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Wie gestalten sich Reparaturen im Konkreten und was bedeuten sie für die Beziehungen zwischen Menschen und ihrer Umwelt? In dieser Arbeit untersuche ich alltägliche Praktiken der Reparatur und des Selbermachens. Dabei schaue ich darauf, welche Rolle sie für die Beteiligten spielen, wie sie durchgeführt werden, und vor allem, wie sie sich auf Menschen, die Umwelt und das Verhältnis zwischen ihnen und den Dingen auswirken. Hierfür verstehe ich die Welt als eine mehr-als-menschliche, in der vielzählige Lebewesen – nicht nur Menschen – und Dinge zusammenleben und interagieren. Auf Grundlage von ethnografischer Forschung argumentiere ich, dass Reparieren und Selbermachen die Beziehungen zur und Verantwortlichkeiten gegenüber der nicht-menschlichen Umwelt maßgeblich prägen. Ich werde untersuchen, wann Reparaturen und Projekte des Selbermachens erfolgreich sind und warum sie manchmal scheitern. Dabei werden die Grenzen dieser Praktiken deutlich, genauso wie die Mühen, Erfahrungen und Kompetenzen, die für ihre erfolgreiche Durchführung notwendig sind. Des Weiteren werde ich zeigen, dass durch das Reparieren und Selbermachen eine gestalt- und erfahrbare sowie lebendige Umwelt performt wird. Schließlich argumentiere ich, dass Reparaturpraktiken die Reparierenden mitten in komplexen Beziehungen positionieren, die die Unreinheit und Unvollkommenheit sozio-materieller Ordnungen erfahrbar machen. Diese Erkenntnisse fasse ich am Ende in der Formulierung einer spekulativen Ethik der Reparatur und des Selbermachens, inspiriert von María Puig de la Bellacasa (2017), zusammen.
While growth in India stayed relatively stable over the last decade, Brazil fell into deep recession and a fundamental political and economic crisis. Why did these two countries, despite their similarities, diverge so massively within only 10 years? Through a paired comparison, this article probes two alternative approaches to capitalist diversity to explain the divergence among two rising economic powers and ‘state capitalisms’. It finds that through the lens of a firm-centred supply-side approach, one largely sees institutional stability in both economies, while a focus on the demand side and respective growth models makes visible fundamental destabilization in Brazil. The fragility of domestic demand, the vulnerability of global economic integration and the erosion of key social coalitions, we contend, are key to unpack the divergence between Brazil and India. This study thereby not only sheds a new light on emerging market capitalism but also discusses further possibilities for the analysis of state capitalism within comparative political economy.
In der Praxis des Nudging wird die Sanftheit der Verhaltensbeeinflussung zum epistemischen Problem: Verhalten soll unbemerkt beeinflusst werden, doch erst durch den Nachweis von Verhaltensänderungen gewinnt das Konzept seine Überzeugungskraft. Tim Seitz untersucht ethnografisch die praktische Herstellung von Nudges. Er rekonstruiert miteinander verwobene Prozesse der Problematisierung, Lösungsentwicklung und Evidenzproduktion und macht deutlich: Nudging muss die Experimentalbedingungen immer erst schaffen, unter denen sich sanft regieren lässt.
This paper empirically examines differences in how 50-year-olds imagine their future. It draws on answers to an open-ended survey question in a large British cohort study—the National Child Development Study. Over 6,700 written responses about respondents’ imagined future are examined using text mining methods. Results from a relative frequency analysis and a topic model reveal differences according to gender, occupational class, and educational qualification. The cohort members’ written texts reflect different lifestyles. Men are more likely to mention sport, like golf and football, whereas women are more prone to use words related to family and friends. Respondents with a degree are more likely to write about cultural activities, such as museum or theater visits. Overall, the findings reveal gendered and socially stratified patterns in individual future perceptions, contextualized in relation to leisure, health, and family.
