Neuere Philologien
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Die so genannte Hiob-Paraphrase ist eine wohl 1338 von einem Anonymus im Kontext des Deutschordens fertiggestellte, mitteldeutsche Bearbeitung der biblischen Vorlage, welche sie in über 15.000 Versen nicht nur ausführlich und zum Teil in recht wörtlicher Übersetzung wiedererzählt, sondern die sie auch durch zahlreiche, in den Text eingewobene Versatzstücke aus der Kommentartradition und eigene Deutungen erweitert und perspektiviert. Der Beitrag untersucht, wie dieser Text Narrative der Verantwortung beim Wiedererzählen des biblischen Stoffes sowohl im Kontext des Erzählens biblischer Offenbarung als auch dem der Interpretation des Offenbarten als zwei Seiten eines poetisch-hermeneutischen Problems modelliert. Dabei geht es dem Text um die Herstellung von Eindeutigkeit, mit der eine ästhetische Verantwortung für die angemessene Gestaltung der Wiedererzählung des Hiobbuches einhergeht. Dessen wesentlich dialoghafte narratio beziehungsweise disputatio bedingt schließlich eine im Erzählstoff verbürgte Vielstimmigkeit, die es einerseits narrativ auszustellen und andererseits interpretierend einzuhegen gilt, um der Verantwortung für die Arbeit am heiligen Text adäquat nachzukommen.
An innovative and dynamic way of practicing and thinking about translation emerged in 1950 s Brazil and became entangled with German literature. However, due to linguistic barriers, this constellation remains almost invisible today. The main protagonist of this translation discourse was Haroldo de Campos who, together with his brother Augusto de Campos, translated texts from world literature into Brazilian Portuguese. This article argues that in the translation and criticism of a poem by Christian Morgenstern, the work of Haroldo de Campos as a philologist and scholar of Comparative Literature becomes especially palpable. Beginning with an example from Morgenstern’s collection Galgenlieder, the article illustrates how Campos translated the German vanguard movement into the Brazilian context and reflected on the similarities of both literary currents. The translation also depicts Haroldo de Campos’ understanding of both Comparative Literature and criticism, in general, favoring translation, adaption, and reception over the praise of the ‘original’. In following the traces of the poem (“Ein ästhetisches Wiesel”) through Brazilian literary theory (also in the work of Roberto Schwarz and Anatol Rosenfeld), the article argues in favor of its relevance for the discipline of Comparative Literature.
Das Genre der Autofiktion gehört zu den erfolgreichsten und meist diskutierten Phänomenen der internationalen Gegenwartsliteratur des vergangenen Jahrzehnts. Autorinnen und Autoren von Autofiktion verwenden vielfältige literarische Mittel, um das zu tun, was der Roman seit jeher getan hat: den Raum des Privaten auszuleuchten. Doch das Private der Autofiktion – so argumentiert der vorliegende Artikel – unterscheidet sich strukturell vom Begriff der Privatheit, der dem fiktionalen Roman zugrunde liegt. Am Beispiel von Sheila Hetis Roman Motherhood (2018; dt. Mutterschaft, 2020) und dessen Rezeption in verschiedenen Youtube-Formaten zeigt der Aufsatz, dass das Private, das von der Autofiktion zugänglich gemacht wird, nicht länger als Rückzugsort des Individuums zu verstehen ist. Vielmehr inszeniert und reflektiert Autofiktion ein Modell von Privatheit, in dem intensive Selbstbeobachtung in den Dienst des Knüpfens neuer sozialer Verbindungen gestellt wird. Autofiktion thematisiert das vernetzte Leben und inszeniert mit der Grenzüberschreitung von fiktionaler und nichtfiktionaler Welt ein ästhetisches Pendant des Netzwerkens. Der Artikel argumentiert somit, dass der Erfolg gegenwärtiger Autofiktion im Zusammenhang mit einem Strukturwandel von Privatheit in der Netzwerkgesellschaft verstanden werden sollte.
