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Highlights
• HHT ameliorates peritonitis-related inflammatory processes in vivo.
• HT/HHT lower inflammatory activation of ECs (leukocyte adhesion, CAM expression).
• HHT reduces VCAM-1 mRNA expression through impairing IRF-1 signaling.
• HHT affects ICAM-1/E-selectin expression by reducing de novo protein biosynthesis.
Abstract
The plant alkaloid homoharringtonine (HHT) is a Food and Drug Administration (FDA)-approved drug for the treatment of hematologic malignancies. In addition to its well-established antitumor activity, accumulating evidence attributes anti-inflammatory effects to HHT, which have mainly been studied in leukocytes to date. However, a potential influence of HHT on inflammatory activation processes in endothelial cells, which are a key feature of inflammation and a prerequisite for the leukocyte-endothelial cell interaction and leukocyte extravasation, remains poorly understood. In this study, the anti-inflammatory potential of HHT and its derivative harringtonine (HT) on the TNF-induced leukocyte-endothelial cell interaction was assessed, and the underlying mechanistic basis of these effects was elucidated. HHT affected inflammation in vivo in a murine peritonitis model by reducing leukocyte infiltration and proinflammatory cytokine expression as well as ameliorating abdominal pain behavior. In vitro, HT and HHT impaired the leukocyte-endothelial cell interaction by decreasing the expression of the endothelial cell adhesion molecules intracellular adhesion molecule −1 (ICAM-1) and vascular cell adhesion molecule-1 (VCAM-1). This effect was mediated by a bipartite mechanism. While HHT did not affect the prominent TNF-induced pro-inflammatory NF-ĸB signaling cascade, the compound downregulated the VCAM1 mRNA expression in an IRF-1-dependent manner and diminished active ICAM1 mRNA translation as determined by polysome profiling. This study highlights HHT as an anti-inflammatory compound that efficiently hampers the leukocyte-endothelial cell interaction by targeting endothelial activation processes.
Rhizomes from Zingiber officinale Roscoe are traditionally used for the treatment of a plethora of pathophysiological conditions such as diarrhea, nausea, or rheumatoid arthritis. While 6-gingerol is the pungent principle in fresh ginger, in dried rhizomes, 6-gingerol is dehydrated to 6-shogaol. 6-Shogaol has been demonstrated to exhibit anticancer, antioxidative, and anti-inflammatory actions more effectively than 6-gingerol due to the presence of an electrophilic Michael acceptor moiety. In vitro, 6-shogaol exhibits anti-inflammatory actions in a variety of cell types, including leukocytes. Our study focused on the effects of 6-shogaol on activated endothelial cells. We found that 6-shogaol significantly reduced the adhesion of leukocytes onto lipopolysaccharide (LPS)-activated human umbilical vein endothelial cells (HUVECs), resulting in a significantly reduced transmigration of THP-1 cells through an endothelial cell monolayer. Analyzing the mediators of endothelial cell–leukocyte interactions, we found that 30 µM of 6-shogaol blocked the LPS-triggered mRNA and protein expression of cell adhesion molecules. In concert with this, our study demonstrates that the LPS-induced nuclear factor κB (NFκB) promoter activity was significantly reduced upon treatment with 6-shogaol. Interestingly, the nuclear translocation of p65 was slightly decreased, and protein levels of the LPS receptor Toll-like receptor 4 remained unimpaired. Analyzing the impact of 6-shogaol on angiogenesis-related cell functions in vitro, we found that 6-shogaol attenuated the proliferation as well as the directed and undirected migration of HUVECs. Of note, 6-shogaol also strongly reduced the chemotactic migration of endothelial cells in the direction of a serum gradient. Moreover, 30 µM of 6-shogaol blocked the formation of vascular endothelial growth factor (VEGF)-induced endothelial sprouts from HUVEC spheroids and from murine aortic rings. Importantly, this study shows for the first time that 6-shogaol exhibits a vascular-disruptive impact on angiogenic sprouts from murine aortae. Our study demonstrates that the main bioactive ingredient in dried ginger, 6-shogaol, exhibits beneficial characteristics as an inhibitor of inflammation- and angiogenesis-related processes in vascular endothelial cells.
