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Im EU-Vogelschutzgebiet Düsterdieker Niederung (Kreis Steinfurt, Nordrhein-Westfalen) wurden in den Jahren 2005 und 2006 telemetrische Untersuchungen an Küken von Wiesenlimikolen durchgeführt. In den beiden Jahren wurden 34 Kiebitzküken von 14 Familien und 58 Küken des Großen Brachvogels aus 20 Familien mit 0,8 schweren Sendern der Firma Biotrack (Dorset, UK) versehen, die auf den Rücken aufgeklebt wurden. Große Brachvögel wurden im Alter von 1-2 Tagen, Kiebitze auch noch in älteren Stadien besendert. Die Sender wurden in einem Abstand von höchstens drei Tagen geortet und das Schicksal der Küken bis zu einem Alter von etwa 30 Tagen verfolgt. Die Besenderung der Küken hatte keinen negativen Einfluss auf die Überlebenschancen der Küken, Die Überlebenschancen unbesenderter Küken waren nicht höher als von besenderten Küken. Dies wurde auch durch Verhaltensbeobachtungen bestätigt. 35 % der besenderten Küken des Kiebitzes und 28 % der Großen Brachvögel wurden flügge. Prädationsverluste machten beim Kiebitz mindestens 38 % und beim Großen Brachvogel mindestens 24 % aus. Beim Großen Brachvogel waren die festgestellten Prädatoren zu höheren Anteilen Raubsäuger, beim Kiebitz etwas häufiger Vögel. Als Prädatoren wurden sicher nachgewiesen: Mäusebussard (5), Turmfalke (1), Steinkauz (1), unbekannte Vögel (4), Fuchs (1), Marderartige (11), unbekannte Raubsäuger (3), weitere unbekannte (1). 20 % der Sender beim Kiebitz und 46 % beim Großen Brachvogel konnten nicht wieder gefunden werden, wobei die Küken mit Sicherheit nicht flügge wurden. Die Ursachen werden diskutiert. Ein hoher Anteil der nicht aufgefundenen Sender ist vermutlich ebenfalls Prädationsverlusten zuzurechnen. Nur ein Küken (Kiebitz) ging durch landwirtschaftliche Arbeiten verloren, je ein Küken beider Arten ertrank in einem Graben. Beim Großen Brachvogel lagen etwa 70 % der Kükenverluste in den ersten 14 Lebenstagen. Die Ergebnisse werden auch vor dem Hintergrund der Schutzmaßnahmen im EU-Vogelschutzgebiet diskutiert. Die geringen Verluste durch landwirtschaftliche Arbeiten können als Erfolg der Schutzbemühungen betrachtet werden. Die Kükenprädation wird im Untersuchungsgebiet als kein besonders auffälliges Problem bewertet. Zur Vermeidung von Kükenverlusten wurden an einigen Gräben bereits Verbesserungen vorgenommen.