In this article, a cognitive, metonymic approach will be applied to the well-known phenomenon that events denoted by non-derived denominal verbs do not necessarily involve a referent of the base noun (e.g. Sue hammered the nail into the wall with her shoe). In particular, it will be argued that shared sensorimotor experience as to the interaction with basic-level objects like hammers, shelves, or bicycles facilitates the interpretation of the respective verbs even in the absence of a referent. Concepts related to the agent either provide mental access to habitual activities (to nurse at St. Mary's) or establish metaphorical readings on the basis of perceived similarity (e.g. to Sherlock Holmes, to sea-lion).
In this work we examine the distribution of wh-in-situ and short (i.e., clause internal) wh-doubling in Northern Italian dialects with the purpose of showing that wh-in-situ and wh-doubling are not unitary phenomena, since they are subject to different distributional properties across dialects. We show that wh-doubling cannot be reduced to a single analysis but rather corresponds to a family of phenomena which have in common the basic procedure of feature doubling, within which the copying mechanism applies to different subsets or packages of features and is constrained in different ways. Furthermore, some types of doubling correspond in their distribution with some types of wh-in-situ, which shows that the two phenomena must be related and that different types of wh-in-situ are the null counterpart of different types of wh-doubling. However, in the languages in which wh-in-situ is generalized, wh-in-situ has nothing to do with wh-doubling.
In seinem "Entwurf eines Lexikonartikels" definierte Hans-Heino Ewers "Kinder- und Jugendliteratur" im Jahr 1995 auf die folgende Art und Weise:
"Kinder- und Jugendliteratur meint entweder die Gesamtheit der von Kindern und Jugendlichen hörend, zuschauend oder lesend rezipierten (fiktionalen und nichtfiktionalen) Literatur oder die Gesamtheit der als für Kinder und Jugendlichen geeignet erachteten Literatur oder aber ein Subsystem des gesellschaftlichen Handlungssystems 'Literatur'.
In seinem Werk "Literatur für Kinder und Jugendliche - Eine Einführung" 2012 führt Ewers jedoch eine überarbeitete Definition des Genres auf. Er beschreibt sie dort als "Textkorpus mit einem oder mehreren identischen Merkmalen". Dabei handelt es sich spezifisch um den Korpus der Literatur, die von Kindern und Jugendlichen tatsächlich konsumiert wird. Dazu kommt derjenige Korpus, der für die Zielgruppe intendiert wird, das heißt Bücher, die die Gesellschaft, wie etwa Lehrer*innen, Eltern oder Buchhändler*innen, als für Kinder und Jugendliche "angemessen" und altersgerecht einstufen. Darüber hinaus beschreibt Ewers jedoch die "unbeabsichtigte" Kinder- und Jugendlektüre dabei handelt es sich die Differenzgruppe zwischen der von Kindern und Jugendlichen tatsächlich konsumierten Literatur und der für sie intendierten. Dabei handelt es sich also um jene Literatur, die nicht für die Zielgruppe bestimmt ist, aber trotzdem von ihr gelesen wird. In beiden Definitionen fehlt jedoch eine weitere mögliche Deutung des Begriffs der Kinder- und Jugendliteratur, nämlich die der Literatur, die von Kinder und Jugendlichen selbst verfasst wurde. Eine solche Art der Jugendliteratur wird in der literaturwissenschaftlichen Analyse jedoch nur selten berücksichtigt. Dies mag daran liegen, dass Literatur, die von Jugendlichen verfasst wurde, oft im Kontext der "legitimem" Kultur nicht als "professionelle" Literatur verstanden wird.
Somit werden Schüler*innen, die Texte schreiben, nur selten als "Autor*innen" im traditionellen Sinne wahrgenommen. Einer der wenigen Bereiche, in dem Texte von Jugendlichen literaturwissenschaftlich behandelt werden, ist die Forschung über Fanfiction, die zumeist auf Internetseiten gepostet wird und deren Veröffentlichung damit jedem, aber vor allem auch anderen Jugendlichen, zugänglich ist. Es gibt jedoch weitaus mehr wissenschaftlich interessante Literatur, die von Jugendlichen verfasst wurde ein Beispiel hiervon ist der sogenannte "Schulhausroman".
