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Der Artrang des Rotbeerigen Nachtschattens Solanum alatum MOENCH [Solanum villosum ssp. alatum (MOENCH) EDMONDS; Solanum miniatum BERNH.] und des Gelbbeerigen Nachtschattens Solanum villosum MILL. s. str. [Solanum villosum ssp. villosum; Solanum luteum MILL.] wird bis heute je nach Autor kontrovers angegeben. So vereinigen WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998: 480), HAWKES & EDMONDS (1972: 197-198) sowie EDMONDS & CHWEYA (1997) die beiden Sippen unter Solanum villosum und unterscheiden sie als Unterarten. ROTHMALER et al. (2005: 562) trennen beide Sippen voneinander im Artrang.
Im Jahr 1996 wurde das Salzatal bei Langenbogen durch die Obere Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Halle einstweilig als Naturschutzgebiet gesichert. Im Rahmen der Erstellung eines Pflege- und Entwicklungsplans für das eNSG "Salzatal bei Langenbogen" (im folgenden als UG bezeichnet) erfolgte neben der Erhebung zahlreicher anderer Artengruppen eine umfassende floristische Bearbeitung (RANA 1998a). Dabei sind reiche Bestände von salzliebenden und salzertragenden höheren Pflanzenarten nachgewiesen worden. Der vorliegende Beitrag informiert über diese Funde und versucht an Hand der Angaben in den alten Florenwerken die Änderungen der Salzflora über fast zwei Jahrhunderte an diesem Fundort zu erfassen. Es wird versucht zu erklären, worin die Ursachen für das geradezu explosionsartige Auftreten der Salzflora innerhalb weniger Jahre bestehen könnten, nachdem ihr Bestand zwischenzeitlich auf ein Minimum abgesunken war.
Durch Ratsbeschluß des Rates des Saalkreises vom 23.01.1985 wurde das Flurstück „Die Weitzschke“ zwischen der Bundesstraße 80 (B 80) und dem Schachtberg bei Bahnhof Teutschenthal zum Flächennaturdenkmal (FND) „Salzstelle bei Teutschenthal - Bahnhof“ (Code: FND0036SK_) erklärt, um die z.T. gefährdeten und seltenen Salzpflanzenvorkommen naturschutzrechtlich zu sichern. Frühzeitig wurde erkannt, daß die Erhaltung der Flora und Vegetation dieser Salzstelle von der Zuführung der Sickerwässer der in unmittelbarer Nähe liegenden Kali-Rückstandshalde abhängig ist (EBEL & SCHÖNBRODT 1991a).
Aktuell bekannte Vorkommen von A. adiantum-nigrum L., A. ceterach L., A. ruta-muraria L., A. scolopendrium L., A. septentrionale (L.) Hoffm., A. trichomanes L. und A. viride W. Huds. im Mitteldeutschen Trockengebiet um Halle werden mitgeteilt. Erstmalig wurden Vorkommen von Asplenium trichomanes auf Unterarten untersucht und die Ergebnisse vorgestellt. Auch der intraspezifische Bastard A. trichomanes nothosubsp. lovisianum S. Jess. wurde nachgewiesen.
KARL BERNAU (1932) vermerkte in seinem kleinen Beitrag über „Neu-Ankömmlinge in unserer Pflanzenwelt“ das Auftreten zweier fremder Salbei-Arten am Bahndamm zwischen Mücheln und Langeneichstädt westlich von Merseburg: „Einen besonderen Schmuck bilden einige Salbeiarten, … so die Verbenen-Salbei (Salvia verbenacea VAHL) und die Muskateller-Salbei (Salvia sclarea L.) …“. Wir glaubten Salvia verbenacea VAHL (gemeint ist sicherlich Salvia verbenaca L., von LINNÉ als orthographische Variante auch Salvia verbenacea bezeichnet) wieder aufgefunden zu haben und fügten unserem Beitrag (JOHN & STOLLE 2006: 24-25) ein Bild dieser Pflanze von G. HENSEL (Merseburg) bei.
Zu verwilderten Vorkommen von Taxa der Gattung Cotoneaster in Deutschland gibt es nur wenige Untersuchungen. Oft basieren diese aufgrund taxonomischer und nomenklatorischer Unsicherheiten und wegen Problemen bei der Einschätzung des floristischen Status bisher nur auf sporadischen Beobachtungen. In der Dölauer Heide, einem Stadtwald von Halle (Saale), wurden subspontane Vorkommen von Cotoneaster bullatus BOIS, C. cornifolius (REHDER et H. E. WILSON) FLINCK et B. HYLMÖ, C. dielsianus E. PRITZ. ex DIELS, C. divaricatus REHDER et H. E. WILSON, C. lucidus SCHLTDL., C. aff. multiflorus, C. villosulus (REHDER et H. E. WILSON) FLINCK et B. HYLMÖ und C. zabelii C. K. SCHNEID. festgestellt. In der weiteren Umgebung von Halle wurde auch subspontanes Auftreten von C. horizontalis DECNE. und C. nitens REHDER et H. E. WILSON ermittelt. Insbesondere C. villosulus und C. divaricatus werden als invasive Arten eingeschätzt. Cotoneaster cornifolius und C. lucidus sind fest eingebürgert und haben das Potenzial, invasiv werden zu können. Die synanthropen Vorkommen mehrerer Cotoneaster- Arten haben überwiegend auffallend höheren Wuchs sowie größere Blätter und Früchte als in den Originalbeschreibungen angegeben.
Zur aktuellen Verbreitung von Gagea bohemica (ZAUSCHN.) SCHULT. & SCHULT. f. in Sachsen-Anhalt
(2009)
Nach neueren genetischen Untersuchungen stellt Gagea bohemica eine hoch variable Spezies dar, wobei die Unterscheidung spezifischer oder infraspezifischer Taxa, charakterisiert durch morphologische und genotypische Merkmale mit unterschiedlicher geographischer Verteilung oder Habitatanforderungen, nicht länger aufrechterhalten werden kann. Für die Vorkommen von Gagea bohemica s. l. wurde unter Einbeziehung von Gagea saxatilis für Sachsen-Anhalt eine Rasterkarte erarbeitet, aus der hervorgeht, dass der Felsen-Goldstern aktuell noch an einer großen Zahl von Fundorten im mittleren und südlichen Gebiet Sachsen- Anhalts auftritt.