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Filz zählt neben Fett zu den prägendsten Materialien im Œuvre von Joseph Beuys. Er nutzt es bereits im Frühwerk der 1950er-Jahre und setzt es im Laufe von vier Jahrzehnten künstlerischer Tätigkeit gattungsübergreifend in Collagen, Assemblagen, Skulpturen, Environments und in den Aktionen ein. In den frühen bildhaften Arbeiten in der Fläche verbleibend, nimmt das Textil von hier aus in skulpturalen, installativen und performativen Werken zunehmend räumliche Ausmaße an; mit dieser vielseitigen Verwendung verbunden ist ein selbstreflexiver Impetus, der sich kritisch sowohl gegen die Einheit der Form und damit auch des Kunstwerks als auch gegen die strikte Trennung künstlerischer Gattungen wendet. Das Ausgreifen der Filzarbeiten in den Raum und der damit verknüpfte selbstkritische Ansatz wird in vorliegender Dissertation mit dem Konzept der Selbstkritik der Kunst verknüpft, das von Theodor W. Adorno in seiner 1970 posthum erschienenen „Ästhetischen Theorie“ entwickelt wurde. Das Brüchigwerden der Form, für Adorno Ausgangspunkt werkimmanenter Kritik des Kunstwerks an sich selbst, lässt sich in der jeweiligen Komposition der Filzarbeiten beobachten, wie anhand von Werkanalysen zentraler Filzarbeiten gezeigt wird.
The research focuses on magic - the practice of performing tricks and illusions on stage aiming at entertaining the audience. In the late XIX-early XX century magic achieved an outstanding social recognition and became an important artistic phenomenon. This study aims to analyze the work of the most prominent magicians of the late XIX-early XX centuries and to define the historical role of magicians in the history of culture and art.
Using methods of art history and cultural studies, I analyze the autobiographies of magicians, the literature on magic published during the period in question, and contemporary press. I approach the history of magic from three different perspectives: magic as a branch of show business, magic as a cultural phenomenon, and magic as a type of performing art. It allowed me to create a detailed account of magic as a social, cultural and artistic phenomenon.
I argue that magic became a highly influential cultural phenomenon of the late 19th- early 20th centuries in Great Britain that represented the idea of real magic on stage. Magic shows reflected a complex relationship between rational and magical thinking that existed in society and produced narratives about science and the supernatural.
Moreover, very few studies have focused on the question of defining magic as an art form. In the thesis, I analyzed the theoretical works on magic written by magicians and developed a framework for further research on magic from the perspective of the history of art.
Bei der 1590 datierten Monstranz mit Reliquien der Passion Christi handelt es sich um das zentrale Stück des ab dem frühen 17. Jahrhunderts in der Geheimen Cammerkapelle der Residenz München aufbewahrten Reliquienschatzes, den die bayerischen Herzöge Wilhelm V. und Maximilian I. als ihren kostbarsten Besitz ansahen. Die über 1,15 m hohe Monstranz aus getriebenen und gegossenem Silberteilen und graviertem Glas ist sehr reich mit goldgeschmelzten Figuren und Ornamentapplikationen, mit gefassten Smaragden, Rubinen, Diamanten und Perlen verziert. Sie kann als ein bedeutendes Monument der süddeutschen Goldschmiedekunst aber auch der konfessionellen Politik der Herzöge von Bayern gelten, die mit der Reliquienverehrung eine von der Reformation verdammte Kultpraxis propagierten. Die Arbeit diskutiert zuerst die relevante kunsthistorische Literatur. Dann wird die Bedeutung der Reliquien, das ikonographische Programm und die Funktion der Monstranz als Kultmittel des kirchlich geleiteten Reliquienkults und dessen Ausprägung am Münchner Hof um 1600 – im Speziellen innerhalb der Geheimen Cammerkapelle – betrachtet. Die Reliquienmonstranz war nicht nur Ausdruck der Frömmigkeit, sondern Teil einer Repräsentationsstrategie der Herzöge und soll daher auch im Zusammenhang mit anderen wichtigen Elementen der fürstlichen Selbstdarstellung gesehen werden. Es schließen sich stilkritische Betrachtungen über die in verschiedenen Goldschmiede- und Juweliertechniken gearbeiteten Bestandteile der Monstranz an. Dabei werden die Treibarbeiten und gegossenen Teile, die Emailkunst und die Art und Weise der Edelsteinfassungen ebenso behandelt, wie die architektonischen oder ornamentalen Verzierungen. Neben der Beurteilung der bisherigen Datierung werden in den stilkritischen Betrachtungen auch eine Gruppe von verwandten Goldschmiedewerken herausarbeitet, die aus derselben Werkstatt stammen dürften. Als Schöpfer der Monstranz wird Georg Bernhard angenommen, der zwar kein zünftiger Meister war, jedoch für den Münchner Hof über viele Jahre meisterliches gearbeitet hat.