Beim "Schulhausroman" handelt es sich um ein Projekt, das in der Schweiz von der Kulturwissenschaftlerin und Lektorin Gerda Wurzenberger sowie dem Autor und Kolumnist Richard Reich begonnen wurde. In ihrem Buch "Intermedialer Style. Kulturelle Kontexte und Potenziale im literarischen Schreiben Jugendlicher" beschreibt Wurzenberger selbst das Projekt Schulhausroman auf die folgende Art und Weise: "Schulhausromantexte (in der Folge SR-Texte genannt) sind Texte, welche von Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und sechzehn Jahren geschrieben werden. Es handelt sich bei diesen mehrheitlich um sogenannt bildungsferne Jugendliche, und das bedeutet, dass sie die Anforderung, welche die Schule im Hinblick auf Sprache und Schreiben stellt, in der Regel nicht ausreichend erfüllen können." Wegen der ursprünglichen Verortung in der Schweiz handelte es sich bei den Autor*innen zunächst um Schüler*innen der Sekundarstufe I, auch als Sekundarschule bekannt.
Inzwischen jedoch gibt es das Projekt nicht nur in verschiedensprachigen Teilen der Schweiz, sondern auch in Österreich, Frankreich und Deutschland. In Deutschland werden die Schulhausroman-Projekte vom Literaturhaus Bremen, dem Kunsthaus Strodehne in Brandenburg und dem Literaturhaus Hamburg durchgeführt.
Das Ziel der folgenden Arbeit ist es, Schulhausromane zu analysieren, die alle aus dem Schulhausroman-Katalog des Literaturhauses Hamburg gewählt wurden. Dies dient dazu, die Texte geographisch konsistent zu verorten und damit den Vergleich zu vereinfachen, da dadurch keine Unterschiede in der Lokalität beachten werden müssen. Zweck der Analyse ist es, Motive in den ausgewählten Schulhausromanen zu erarbeiten und diese miteinander zu vergleichen, um ein tieferes Bild des Schulhausromans als Literatur von und für Jugendliche zu schaffen. Dafür wurden Texte gewählt, die inhaltlich bereits deutliche Ansätze für einen Vergleich bieten, wie sich im Folgenden zeigen wird.
Zunächst wird im Theorieteil der kollaborative Autorschaftsbegriff geklärt werden, da diese besondere Art der Autorschaft den Schulhausroman von anderen Texten abhebt und damit essentiell für die Analyse ist. Danach wird auf den Begriff der Lebenswelt eingegangen, denn Literatur von und für Jugendlichen hebt sich besonders dadurch hervor, dass eben jene Lebenswelt der Jugendlichen Autor*innen der ihres Zielpublikums ähnelt und sich diese damit auf einzigartige Art und Weise identifizieren können. Daraufhin wird der Begriff der Intermedialität erörtert, da die von ihnen konsumierten Medien einen starken Einfluss auf die Texte von Jugendlichen haben. Schließlich werden die fünf Schulhausromane "Die Rache der Liebe" und "Liebe ist unsterblich" aus dem Jahr 2011, "Eine tödliche Lüge" aus dem Jahr 2022, "Ghettoromantik" aus dem Jahr 2023 und "The trouble way to jail 3 Ticket to H-Sand" aus dem Jahr 2019 auf den theoretischen Erläuterungen aufbauend analytisch erschlossen. Dabei fokussiert sich die Analyse auf die Themen "Gender" und "Class". Am Ende der Analyse werden die fünf Romane miteinander verglichen, um Ähnlichkeiten und Unterschiede herauszustellen, und schließlich ein Fazit aus der Analyse gezogen.
Der vorliegende Beitrag präsentiert Ergebnisse einer schriftlichen Lernendenbefragung (n=226) zu deklarativem und prozeduralem Wissen zu KI und ihrer Verwendung sowie zu KI-bezogenen Meinungen und Nutzungsweisen, die im Rahmen des ViFoNet-Projekts erhoben wurden.
This empirical study investigates AI knowledge, beliefs, and reported practices among secondary school learners of English, French, and Spanish in Germany (n=226). A survey revealed significant gaps between students' self-perceived and actual understanding of AI as well as their use and critical reflection on it. The findings suggest that integrating AI into foreign language learning, initially through targeted teacher training, is instrumental to develop both functional and evaluative skills among students, thereby sustainably fostering critical digital literacy.