Chronische Entzündungen und die daraus resultierenden Morbiditäten gehören zu den häufigsten Ursachen für einen frühen Tod beim Menschen. Einer der Hauptfaktoren für die Verschlechterung des Gesundheitszustands bei Patienten mit chronischen-entzündlichen Erkrankungen ist die pathologische Infiltration von Leukozyten in gesundes Gewebe, die zu Gewebeschäden und dem Fortschreiten der Krankheit führt. Das vaskuläre Endothel, das die Innenseite der Blutgefäße auskleidet, spielt eine entscheidende Rolle bei der Entzündungsreaktion, da es als Schnittstelle für die Interaktion mit Leukozyten fungiert, um die Extravasation von Leukozyten aus dem Blutstrom in das Gewebe zu ermöglichen. Die Adhäsion von Leukozyten an die Zellen des Endothels wird dabei hauptsächlich durch die von Zytokinen ausgelösten pro-inflammatorischen NFκB- und AP-1-Signalkaskaden ermöglicht, die die Hochregulierung der wichtigsten endothelialen Adhäsionsmoleküle – ICAM-1, VCAM-1 und E-Selektin – bewirken. Eine Klasse von Wirkstoffen, die für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften und ihren Nutzen bei der Behandlung chronischer Entzündungskrankheiten bekannt sind, sind die Mikrotubuli-bindenden-Substanzen (microtubule-targeting-agents; MTAs), die nachweislich auch den Entzündungszustand in den Zellen des Endothels und die Leukozyten-Adhäsionskaskade beeinflussen können. MTAs lassen sich in Mikrotubuli-Destabilisatoren, die eine Depolymerisation des Mikrotubuli-Zytoskeletts bewirken, und Mikrotubuli-Stabilisatoren, die die Depolymerisation der Mikrotubuli verhindern, unterteilen. Die zugrundeliegenden biomolekularen Vorgänge und Wirkungen, die die MTAs auf die Zellen des Gefäßendothels haben, und wie sie die Adhäsionskaskade der Leukozyten beeinflussen, sind jedoch weitgehend unbekannt.
Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen des neuartigen Mikrotubuli-Destabilisators Prätubulysin, eines Vorläufers der Tubulysine, die ursprünglich in Stämmen des Myxobakteriums Angiococcus disciformis entdeckt wurden, auf die entzündlichen Prozesse zu untersuchen, die die Leukozyten-adhäsion in TNF-aktivierten primären Endothelzellen aus der menschlichen Nabelschnurvene (HUVECs) ermöglichen. Zusätzlich wurden auch die Auswirkungen der bereits klinisch etablierten Mikrotubuli-Destabilisatoren Colchicin und Vincristin sowie des Mikrotubuli-Stabilisators Paclitaxel untersucht.
