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Nach den erfolgreichen Workshops in den Jahren 2006 an der TU Darmstadt und 2007 an der TU München konnten wir dieses Mal einer Einladung der Universität Osnabrück folgen. Auf Vorschlag u. a. von unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. E.-G. Mahn (Halle/Saale) wurde bereits auf der Mitgliederversammlung in Erlangen 2005 auf den Bedarf zusätzlicher Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft, z. B. zu praxisrelevanten Fragen hingewiesen. An dem 3. Workshop in Osnabrück nahmen über 60 Mitglieder und weitere Interessierte teil. 13 Vorträge und 9 Poster-Demonstrationen deckten verschiedenste Aspekte angewandter Fragestellungen ab. Auch dieses Mal zeigte sich die Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Forstliche Standorts- und Vegetationskunde, hier in einem Vortrag über Erfassung und Bewertung von Wald-Lebensraumtypen der europäischen FFH-Richtlinie in der NWTürkei (s. Beitrag von H. WALENTOWSKI & E. BERGMEIER in diesem Band).
Fritillaria meleagris L. ist eine in Norddeutschland seltene und in ihrem Vorkommen stark gefährdete Art feuchter bis nasser extensiv genutzter Grünlandstandorte. Es wird ein relativ junges Vorkommen innerhalb einer Crepis paludosa-Juncus acutiflorus-Geselischaft beschrieben. Der etwa 1O-jährige Bestand zeigt eine Ausbreitungstendenz. Neben Untersuchungen zum Standort und zur Vergesellschaftung der Schachblume konnten einige Beobachtungen zur Ausbreitungsbiologie durchgeführt werden, die, unter Einbeziehung des Lebenszyklus, eine streßmeidende Lebensstrategie erwarten lassen. Von 124 blühenden Individuen gelangten nur 18 zur Fruchtreife. Die Fruchtkapseln beinhalteten jeweils durchschnittlich 114 flug- und schwimmfähige Samen. Von den Samen konnten 11-20 % innerhalb eines Radius von 25 cm um die Mutterpflanze wiedergefunden werden. Rund 45 % der Individuen traten truppweise in Gruppen von 3 bis 9 Exemplaren auf.
Offene Sandvegetation auf Binnendünen zählt zu den am stärksten bedrohten Vegetationstypen Mitteleuropas. Zu den Pionierarten subatlantisch geprägter Sandstandorte gehört das konkurrenzschwache Silbergras (Corynephorus canescens). In Randbereichen von zwei Mäanderschleifen der Hase (Emsland, NW-Deutschland), die früher zum Teil unter intensiver landwirtschaftlicher Nutzung standen, wurden im Rahmen von Restitutionsmaßnahmen Silbergrasfluren (Spergulo vernalis-Corynephoretum canescentis) auf neu geschaffenen, nährstoffarmen Dünenstandorten angesiedelt. Die „Neodünen“ wurden hierzu mit Mahdgut aus einer Leitbildfläche (nahegelegenes Naturschutzgebiet) inokuliert und vorwiegend mit Rindern (selten mit Pferden) extensiv beweidet. Auch zehn Jahre nach den Restitutionsmaßnahmen sind Corynephorus-Horste auf allen einst inokulierten Flächen und in den Altbeständen vorhanden, jedoch kommen sie in unterschiedlicher Vergesellschaftung vor. Nur einmal konnte eine Neuansiedlung von C. canescens auf einer offenen Sandfläche in Flussnähe festgestellt werden. Unterschiede an den Wuchsorten im Offensandanteil, Humusgehalt des Substrates sowie in der Anzahl und Zusammensetzung konkurrierender Pflanzenarten beeinflussen die Vitalität einzelner Corynephorus-Individuen und die Größe ihrer Populationen. Die Horste variieren in Frequenz, Größe, Vitalität und Anzahl ihrer Ausbreitungseinheiten. Die inokulierten Bestände der neu angelegten Dünen unterscheiden sich in diesen Parametern am stärksten von denen der fragmentierten Altdüne und solchen, die sich spontan neu gebildet haben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Größe der Horste mit der Anzahl der Blütenstände und damit mit dem Ausbreitungspotenzial von C. canescens korreliert. Die Größe der Horste hängt von den jeweiligen Wuchsbedingungen ab. Eine dauerhafte Etablierung von C. canescens ist von einem komplexen Wirkungsgefüge mehrerer Faktoren abhängig. Über eine erfolgreiche Ausbreitung entscheidet eine möglichst große Phytomasse des Horstes, da diese die Anzahl der Blütenstände und Diasporen positiv beeinflusst. Das längerfristige Bestehen von C. canescens-Populationen ist im Bereich der „Neodünen“ unter den derzeitigen Bedingungen (z. B. Konkurrenz anderer Pflanzenarten, höhere Humus-Akkumulation, Fehlen stärkerer Offenboden-Dynamik) nicht gesichert. Ein höherer Beweidungsdruck sollte eine Re-Dynamisierung fördern.
The long-chain fatty acid receptor FFAR1 is highly expressed in pancreatic β-cells. Synthetic FFAR1 agonists can be used as antidiabetic drugs to promote glucose-stimulated insulin secretion (GSIS). However, the physiological role of FFAR1 in β-cells remains poorly understood. Here we show that 20-HETE activates FFAR1 and promotes GSIS via FFAR1 with higher potency and efficacy than dietary fatty acids such as palmitic, linoleic, and α-linolenic acid. Murine and human β-cells produce 20-HETE, and the ω-hydroxylase-mediated formation and release of 20-HETE is strongly stimulated by glucose. Pharmacological inhibition of 20-HETE formation and blockade of FFAR1 in islets inhibits GSIS. In islets from type-2 diabetic humans and mice, glucose-stimulated 20-HETE formation and 20-HETE-dependent stimulation of GSIS are strongly reduced. We show that 20-HETE is an FFAR1 agonist, which functions as an autocrine positive feed-forward regulator of GSIS, and that a reduced glucose-induced 20-HETE formation contributes to inefficient GSIS in type-2 diabetes.