Refine
Year of publication
- 2021 (3)
Document Type
- Article (3)
Has Fulltext
- yes (3)
Is part of the Bibliography
- no (3)
Keywords
- Autopsy (2)
- Forensic medicine (2)
- Biological profile (1)
- Biologisches Profil (1)
- Death certificate (1)
- Decay (1)
- Forensic anthropology (1)
- Forensic osteology (1)
- Forensische Anthropologie (1)
- Forensische Osteologie (1)
Institute
- Medizin (3)
'Skelettfund' im Keller
(2021)
Bei der Identifizierung einer unbekannten, stark verwesten Leiche oder eines Skelettes ohne Hinweise auf die Identität durch die Auffindesituation spielt die Erstellung des sog. biologischen Profils eine entscheidende Rolle. Vorgestellt wird ein Leichenfund in einem mehr oder weniger frei zugänglichen Kellerabteil eines Mehrfamilienhauses. Der Leichnam war weitgehend skelettiert, das Skelett jedoch durch mumifizierte Weichteilreste noch nahezu vollständig zusammengehalten. Bei den Hinweisen auf die Identität ergaben sich insbesondere in der Altersschätzung scheinbare Widersprüche, die jedoch zufällig eine relativ genau zutreffende Schätzung lieferten. Die Überreste konnten mittels forensischer DNA-Analyse einer seit 4 Jahren vermissten 49-Jährigen zugeordnet werden. Als Todesursache wurde ein Kältetod diskutiert.
Der Fall wies eine außergewöhnliche Auffindesituation auf, die an Bilder von „Skelettfunden“ in Kriminalverfilmungen erinnerte. Derartige Befunde dürften jedoch in der Realität wohl nur sehr selten vorkommen. Darüber hinaus werden die Wichtigkeit und die Probleme der forensisch-osteologischen Untersuchungen bei der Identifizierung eines stark verwesten, unbekannten Leichnams demonstriert.
The duration of infectivity of SARS-CoV-2 (severe acute respiratory syndrome coronavirus 2) in living patients has been demarcated. In contrast, a possible SARS-CoV-2 infectivity of corpses and subsequently its duration under post mortem circumstances remain to be elucidated. The aim of this study was to investigate the infectivity and its duration of deceased COVID-19 (coronavirus disease) patients. Four SARS-CoV-2 infected deceased patients were subjected to medicolegal autopsy. Post mortem intervals (PMI) of 1, 4, 9 and 17 days, respectively, were documented. During autopsy, swabs and organ samples were taken and examined by RT-qPCR (real-time reverse transcription-polymerase chain reaction) for the detection of SARS-CoV-2 ribonucleic acid (RNA). Determination of infectivity was performed by means of virus isolation in cell culture. In two cases, virus isolation was successful for swabs and tissue samples of the respiratory tract (PMI 4 and 17 days). The two infectious cases showed a shorter duration of COVID-19 until death than the two non-infectious cases (2 and 11 days, respectively, compared to > 19 days), which correlates with studies of living patients, in which infectivity could be narrowed to about 6 days before to 12 days after symptom onset. Most notably, infectivity was still present in one of the COVID-19 corpses after a post-mortem interval of 17 days and despite already visible signs of decomposition. To prevent SARS-CoV-2 infections in all professional groups involved in the handling and examination of COVID-19 corpses, adequate personal safety standards (reducing or avoiding aerosol formation and wearing FFP3 [filtering face piece class 3] masks) have to be enforced for routine procedures.
Hintergrund: In Frankfurt am Main (~750.000 Einwohner) wird die erste Leichenschau im Auftrag der Polizei tagsüber durch einen dafür eingerichteten rechtsmedizinischen Dienst vorgenommen. Nachts und am Wochenende führen diese Tätigkeit Ärzte des ärztlichen Bereitschaftsdienstes (ÄBD) der kassenärztlichen Vereinigung durch. Material und Methoden: Für das Jahr 2019 wurden die im Rahmen dieser ersten Leichenschauen ausgestellten Leichenschauscheine hinsichtlich der attestierten Todesart ausgewertet und die Ergebnisse mit denen einer ggf. im Nachgang durchgeführten Sektion, inklusive Zusatzuntersuchungen, verglichen. Von den Ärzten des ÄBD konnten 461 Leichenschauen in die Auswertung eingeschlossen werden, davon erfolgte in 76 Fällen eine Obduktion. Im Nachgang der 364 rechtsmedizinischen Leichenschauen wurden 78 Obduktionen durchgeführt. Ergebnisse: Veränderungen in der Todesart nach Sektion ergaben sich für die Leichenschauen des ÄBD in 57, bei den rechtsmedizinischen Leichenschauen in 49 Fällen, wobei insbesondere eine bei Leichenschau attestierte ungeklärte Todesart in einen natürlichen Tod spezifiziert werden konnte. Nach der Obduktion fanden sich bei den rechtsmedizinischen Leichenschauen 8 Fälle, bei denen des ÄBD 19 Fälle eines nichtnatürlichen (statt weiterhin ungeklärten) Todes. Bei den rechtsmedizinisch beschauten Fällen änderte sich zudem nach der Sektion in einem Fall die Todesart von natürlich zu nichtnatürlich, bei denen des ÄBD kam es in einem Fall zu einer Änderung von nichtnatürlich zu natürlich. Diskussion: Die Veränderung bzw. Spezifizierung der Todesart nach der Sektion beider Kollektive verdeutlicht, wie wichtig eine Steigerung der Sektionsrate wäre, und dass auch bei professioneller Durchführung der Leichenschau das Erkennen der Todesart Probleme bereitet.