Das entzündungshemmende Potenzial von Prätubulysin wurde daher zunächst in vivo in einem Imiquimod-induzierten psoriasiformen Dermatitis-Mausmodell getestet, wobei sich zeigte, dass Prätubulysin den Entzündungszustand deutlich verringert. Um zu beweisen, dass der entzündungshemmende Effekt mit einer verringerten Interaktion von Leukozyten mit dem Endothel zusammenhängt, wurde die Wirkung von Prätubulysin in vivo mittels Intravitalmikroskopie des TNF-aktivierten Kremaster-Muskels der Maus untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Behandlung mit Prätubulysin zu einer signifikant verringerten Adhäsion von Leukozyten an die Zellen des Gefäßendothels führte. Die verringerte Adhäsion von Leukozyten an Endothelzellen wurde auch in der in vitro Umgebung bestätigt, indem die Adhäsion von Leukozyten unter Flussbedingungen getestet wurde. Mittels Durchflusszytometrie, Western-Blot-Analyse, sowie qRT-PCR-Analyse der jeweiligen mRNA-Level konnte gezeigt werden, dass die verringerten Leukozyten-Interaktionen auf der verringerten Expression der Zelladhäsionsmoleküle ICAM-1 und VCAM-1 sowie teilweise von E-Selektin nach Behandlung mit Prätubulysin, Vincristin und Colchicin beruhen, wobei Paclitaxel keine signifikanten hemmenden Auswirkungen hatte. Weitere Untersuchungen des Einflusses von Prätubulysin auf die NFκB- und AP-1-Signalübertragung zeigten, dass diese intrazellulären Signalkaskaden durch Prätubulysin nicht behindert werden, wobei NFκB und AP-1 weitgehend in den Promotoren der Zelladhäsionsmoleküle angereichert waren, wie durch Chromatin-Immunpräzipitation nachgewiesen wurde. Darüber hinaus induzierte die Behandlung mit Prätubulysin die Aktivität der NFκB-induzierenden Kinase IKK und führte zu einem signifikanten Anstieg der Aktivität der AP-1 Upstream-Kinase JNK, wie eine Western Blot Analyse ergab. Die Prüfung der Transkriptionsaktivität von NFκB und AP-1 in Reportergen Assays zeigte, dass insbesondere die Mikrotubuli-Destabilisatoren die Promotoraktivität dieser Transkriptionsfaktoren in einer konzentrationsabhängigen Weise verringerten. Weitere Tests zur Abhängigkeit der durch Prätubulysin induzierten Hemmung der Zelladhäsionsmoleküle von der Aktivität der JNK zeigten, dass die Hemmung empfindlich auf die Aktivität dieser Kinase reagiert. Es konnte gezeigt werden, dass die Inhibition der Aktivität der JNK die Expression der Zelladhäsionsmoleküle durch die Behandlung mit Prätubulysin auf mRNA und Proteinebene wiederherstellt. Mit Hilfe der Chromatin-Immunpräzipitation konnte weiterhin gezeigt werden, dass die Behandlung mit Prätubulysin zunächst die Assoziation des Bromodomänen-enthaltenden Proteins 4 mit den Promotoren/Genen von ICAM-1 und VCAM-1 erhöhte, aber zu einem behandlungszeitabhängigen Rückgang der Anreicherung führte. Darüber hinaus wurde durch die Behandlung mit Prätubulysin auch der Abbau dieses Proteins leicht erhöht. Durch den Einsatz eines JNK Inhibitors konnte gezeigt werden, dass die Verdrängung des Bromodomänen-enthaltenden Proteins 4 von icam-1 und vcam-1, sowie der erhöhte Abbau dieses Faktors auch von der Aktivität der JNK abhängig sind. Die Verdrängung des Bromodomänen-enthaltenden Proteins 4 induzierte auch das Vorhandensein von repressiven Chromatinmarkierungen in den Genen von ICAM-1 und VCAM-1. Die Prüfung der Anreicherung der RNA-Polymerase II an den Promotoren/Genen von ICAM-1 und VCAM-1 zeigte jedoch auch eine behandlungszeitabhängige differentielle Anreicherung dieser Polymerase, wobei die Anreicherung nach kurzen Behandlungszeiten reduziert war, sich nach mittleren Behandlungszeiten erholte und nach längeren Behandlungszeiten wieder stark reduziert war. Die anschließende Prüfung der Bedeutung des Bromodomänen-enthaltenden Proteins 4 für die Expression von ICAM-1 und VCAM-1 durch Knock-down-Experimente ergab, dass das vcam-1 Gen durch Knock-down dieses Proteins unterdrückt, das icam-1 Gen jedoch induziert wird. Dies deutet auf das Vorhandensein zusätzlicher Faktoren hin, die auch auf die Aktivität der JNK reagieren und neben dem Bromodomänen-enthaltenden Proteins 4 die Transkriptionsverlängerung des icam-1 Gens bewirken.