Die ethnografische Feldstudie untersucht die Lebenswege von jungen muslimischen Männern, die in einer armutsbetroffenen und stigmatisierten Hochhaussiedlung in der urbanen Peripherie aufwachsen. Sie vergleicht die Lebenswege derjenigen, die ein Hochschulstudium aufnehmen (college boys) mit der Gruppe derjenigen, die sich in der informellen Ökonomie der 'Straße' mit dem Drogenhandel als wichtigstem Zweig betätigen (corner boys). Die Lebensverläufe der jungen Männer, deren Familien meist im Zuge der Anwerbemigration ab den 1960er Jahren aus Marokko oder aus der Türkei eingewandert sind, werden anhand der Lebensverlaufstheorie (life course theory) von Glen Elder und Janet Giele erklärt. Die ethnografischen Beschreibungen werden methodisch um biografische Interviews mit college boys und corner boys und um Expertinneninterviews mit Fachleuten aus Organisationen wie Kitas, Schulen oder einer Moschee ergänzt. Die ethnografischen Beobachtungen werden auch ins Verhältnis zu Befunden aus der interdisziplinären sozialwissenschaftlichen Literatur gesetzt, die wiederum mit den in der Studie erhobenen und sehr persönlichen Lebensgeschichten von corner boys und college boys kombiniert werden. Der Forscher hatte während der Feldarbeit eine Doppelrolle, da er nicht nur als Ethnograf tätig war, sondern auch für die Stadt als Streetworker bzw. Sozialarbeiter in der Hochhaussiedlung beschäftigt war. Insofern gibt die Feldstudie auch einen Einblick in die staatlichen Unterstützungssysteme der Sozialen Arbeit.
Im Ergebnis entsteht die Geschichte eines sozialräumlich segregierten Milieus seit der Migration der Großeltern nach Deutschland. Sowohl für college boys als auch für corner boys dient die harte Lohnarbeit ihrer Eltern und Großeltern als negative Kontrastfolie. College boys streben nach beruflichem Erfolg und Anerkennung durch Bildungsabschlüsse. Corner boys hingegen leisten Widerstand gegen die Arbeitsethik und andere dominante Normen und wenden sich von der Lohnarbeit im Allgemeinen ab. In den Lebensverläufen von college boys wirken bestimmte Schutzfaktoren, die ihnen einen Bildungsaufstieg trotz armutsgeprägter Lebensverhältnisse ermöglichen. Zu diesen Schutzfaktoren zählen ein stabiler Familienkontext mit engen Bindungen, die Organisation eines strukturierten Alltags in Kindheit und Jugend mit Aktivitäten wie Nachhilfe und Sportvereinen und der praktizierte Islam mit seiner engen Verbindung von Glaube, Bildung und Abstinenz.
Durch die Arbeit entsteht ein Perspektivwechsel auf Hochhaussiedlungen der untersuchten Art. Statt der üblichen symbolischen Abwertung erscheinen sie durch die beschriebenen intergenerationalen Bildungsaufstiege als Orte mit besonders hoher sozialer Mobilität. Auf der anderen Seite wird mit den corner boys aber auch eine Gruppe beschrieben, in der sich Prekarität aufgrund von Ausgrenzungserfahrungen und einer anschließenden Resignation verfestigt hat. Die college boys bekommen Raum zur Entfaltung, während die corner boys metaphorisch gesprochen im Raum der Hochhaussiedlung gefangen bleiben. Die Faktoren, die diesen Unterschied erklären, werden in der Arbeit beleuchtet.
Recombinant DNA technology is an essential area of life engineering. The main aim of research in this field is to experimentally explore the possibilities of repairing damaged human DNA, healing or enhancing future human bodies. Based on ethnographic research in a Czech biochemical laboratory, the article explores biotechnological corporealities and their specific ontology through dealings with bio-objects, the bodywork of scientists. Using the complementary concepts of utopia and heterotopia, the text addresses the situation of bodies and bio-objects in a laboratory. Embodied utopias are analyzed as material semiotic phenomena that are embodied by scientists in their visions and emotions and that are related to potential bodies and to future, not-yet-actualized embodiments. As a counterpart to this, the text explores embodied heterotopias, which are always the other spaces, like biotechnological bio-objects that are simulated in computers or stored in special solutions.