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Background: Many women suffer from anemia during their pregnancy. Austria, a central European country, has an instituted mandatory prenatal care system and therein two anemia screening tests (before end of week 16 and in weeks 25-28) are scheduled. Epidemiological data on the prevalence of anemia in pregnant women in Austria are missing.
Methods: We analysed data from Styria, an Austrian federal state, to determine the prevalence of anemia diagnosed in pregnant women aged 15-45 years with at least one examination in the first and second time period using the cut-off hemoglobin (Hb) concentration of 11 g/dl as recommended by the World Health Organisation (WHO). Sensitivity analyses for cut-off values with 10.5 and 7 g/dl (severe anemia) were performed. The STROBE checklist was applied for this retrospective cohort study.
Results: The study included anemia screening tests from 25,922 women during 31,429 pregnancies from 2006-2014. Anemia was diagnosed in either time period in 13.7% (95% confidence interval (CI) 13.4-14.1) of pregnancies, in the first time period in 2.2% (95% CI 2.0-2.2), and in the second time period in 13.0% (95% CI 12.6-13.4). The annual age-adjusted anemia prevalence showed no change over time. Reducing the cut-off value to 10.5 g/dl resulted in an anemia prevalence in either time period of 5.6% (95% CI 5.3-5.8). The pattern of a higher prevalence in the second time period remained unchanged. Severe anemia (Hb <7 g/dl) was diagnosed in four pregnancies (0.01%).
Conclusion: The estimated anemia prevalence of around 14% in pregnant women in Styria (Austria) is stable over the observed time window (2006-2014) and almost all are diagnosed in the second test period (in weeks 25-28). It seems that in a developed country like Austria the first examination (before week 16) is not mandatory for pregnancy care. However, in other countries where a high prevalence of anemia is common due to risk factors such as malaria and HIV, early screening in pregnancy might be very important.
Ausbildung in Evidenzbasierter Medizin am Universitätsklinikum Frankfurt am Main : meeting abstract
(2005)
Einführung: Obwohl international die Integration der Evidenzbasierten Medizin (EbM) in die klinische Medizin und in die Ausbildung voranschreitet, ist die Verbreitung im deutschen Klinikalltag eine fortbestehende Herausforderung. Vor allem ist die Vernetzung der theoretischen Lerninhalte mit den klinisch-praktischen Fertigkeiten eine weit verbreitete Schwierigkeit. Die neue Ärzteapprobationsordnung bietet Möglichkeiten für innovative Konzepte im medizinischen Curriculum. Sowohl die systematische Informationssuche als auch die kritische Bewertung und Anwendung medizinischer Informationen sind wichtige Kernkompetenzen der ärztlichen Tätigkeit. Zum Wintersemester 03/04 wurde in Frankfurt das erste curriculare Seminar EbM als Teilfach des Querschnittsbereiches I (Epidemiologie, Med. Biometrie und Med. Informatik) auf der Basis des peer-teaching eingeführt und wissenschaftlich begleitet.
Methoden: Für alle Studierenden des 2. klinischen Semesters wird in Kleingruppenseminaren an 4 Terminen ein Basiskurs EbM nach den Kriterien des Deutschen Netzwerkes für Evidenzbasierte Medizin e.V. durchgeführt. Dabei werden die Module Vierteilige Frage, Internetrecherche, Diagnose und Therapie erarbeitet. Ein individuelles Fallbeispiel (klinische Fragestellung) wird von jedem Studierenden selbständig mit allen Schritten der EbM bearbeitet. Jede Seminararbeit wird im Rahmen eines journal clubs von dem Studierenden vorgestellt und in der Kleingruppe diskutiert. Während des ersten unterrichteten Semesters erhielt jeder Seminarteilnehmer zu Seminarbeginn und zum Seminarende einen Testfragebogen mit 20 Fragen, sowie zum Ende einen anonymisierten Fragebogen mit der Bitte um Einschätzung. Die anonymisierten Fragebogen werden seitdem weiter in jedem Semester eingesetzt.
Ergebnisse: Es wurden im Durchschnitt nach dem Seminar 7,48 (99% KI 6.61-8.36) Fragen mehr als vor dem Seminar richtig beantwortet. Der Kurs wurde im Median mit der Note gut eingeschätzt (Weberschock et al 2005, im Druck). Die Auswertungen der Einschätzungen der nachfolgenden Semester zeigten noch bessere Ergebnisse.
Schlussfolgerung: EbM ist in der medizinischen Ausbildung sehr gut durchführbar und wird mit den richtigen didaktischen Konzepten auch voll akzeptiert. Vor allem die Fähigkeit, medizinische Informationen korrekt zu bewerten und sie klinisch fachgerecht anzuwenden ist eine essentielle Kompetenz für die ärztliche Tätigkeit und bedarf den sichern Umgang mit den Methoden und Medien.
Ausblick: Die Vernetzung der theoretischen Aspekte bei der medizinischen Informationsverarbeitung mit der klinischen Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse ist für die Ausbildung in EbM ein essentieller Bestandteil. Um die Lehrenden auf diese Aufgabe adäquat vorbereiten zu können, werden in naher Zukunft in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin (DNEbM), der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlich medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und der Gesellschaft für medizinische Ausbildung (GMA) Train-the Teacher-Seminare veranstaltet. Diese Seminare sollen einerseits die didaktischen Methoden und Fertigkeiten der EbM-Lehrenden weiter ausbauen und andererseits eine Brücke zwischen theoretischen Lerninhalten und klinischen Bezügen schlagen.