Die Auswertung des Nachlasses von Josef Arnold ist ein wichtiger Beitrag und eine wertvolle Quelle zur Gold- und Silberschmiedekunst des 20. Jahrhunderts. Die systematische Aufarbeitung des umfangreichen Materials bietet zahlreiche Aspekte für die Erforschung der Goldschmiedekunst zwischen 1900 und 1960. Josef Arnolds Werdegang steht exemplarisch für die Ausbildung deutscher Kunsthandwerker im Edelmetallbereich um 1900. Arnold wurde – wie zahlreiche seiner Zeitgenossen – breit ausgebildet und erlernte alle wichtigen handwerklichen Techniken, die er im Laufe der Jahre zur Perfektion führte. Von Beginn an schuf Arnold Entwürfe und Arbeiten von handwerklicher und gestalterischer Exzellenz. An zwei der bedeutsamsten Schulen der Metallkunst ausgebildet – der Fachschule für Edelmetallindustrie in Schwäbisch Gmünd und den Lehr- und Versuchswerkstätten in Stuttgart – kam Arnold mit dem wichtigsten Gedankengut der Reformbewegung der Jahrhundertwende in Berührung, das sein gesamtes Werk bestimmte. Bis zu seinem Lebensende war Josef Arnold Verfechter eines Qualitätsgedankens, der auch heute, in einer Zeit, in der die Frage nach Beständigkeit und Nachhaltigkeit wieder lauter wird, nichts an Aktualität verloren hat. Anfänglich lässt sich in den Arbeiten Arnolds noch der Einfluss ablesen, den der Unterricht der Schwäbisch Gmünder Fachschule und Paul Hausteins, sein Lehrer an den Stuttgarter Lehr- und Versuchswerkstätten, auf ihn ausübte. So lässt sich an zahlreichen Beispielen aufzeigen, dass Arnold anfänglich noch Gestaltungselemente seines Studiums aufgriff. Im Laufe der Zeit hat er sich hiervon gelöst und zu eigenständigen gestalterischen Lösungen gefunden. Mit seinen Lehrertätigkeiten an der Großherzoglichen Fachschule für Elfenbeinschnitzerei und verwandte Gewerbe in Erbach (Odenwald) und der Königlichen Zeichenakademie Hanau trug Josef Arnold einerseits zur Ausbildung des Nachwuchses bei und konnte andererseits selbst an seiner Stilentwicklung arbeiten. Arnold standen zahlreiche Optionen zur künstlerischen und pädagogischen Weiterbildung zur Verfügung. Insbesondere die Unterrichtskonzeption und Ausstattung der Hanauer Schule waren für damalige Verhältnisse besonders fortschrittlich. Auch der umfangreiche Bestand der dortigen Bibliothek mit ihren Vorlagenwerken und zeitgenössischen Magazinen bot Arnold die Möglichkeit, sich mit aktuellen Tendenzen der Gold- und Silberschmiedekunst auseinanderzusetzen. Ein besonderes Zeitdokument ist das von Josef Arnold angefertigte Skizzenbuch aus seinen Jahren an der Ostfront, das den Ersten Weltkrieg in all seinen unterschiedlichen Aspekten zeigt. Die darin enthaltenen Skizzen reichen von Alltagsszenen über Entwürfe für Schmuck, Grabmale oder Ehrendenkmäler bis hin zu sehr persönlichen Zeichnungen, in denen Arnold seine Konfrontation mit dem Tod thematisiert. Das Skizzenbuch ist nicht nur gestalterisch wertvoll, sondern auch in historischer Hinsicht. Nach den Wirren des Ersten Weltkriegs schlug der Gold- und Silberschmied durch seinen Umzug nach Altona ein neues Kapitel auf. Die dortige Handwerker- und Kunstgewerbeschule blickte bereits bei Josef Arnolds Eintritt in das Lehrerkollegium auf eine lange Tradition zurück und nahm in der Hamburg-Altonaer Bildungslandschaft eine wichtige Rolle ein. Als Ausbildungsstätte für die Gesellen und Handwerker der Region hatte sie einen festen Platz im öffentlichen Bewusstsein der Stadt und erfreute sich zahlreicher Unterstützer. Mit seinem umfassend angelegten