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Lange als besiegt geglaubte Infektionskrankheiten kehren heute zurück, weil ihre Erreger gegen Antibiotika resistent geworden sind. An der Goethe-Universität suchen Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen Fachdisziplinen nach Lösungen. In den vergangenen Monaten haben eine Reihe von Studien hierzu neue Erkenntnisse geliefert.
Die gängige Chemotherapie schlägt bei Darmkrebs oft nicht ausreichend an. Dies liegt unter anderem daran, dass sterbende Darmkrebszellen die Überlebensfähigkeit ihrer Nachbarzellen im Tumor fördern, wie Frankfurter Forscher jetzt zeigen konnten. Diese Erkenntnis wollen sie nun nutzen, um die bestehende Therapie zu verbessern.
Der Name der Clusterinitiative SCALE steht für »Subcellular Architecture of Life«. Im Forschungsverbund SCALE wollen Frankfurter Forscherinnen und Forscher die Struktur der menschlichen Zelle untersuchen. Dafür nutzen und entwickeln sie ausgefeilte Techniken, um kleinste Details sichtbar machen zu können. Die Initiatoren von SCALE wollen dabei bewusst eine traditionelle Stärke der Forschenden auf dem Campus Riedberg fortsetzen.
Für die anstehende Runde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder bewirbt sich die Goethe-Universität Frankfurt mit vier neuen Clustern zu den Forschungsthemen Vertrauen im Konflikt (CONTRUST), Infektion und Entzündung (EMTHERA), Ursprung der Schweren Elemente (ELEMENTS) und zelluläre Architekturen (SCALE). Die Anträge vereinen die Kompetenzen und zukunftsweisenden Ideen der Goethe-Universität mit denen der Kolleg:innen des Verbunds der Rhein-Main-Universitäten (RMU) und weiterer Partner der vier großen Organisationen der außeruniversitären Forschung. Der seit 2019 bestehende Exzellenzcluster Cardiopulmonary Institute (CPI) wird im kommenden Jahr direkt einen Vollantrag einreichen.
In den Kopf geschaut : wie MRT-Bilder bei Diagnose und Therapie von Hirntumoren helfen können
(2024)
Hirntumoren – Gliome – sind schwer zu behandeln und deshalb noch immer häufig ein Todesurteil. Für Diagnose und Therapieplanung setzt Elke Hattingen auf ein Verfahren, das die Stoffwechselaktivität des Tumors sichtbar macht: die metabolische Bildgebung. Dabei hat sie nicht nur den Tumor selbst im Blick, sondern auch seine unmittelbare Umgebung, die der Tumor manipuliert und zum Über leben und Wachsen benötigt.
In Yucatáns Karsthöhlen lebt der Salzwasserkrebs Xibalbanus tulumensis. Über seine Biologie ist kaum etwas bekannt, denn er lebt sehr versteckt und ist zudem selten. Neue Erkenntnisse zeigen, dass er seine Beute mit einem Nervengift zur Strecke bringt, das großes Potenzial zur Entwicklung neuer Medikamente mitbringt. Ein Frankfurter Tiergiftforscher ist dem Krebstier auf der Spur.
Auf den ersten Blick sind sogenannte nicht-codierende RNA (ncRNA) in der Zelle völlig nutzlos, enthalten sie doch – anders als die Boten-RNA (mRNA) – keine Erbinformation, die zum Bau von Proteinen genutzt werden kann. Seit den 1990er Jahren ist klar: Eine Zelle stellt Tausende verschiedener ncRNA-Moleküle her, die zahlreiche wichtige Funktionen erfüllen. Stefanie Dimmeler untersucht, wie ncRNA physiologische Prozesse im Herzen steuern und wie sie sich therapeutisch nutzen lassen, etwa zur Regeneration des Herzens nach einem Infarkt oder zur Heilung von Aneurysmen.
Das kleine Protein Ubiquitin kommt in den Zellen fast aller Organismen vor; wie sein Name widerspiegelt, ist es ubiquitär. Für die Entdeckung, dass es an der zellulären Entsorgung nicht mehr benötigter und fehlerhafter Proteine beteiligt ist, gab es 2004 den Chemie-Nobelpreis. Zusammen mit Partnern innerhalb des Zukunftsclusters PROXIDRUGS nutzt Ivan Đikić diese Erkenntnisse, um Zellen umzuprogrammieren, die bei neurodegenerativen Krankheiten, Infektionen oder Krebs im Zentrum stehen. Gemeinsam verfolgen Forscherinnen und Forscher das Ziel, auf diesem Weg neuartige Medikamente gegen die Leiden zu finden.
Die Tiefsee macht mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche aus und sie beherbergt wahrscheinlich mehr als die Hälfte aller Arten auf der Erde. Und doch ist über diesen riesigen Lebensraum bislang nur wenig bekannt. Die Zoologin Angelika Brandt untersucht die uns weitgehend fremde Tierwelt der dunklen Tiefe – und hat dabei herausgefunden, wie sehr diese durch den Klimawandel und durch die anderen globalen Auswirkungen menschlichen Handelns bedroht ist.