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Im Rahmen einer im Jahre 1997/98 erarbeiteten Studie (Rahmenkonzept... 1998) wurden von den etwa 8968 ha Auengrünland des Biosphärenreservats Mittlere Elbe (Hentschel; Reichhoff 1995) die naturschutzfachlich wertvollen Bestände erfasst, floristisch-pflanzensoziologisch charakterisiert, naturschutzfachlich bewertet und hinsichtlich ihrer notwendigen Pflege bzw. pfleglichen Nutzung beschrieben. Die Bewertung der einzelnen Grünlandflächen erfolgte, wie in der Studie ausführlich dargelegt, sowohl nach allgemeinen Kriterien der Biotop- und Vegetationskartierung als auch nach für das Auengrünland spezifischen Gesichtspunkten.
Die Schadstoffbelastung der Muldeaue ist ein Problem, das schon lange besteht, aber erst nach 1 989 offiziell behandelt wurde. Das Hauptbelastungspotential dieses Gebietes bilden Schwermetalle und chlorierte Kohlenwasserstoffe, insbesondere das der Lindanproduktion entstammende Hexachlorcyclohexan (ß-HCH). Diese Stoffe wurden aus dem in Südsachsen betriebenen Erzbergbau bzw. aus den chemischen Großbetrieben im Landkreis Bitterfeld über Abwässer permanent in die Mulde eingebracht. Mit den periodisch auftretenden Hochwässern kam es durch die Aufschwemmung von Sedimenten zu einer großflächigen Kontamination des Überflutungsgebietes im Landkreis Bitterfeld und der kreisfreien Stadt Dessau.
Der letzte Beschluss der De´Maizier-Regierung, das sogenannte „Nationalparkprogramm“, wurde mit dem Einigungsvertrag (1990) geltendes Recht für die Bundesrepublik Deutschland. Dieses Programm hat wesentlich dazu beigetragen, dass in Deutschland Biosphärenreservate (BR) als Teil des MAB-Programms der UNESCO bekannter geworden sind. Das Nationalparkprogramm beinhaltete auch die Verordnung des Biosphärenreservates „Mittlere Elbe“ vom 12. September 1990 als gültige Handlungsgrundlage für die aufzubauende neue Verwaltung (Reichhoff & Böhnert 1991).