Lehrkonzept und den vermittelten Inhalten hat Josef Arnold maßgeblich zum Ansehen der Schule beigetragen und zahlreiche Schüler in ihrer handwerklichen sowie gestalterischen Entwicklung unterstützt. In seiner zehnjährigen Lehrtätigkeit hat Josef Arnold die neu gegründete Metallabteilung mit großem Engagement nach seinen Vorstellungen aufgebaut und gestaltet. Die anfänglich stetig steigende Schülerzahl spricht dafür, dass die Einrichtung zur Förderung und Hebung der lokalen Schmuck- und Metallbetriebe von großer Bedeutung war und ihren Bildungsauftrag vorbildlich erfüllte. Hierfür sprechen auch die zahlreichen Erwähnungen in der lokalen Presse und die Teilnahme der Metallklasse an wichtigen Ausstellungen. Josef Arnold scheint seine Schüler bei den Präsentationen entscheidend unterstützt zu haben. Letztlich ist es den Zeitumständen geschuldet, dass die Schule aufgrund der Wirtschaftskrise geschlossen werden musste und Arnold seine Lehrertätigkeit aufgab. Umso erstaunlicher ist die weitere Karriere Arnolds. Nach seinem Ausscheiden aus dem Schuldienst gelang es ihm, sich auch als Geschäftsmann und Gestalter hochwertiger Arbeiten in (Edel-)Metall zu etablieren. Mit seinen Werkstätten und Läden in bester Hamburger Lage konnte er sich einen namhaften Kundenkreis aufbauen, der neben privaten Käufern auch öffentliche Institutionen wie den Hamburger Senat, Kirchengemeinden und Vereine umfasste. Josef Arnold hatte eine florierende Werkstatt mit mehreren Angestellten aufgebaut. Im Laufe der Jahre schuf er ein Netzwerk, dem die Schwäbisch Gmünder Werkstatt seines Halbbruders Franz, der ehemalige Schüler Herbert Meyer-Meeren und zuletzt auch sein Adoptivsohn Rolf Arnold angehörten. Sie alle arbeiteten Josef Arnold zu. Die Mitarbeiterinnen Beatrix Seifert und Ursula Schmidt-Köster übernahmen wichtige Aufgaben im administrativ-kaufmännischen Bereich. Arnold war es gelungen, seinen Namen zu einer Marke aufzubauen, die bis in die 1990er-Jahre Bestand hatte. Mit seinen gut gewählten Mitgliedschaften in renommierten Vereinen hatte er zudem ein Instrument gefunden, seine Außenwirkung positiv zu beeinflussen. In der Zeit des Faschismus in Deutschland war Arnold zum Profiteur der nationalsozialistischen Kulturpolitik und ihrer Repräsentationsbestrebungen geworden. Die Reichskulturkammer der bildenden Künste organisierte zahlreiche Ausstellungen, an denen Arnold teilnahm. Außerdem bekleidete er führende Positionen in parteinahen und gleichgeschalteten Institutionen. Seine Rolle bleibt zwiespältig, Josef Arnold hat das politische Klima für seine Zwecke zu nutzen gewusst. Im Laufe der 1930er- und 1940er-Jahre stieg Arnold in die Riege der wichtigsten Vertreter deutscher Metallgestaltung auf und genoss auch nach dem Zweiten Weltkrieg großes Ansehen unter den Kennern und Kollegen seines Faches. Trotz der schweren Zerstörungen Hamburgs durch die Luftangriffe der Alliierten, konnte Arnold schon kurz nach Kriegsende wieder Holleeine erste Werkstatt aufbauen. Josef Arnolds Schmuck und Gerät waren beliebt, der wirtschaftliche Erfolg stellte sich schnell wieder ein. Josef Arnolds Design wurde als so vorbildlich erachtet, dass er auch nach 1945 an zahlreichen renommierten nationalen und internationalen Ausstellungen beteiligt war und häufig in den zeitgenössischen (Fach-)Magazinen und Publikationen zur Metallkunst erschien. Auch über seinen Tod hinaus wurden Objekte Arnolds in Ausstellungen präsentiert, zuletzt 2019 im Hessischen Landesmuseum Darmstadt.