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Die 5-LO ist ein Schlüsselenzym der LT-Biosynthese. Sie katalysiert in einem ersten Schritt zunächst die Umsetzung freigesetzter AA zu 5-HPETE und wandelt diese anschließend in LTA4 um. LT sind starke Entzündungsmediatoren, die an entzündlichen und allergischen Reaktionen des Körpers beteiligt sind. Sie lösen eine Immunantwort aus und können zur Entstehung von Asthma bronchiale, allergischer Rhinitis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedenen Krebserkrankungen beitragen [28]. NFS gehören zur Klasse der michaelreaktiven Verbindungen und inhibieren die 5-LO durch Interaktion mit katalytisch aktiven Cysteinresten in der Nähe der Substrateintrittspforte. Diese Tatsache macht michaelreaktive Verbindungen innerhalb der Entzündungsforschung zu einer interessanten Substanzklasse. Michaelreaktive Verbindungen besitzen eine durch Elektronenzug aktivierte Doppelbindung. Hierdurch verfügen diese Wirkstoffe über elekrophile Eigenschaften, wodurch sie leicht mit Nukleophilen reagieren können. Cysteine bestehen aus nukleophilen Thiolgruppen, die mit einer positiv polarisierten Doppelbindung, wie sie in michaelreaktiven Verbindungen vorliegt, reagieren können. Diese Tatsache kann sie zu effektiven und nachhaltigen Enzymaktivitätsmodulatoren machen. In dieser Arbeit wurde eine große Bandbreite verschiedenster michaelreaktiver Verbindungen auf ihre Fähigkeit untersucht, die 5-LO über Michael-Addition an ihren Cysteinen zu inhibieren. Zum einen wurden Pflanzeninhaltsstoffe mit antiinflammatorischen Eigenschaften, zugelassenene Wirkstoffe mit Michael-Akzeptorfunktion und zum anderen Verbindungen, die durch gezielte Struktursuche ausgewählt wurden, untersucht. Die Testung verschiedenster Strukturen sollte Aufschluss über strukturelle Voraussetzungen für die 5-LO-Inhibition durch Interaktion mit Cysteinen liefern. Hierfür wurden die Substanzen zunächst im intakten Zellsystem und schließlich am aufgereinigten Enzym (r5LO-wt) auf ihre 5-LO-inhibierenden Eigenschaften untersucht. Nachfolgende Messungen an r5LO-4C, deren vier prominente Cysteine durch Serin mutiert wurden, zeigten an, ob die Inhibition der 5-LO-Produktbildung cysteinabhängig war. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse deuten darauf hin, dass ganz bestimmte strukturelle Eigenschaften des Michael-Akzeptors, Voraussetzung für eine Interaktion mit den Cysteinen der 5-LO sind. Vor allem Verbindungen mit chinoidem Grundgerüst stellten sich als thiolreaktive Verbindungen heraus, die die 5-LO hauptsächlich über Interaktion mit ihren Cysteinen inhibierten. Weiterhin zeigten die erhaltenen Ergebnisse, dass die strukturelle Umgebung um die aktivierte Doppelbindung des Michael-Akzeptors enorme Auswirkungen auf die Thiolreaktivität hatte. TQ hemmte die 5-LO hauptsächlich über Interaktion mit Cysteinen, wohingegen die 5-LO-Inhibition durch Embelin unabhängig von Cysteinen zu sein schien. Eine daraufhin durchgeführte MALDI-MS-Analyse bestätigte die Bindung von NAPQI und TQ an die Cysteine 416 und 418. Durch diese Arbeit konnte erstmals gezeigt werden, dass eine Reihe antiinflammatorisch wirksamer, natürlich vorkommender Verbindungen wie TQ, Plumbagin, Primin und auch synthetisch generierte Verbindungen wie AA861, CDDO, Methyl-BQ, Methoxy-BQ, Methoxy-Nitrostyren, NAPQI und OH-BQ die 5-LO über Interaktion mit ihren Cysteinen inhibieren.
Nitro fatty acids (NFAs) are endogenously generated lipid mediators deriving from reactions of unsaturated electrophilic fatty acids with reactive nitrogen species. Furthermore, Mediterranean diets can be a source of NFA. These highly electrophilic fatty acids can undergo Michael addition reaction with cysteine residues, leading to post-translational modifications (PTM) of selected regulatory proteins. Such modifications are capable of changing target protein function during cell signaling or in biosynthetic pathways. NFA target proteins include the peroxisome proliferator-activated receptor γ (PPAR-γ), the pro-inflammatory and tumorigenic nuclear factor-κB (NF-κB) signaling pathway, the pro-inflammatory 5-lipoxygenases (5-LO) biosynthesis pathway as well as soluble epoxide hydrolase (sEH), which is essentially involved in the regulation of vascular tone. In several animal models of inflammation and cancer, the therapeutic efficacy of well-tolerated NFA has been demonstrated. This has already led to clinical phase II studies investigating possible therapeutic effects of NFA in subjects with pulmonary arterial hypertension. Albeit Michael acceptors feature a broad spectrum of bioactivity, they have for a rather long time been avoided as drug candidates owing to their presumed unselective reactivity and toxicity. However, targeted covalent modification of regulatory proteins by Michael acceptors became recognized as a promising approach to drug discovery with the recent FDA approvals of the cancer therapeutics, afatanib (2013), ibrutinib (2013), and osimertinib (2015). Furthermore, the Michael acceptor, neratinib, a dual inhibitor of the human epidermal growth factor receptor 2 and epidermal growth factor receptor, was recently approved by the FDA (2017) and by the EMA (2018) for the treatment of breast cancer. Finally, a number of further Michael acceptor drug candidates are currently under clinical investigation for pharmacotherapy of inflammation and cancer. In this review, we focus on the pharmacology of NFA and other Michael acceptor drugs, summarizing their potential as an emerging class of future antiphlogistics and adjuvant in tumor therapeutics.