were modeled and priced with all their including activities.
Modelling the impacts of an increase in accessibility and efficiency resulting from more open access on returns to R&D over a 20 year period and then comparing costs and benefits, we find that the benefits of open access publishing models are likely to substantially outweigh the costs and, while smaller, the benefits of the German NLP also exceed the costs.
This analysis of the potential benefits of more open access to research findings suggests that different publishing models can make a material difference to the benefits realised, as well as the costs faced. It seems likely that more Open Access would have substantial net benefits in the longer term and, while net benefits may be lower during a transitional period, they are likely to be positive for both ‘author-pays’ Open Access publishing and the ‘over-lay journals’ alternatives (‘Gold Open Access’), and for parallel subscription publishing and self-archiving (‘Green Open Access’). The NLP returns substantial benefits and savings at a modest cost, returning one of the highest benefit/cost ratios available from unilateral national policies during a transitional period (second to that of ‘Green Open Access’ self-archiving). Whether ‘Green Open Access’ self-archiving in parallel with subscriptions is a sustainable model over the longer term is debateable, and what impact the NLP may have on the take up of Open Access alternatives is also an important consideration. So too is the potential for developments in Open Access or other scholarly publishing business models to significantly change the relative cost-benefit of the NLP over time.
The results are comparable to those of previous studies from the UK and Netherlands. Green Open Access in parallel with the traditional model yields the best benefits/cost ratio. Beside its benefits/cost ratio, the meaningfulness of the NLP is given by its enforceability. The true costs of toll access publishing (beside the buyback” of information) is the prohibition of access to research and knowledge for society.
The enhancing importance of digital documents has effected activities on how to deal with them. One line came from the more general field of "scientific publishing", which was handled in detail by DINI (Deutsche Initiative für Netzwerkinformation). But for this initiative long- time archiving was only one field of many and was not their primary focus. DINI first of all concentrated on the elaboration of effective and standardized methods and tools for publishing and related services on the basis of open access policy via the use of institutional repositories. The second line of projects came from the more general view of maintaining cultural heritage also in a digital world. Especially under the patronage of the Ministry of Education and Research important projects were being financed. Strategic solutions including archives, libraries, and museums are discussed and elaborated within NESTOR, where more technical solutions based on the term of practicability are developed within KOPAL. KOPAL brought together the industry (IBM) with a public- funded technical center (GWDG) and two libraries (DNB and SUB Göttingen). Within this project a general software implementation, which took into consideration all necessary international standards, could be finished last month and has been now for about two weeks. Based on early results within NESTOR it seemed important too, to strengthen all activities by giving them a legal basis. Therefore when the law changed concerning the German National Library from June 22nd this year (DNBG), the library was authorized with all the necessary instruments to collect digital documents in "non-physical" form as well. With this law at the moment Germany is in the rare position of being one of the few countries where the collection of network publications is part of the whole legal deposit strategy.