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Vorkommen von Festuca pallens wurden 2011 und 2012 in Hessen nachgesucht. Für alle Populationen wurden die Chromosomenzahl und der Ploidiegrad ermittelt. Fast alle bekannten Vorkommen wurden in teilweise großen, ungefährdeten Beständen wiedergefunden. Bei den meisten Vorkommen erwiesen sich die Pflanzen als tetraploid und gehören damit zu F. csikhegyensis. Pflanzen von der Bodensteiner Lei westlich von Villmar (Landkreis Limburg-Weilburg) und von Basaltfelsen der Ruine Altenburg (Schwalm-Eder-Kreis) sind diploid und gehören zu F. pallens. Ein früheres Vorkommen von F. pallens am Kirchenfelsen in Dietkirchen (Landkreis Limburg-Weilburg) wurde bei Säuberungsmaßnahmen vernichtet.
Es werden folgende Publikationen rezensiert: Chytrý: Vegetation of the Czech Republic 1, Chytrý: Vegetation of the Czech Republic 2, Chytrý: Vegetation of the Czech Republic 3, Eger & Kesper: Flechten zwischen Eder und Diemel, Gerster: Kräuterwissen, Meyer: Pflanzen Nordhessens, Mollenhauer: Gregor Kraus, Seibold: Schmeil-Fitschen, Suck & Bushart: Karte der Potentiellen Natürlichen Vegetation Deutschlands, Süß & al.: Ried und Sand.
Es werden 43 Neu- oder Wiederfunde sowie zahlreiche bislang nicht publizierte Funde von seltenen Flechten und flechtenbewohnenden Pilzen in Hessen gemeldet und kurz kommentiert. Drei flechtenbewohnende Pilze sind zugleich Neufunde für Deutschland: Arthonia rinodinicola, Didymocyrtis grumantiana und Psammina simplex. Paralecanographa grumulosa und Stigmidium bellemerei galten als ausgestorben und konnten in Deutschland wieder nachgewiesen werden. Aufgrund neuerer taxonomischer Erkenntnisse erweitert oder verändert sich die Liste der Flechten und flechtenbewohnenden Pilze Hessens außerdem um Arthonia parietinaria und Ramalina europaea.
Die Flechte Cladonia stygia (Fr.) Ruoss wurde anlässlich einer Bestandsaufnahme der Rentierflechten 2009 erstmals aus Hessen gemeldet. Da die Unterscheidung von der ähnlichen C. rangiferina (L.) F. H. Wigg. anhand morphologischer Merkmale oft unsicher ist, wurden molekulargenetische Daten zur Identifizierung der hessischen Belege der Art herangezogen. Phylogenetische Stammbäume auf der Grundlage von sechs mitochondrialen und nuklearen Genloci untermauern die Abgrenzung beider Arten. Nur zwei von sieben gemeldeten hessischen Vorkommen gehören nach diesen Ergebnissen zu C. stygia, die übrigen zu C. rangiferina. Eine gezielte Suche nach C. stygia und eine durch molekulargenetische Daten untermauerte Bestimmung der Belege erscheint notwendig, um den Status der Art in Hessen zuverlässig beurteilen zu können.
Es werden 66 Neu- oder Wiederfunde sowie nicht publizierte Funde von Flechten und flechtenbewohnenden Pilzen in Hessen gemeldet und kurz kommentiert. Sechs Arten sind zugleich Neufunde für Deutschland: Absconditella pauxilla, Acremonium antarcticum, Calicium adaequatum, Psammina inflata, Ramonia chrysophaea und Tubeufia heterodermiae. Die hessische Artenliste umfasst mittlerweile annähernd 1200 Flechten und flechtenbewohnende oder flechtenähnliche Pilze.
Es werden 36 Neu- oder Wiederfunde sowie nicht publizierte Funde von Flechten und flechtenbewohnenden Pilzen in Hessen gemeldet und kurz kommentiert. Drei Arten sind zugleich Neufunde für Deutschland: Lichenochora xanthoriae, Neolamya peltigerae und Phaeospora lecanorae. Die hessische Gesamtartenliste umfasst mittlerweile über 1200 Flechten und flechtenbewohnende oder flechtenähnliche Pilze.
Über die historische Verbreitung des Fünfmännigen Sparks in Hessen und in vielen anderen Gebieten Deutschlands ist der Wissensstand gering. Aus Hessen sind neun aktuelle Vorkommen bekannt. Zwei liegen in Nordhessen in der Wegaer Ederaue und im Homberger Hochland am Rande zur Westhessischen Senke, die übrigen in Mittelhessen und hier überwiegend im Gladenbacher Bergland und im Marburg-Gießener Lahntal, eines im Limburger Becken. Aus den südhessischen Sandgebieten existieren mehrere ältere, gesicherte Nachweise, doch keine neuen. In Nord- und Mittelhessen besiedelt die Art mehr oder weniger südwestexponierte, sehr flachgründige, silikatische Fels- und Felsgrusstandorte in regional oder zumindest lokal wärmebegünstigten Gebieten. Um die Vorkommen der Art zu erhalten, sind Entbuschungsmaßnahmen und die Nutzung der angrenzenden Flächen durch Beweidung notwendig.
Der Drüsige Ehrenpreis hat ein mediterran-submediterranes Areal und erreicht in Hessen seine nördliche Verbreitungsgrenze. Er wächst auf kalkarmen, sauren bis mäßig basenreichen und mäßig nährstoffreichen Böden, die im Frühjahr feucht bis nass sind. Die Standorte sind offenerdig und weisen nur eine lückige Vegetationsdecke auf. Die Art wird als segetaler Kulturfolger bezeichnet und ist vermutlich erst infolge der Ackerbaunutzung in historischer Zeit nach Mitteleuropa gelangt. Veronica acinifolia war früher in Hessen in der Umgebung von Gießen ziemlich häufig. Inzwischen ist nur noch ein einziges Vorkommen bei Pohlheim-Hausen bekannt, dessen Fortbestand auf kleinräumige Störungen und Bodenverwundungen im Grünland angewiesen ist. In früherer Zeit kam die Art hauptsächlich auf flachgründigen, extensiv bewirtschafteten Äckern vor. Aufgrund der veränderten landwirtschaftlichen Nutzung in der heutigen Zeit finden sich solche ökologischen Konstellationen nur noch selten.