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Für 70 Siedlungsgewässer von Myriophyllum alterniflorum in Mittel- und Nordeuropa wurden einige chemische Parameter (pH, GH, SBV, Leitfähigkeit) bestimmt; neben der Erfassung des Arteninventars wurden auch pflanzensoziologische Aufnahmen von Myriophyllum alterniflorum-Gesellschaften gewonnen, denen Littorelletea-Arten fehlen. Nach der Leitfähigkeit wurden drei Seengruppen gebildet. Mit steigenden Werten sinkt der Anteil der Isoetiden, während die Gesamtartenzahl steigt. In kalkreicheren Seen (Gruppe III) kommen Potamogetonetea-Arten häufig vor; die Seen sind teils von Littorella uniflora, teils von verschiedenen Charetea-Arten besiedelt. Bei weiterer Nährstoffzufuhr verschwinden die Klarwasser-Arten unter Ausbildung von zunehmend eutraphenter Vegetation. Dabei entstehen untypische Gesellschaften, deren Zuordnung zu pflanzensoziologischen Einheiten problematisch ist.
Vegetationskundliche und populationsbiologische Untersuchungen im Hohendeicher See in Hamburg
(1997)
Die Zusammensetzung des Arteninventars, die Vergesellschaftung der Arten im See und die erheblichen Veränderungen im Lauf von mehr als fünfzehn Jahren werden beschrieben. Durch Erkundungen phänologischer Stadien, der Lebensgeschichte der Arten und der verschiedenen Wachstumsphasen einzelner Makrophyten im Jahresverlauf wurde versucht, Zusammenhänge zwischen der Entwicklung von Plankton, Epiphyton und Epipelon, der Detritusbildung, der Herbivorie und den beobachteten Veränderungen bei der Makrophytenvegetation zu finden.
Wachstum und Reproduktion von Potamogeton praelongus im Großensee wurden zwischen 1984 und 1990 untersucht. Dabei wurde bevorzugt eine nicht-destruktive Arbeitsweise verwendet; Beziehungen zwischen morphologischen Daten und Trockenmasse für Horizontal- und Vertikalsprosse wurden erstellt. Bestandsdichte und errechnete Trockenmasse erreichten im August die höchsten Werte (Untersuchungszeitraum Mai bis Oktober 1984). Die maximale Trockenmasse eines Sproßkomplexes (zwischen Oktober 1984 und Oktober 1985) wurde zu 8,5 g bestimmt. Die Reproduktion erfolgt ausschließlich durch Endknospen der Horizontalsprosse. Seit 1988 wird zunehmende Reduktion der Horizontalsprosse und Zusammenbruch der Population beobachtet; als Ursache wird Lichtmangel vermutet.
Es wird die Vegetationsentwicklung in einigen stehenden Gewässern in Hamburg nach der Ansiedlung von Elodea nuttallii beschrieben. Wasserpflanzen dieser in Ausdehnung, Tiefe und Arteninventar unterschiedlichen Seen anthropogener Entstehung reagieren verschiedenartig auf das Eindringen der Wasserpest. Es scheint, daß sich die Art besonders leicht in kleinen, flachen und artenarmen Seen ansiedelt; danach kann sich die Vegetation von Jahr zu Jahr erheblich verändern. In größeren und tieferen Seen mit verschiedenen Pflanzengesellschaften erscheint das Eindringen von Elodea erschwert; Veränderungen an der Vegetation sind weniger dramatisch.
Für 12 norddeutsche Seen werden die sommerlichen Sichttiefen gezeigt; im Zusammenhang damit werden Techniken zur Gewinnung pflanzensoziologischer Aufnahmen in Seen diskutiert. Es wird gefolgert, dass es sich aus Gründen der Zuverlässigkeit der Ergebnisse und des Artenschutzes empfiehlt, die vegetationskundlichen Untersuchungen unter Benutzung eines Tauchgerätes durchzuführen.
Individuen von drei Isoetiden-Arten wurden untersucht. Die Populationen in deutlich saurem Wasser mit pH < 5 bestanden aus phänotypisch normal entwickelten Pflanzen und aus Sprossen mit deutlichen Anomalien. Individuen mit normaler Entwicklung wurden durch ihre Rosetten (Blattlänge, Blattanzahl) und durch ihr Wurzelsystem (Wurzellänge, Wurzelanzahl) charakterisiert. Im Vergleich zu 1976 waren die 1987 im See Mjävatni untersuchten Rosetten der drei Arten deutlich schwächer entwickelt. Die Wurzelsysteme der Lobelia-Pflanzen waren in saurem Wasser weniger ausgebildet als in neutralem Medium. Individuen von Isoetes lacustris zeigten zwei Besonderheiten: im See Mjavatni (pH < 5) waren die Wurzeln auffallend lang; die Pflanzen in weniger saurem Wasser (pH > 5), aber teilweise von Moosen überwachsen, wiesen besonders lange Blätter auf. Isoetes echinospora und Littorella uniflora scheinen besonders säureempfindlich zu sein. Im gekalkten See Kjerrvallvatnet wurden neben Pflanzen mit verschiedenen Anomalien (nur teilweise die gleichen wie unter sauren Bedingungen) auch normal entwickelte Sprosse beobachtet. Es gibt Hinweise dafür, dass nach vorübergehendem stellenweisem Zusammenbrechen der Vegetation eine Erholung der Bestände eintritt.
Von 16 Seen in Litauen und 10 Seen in Masuren wurde tauchend die Vegetation erkundet. 15 Seen erwiesen sich als Chara-Seen, sie waren klarer, elektrolytärmer und artenreicher als die übrigen Seen, in denen die Elodeiden dominierten. Der masurische See Lazduny ist als Standort von Lychnothamnus barbatus hervorzuheben.
Messungen morphologischer Parameter an Potamogetón perfoliatus führten zu zahlreichen positiven Korrelationen wie bereits frühere Untersuchungen an Isoëtes lacustris. Es ergaben sich Übereinstimmungen trotz unterschiedlicher Lebensgeschichte. Abweichungen spiegeln die unterschiedlichen Wachstumsstrategien wider, die die beiden Arten verfolgen. Weitere Korrelationen zeigen die Abhängigkeit der Blattentwicklung bei P. perfoliatus bzw. der Rosettenausbildung bei I. lacustris von Standortbedingungen. Ergänzende Messungen erwiesen, dass eine Reihe von Regressionsgleichungen für weitere 6 Laichkrautarten bzw. 9 Isoëtes-Taxa gültig ist. Ihre besondere Bedeutung haben die erhaltenen Regressionsgleichungen für die zerstörungsfreie Gewinnung von Daten für gefährdete Pflanzenarten und ihre Bestände, beispielsweise den Blattflächenindex; dafür werden Beispiele gegeben.