Refine
Year of publication
Document Type
- Article (31)
- Review (18)
- Part of a Book (15)
- Book (2)
- Conference Proceeding (1)
Has Fulltext
- yes (67)
Is part of the Bibliography
- no (67)
Keywords
Institute
Mittelalterliche Handschriften aus dem Besitz der Senckenbergischen Bibliothek in Frankfurt am Main
(2007)
Textus cum commento
(1979)
Die Beobachtungen, über die ich an dieser Stelle berichten möchte, gelten der Texteinrichtung des handgeschriebenen und gedruckten Buches im späten Mittelalter. Zu einem buchtechnischen Problem eigener Art wird die Einteilung des Schriftraums dort, wo die Aufgabe gestellt ist, nicht den Text eines originären literarischen Werkes oder den Text eines Kommentars, sondern beide gleichzeitig - in synoptischer Anordnung - darzubieten. Mit dieser Schwierigkeit kann im 15. Jahrhundert der Schreiber einer Handschrift ebensogut wie der Setzer eines Druckes konfrontiert sein. Es handelt sich jedoch keineswegs nur um ein Problem des 15. Jahrhunderts. Die Aufgabe stellt sich überall dort, wo wissenschaftliches Denken, Lehre und Unterricht sich in der Form der Exegese, der Interpretation kanonischer Quellentexte vollziehen. Schon während der Karolingerzeit, stärker noch seit den Anfängen der Scholastik hatte das Buch, das als Lehr- und Studienmittel eng an die Unterrichtsformen der Kloster-, Dom- und Stiftsschulen, dann der Universitäten gebunden war, für die Koordination von Text und Kommentar eigene Darbietungsweisen entwickelt. Sieht man von einigen Sondererscheinungen ab, so lassen sich für das früh- und hochmittelalterliche Buchwesen fünf verbreitete Einrichtungstypen unterscheiden (1). Sie werden zur Grundlage auch für das handgeschriebene Buch und den Druck des 15. Jahrhunderts.