BDSL-Klassifikation: 03.00.00 Literaturwissenschaft > 03.08.00 Poetik > 03.08.01 Studien
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Erken başlayan Alman poetikası eylemleri çağlar boyu sistematik poetikalarla devam etmiş son asırda Goethe Üniversitesi, Frankfurt'ta 1959 yılında edebiyata, edebiyatın sorunlarına ve gelişimine ilgi duyacak öğrencilere (öğrenciler indinde aslında herkese) bir imkân sunmak amacıyla Frankfurt Dersleri'ni başlatmıştır.
Im Welt-Raum des Gedichts : zu Rilkes Poetik des Bezugs mit (hauptsächlich) englischen Kontexten
(2016)
Welt ist das was man erkundet; oder das, aus dem heraus sich die Sinne sehnen, wie Rilke sein mönchisches Ich im Stunden-Buch sagen lässt. Dieses Ich konnte er sich als "Stimme einer stillen Zelle" vorstellen, "an der die Welt vorüberweht". Welt konnte für Rilke etwas Transitorisches sein oder ein Raum, angefüllt mit Städten, die ihre Bewohner der Natur entfremden; im Park sieht sie sich allenfalls zitiert, im Jardin du Luxembourg etwa. Zählt man Städtenamen auf, dann setzt man ihre magische Anziehungskraft frei; jedem Namen seine Aura, was auch für die Art zutraf, mit der Rilke Städtenamen nannte: Prag und Wien, Florenz und Rom, Moskau und Paris, Brügge und St. Petersburg. Aber London?
Mit der vorliegenden Studie wird der Versuch unternommen, die Dichotomie von Fiktion und Wirklichkeit aufzugeben zugunsten eines Modells, das dem kognitiven Charakter sprachlicher Bedeutungen Rechnung trägt und es so ermöglicht, der Funktion nichtfiktionaler Konzepte als Orientierungspunkte bei der Sinnkonstitution fiktionaler Erzähltexte gerecht zu werden. Dabei werden Ergebnisse der kognitiven Semantik für die Literaturwissenschaft fruchtbar gemacht, um ein neues theoretisches Fundament zur Differenzierung zwischen fiktionalen und nichtfiktionalen Teilen fiktionaler Erzählliteratur zu schaffen.
Anfangen
(2014)
En arche en ho logos, im Anfang war der Logos (Joh 1,1); darüber kann man streiten, insofern es Theologie ist, sagte man aber, es seien die Logiken (oder doch logoi) in den Anfängen, in den methodisch je neuen Versuchen gelegen, so beschriebe man die Morgenröten des Intellekts, die vielleicht auch in präsumptiver Summa und der Spannung das ergeben, was man den Logos nennen könnte. Man beginnt also so: etwa mit einem Wort, das noch ungewiss ist, oder einem Zitat …
Tatsächlich mag es dies sein, was uns Gedichte bis heute bedeutsam macht. In ihnen beginnt etwas, drückt man es so sachlich wie möglich aus, so generieren sie wohl Methoden. Mit einem unsäglichen Wort der Gegenwartspädagogik könnte man sie vorwissenschaftlich heißen.
Wissenschaft verfügt über Methodik, sie setzt sich einem Risiko aus, wenn sie eine neue erfindet, so gewiss auch ist, dass erst die neue Methode - die neue Frage - einen neuen Respons hervorrufen kann. Dieses Vortasten aber ist in Zeiten des Drittmittelfinanzierens und Evaluierens bedroht; und damit womöglich die Forschung nur mehr ein um Perfektibilität ringendes Sich-Wiederholen. Einzig das Kühne in den Versprechen zu Beginn einzelner Projekte erinnert vage an die kühnen Erwartungen der Naturpoesie, als deren Erben man dereinst folglich manche Projektmittelanträge vielleicht entdecken wird …
The emotional power of poetry: neural circuitry, psychophysiology and compositional principles
(2017)
It is a common experience—and well established experimentally—that music can engage us emotionally in a compelling manner. The mechanisms underlying these experiences are receiving increasing scrutiny. However, the extent to which other domains of aesthetic experience can similarly elicit strong emotions is unknown. Using psychophysiology, neuroimaging and behavioral responses, we show that recited poetry can act as a powerful stimulus for eliciting peak emotional responses, including chills and objectively measurable goosebumps that engage the primary reward circuitry. Importantly, while these responses to poetry are largely analogous to those found for music, their neural underpinnings show important differences, specifically with regard to the crucial role of the nucleus accumbens. We also go beyond replicating previous music-related studies by showing that peak aesthetic pleasure can co-occur with physiological markers of negative affect. Finally, the distribution of chills across the trajectory of poems provides insight into compositional principles of poetry.
Rezension zu Erika Greber: Textile Texte. Poetologische Metaphorik und Literaturtheorie. Studien zur Tradition des Wortflechtens und der Kombinatorik. Köln, Weimar, Wien (Böhlau) 2002 (= pictura & poesis; Bd. 9). 771 Seiten.
Die Text-Metapher spielt in der modernen Poetik wie in Prozessen literarischer Autoreflexion eine zentrale Rolle; sie ist zur Modellierung des "Internet" aktualisiert worden, findet frühe und prägnante Ausformulierungen aber bereits in der Antike. Dabei zeichnen sich insbesondere zwei Leitparadigmen ab: das des Flechtens und das des Webens. Erika Grebers komparatistischer Untersuchung gelingt es, um es vorgreifend zu sagen, am Leit-Faden dieser beiden kulturanthropologisch signifikanten Paradigmen, einen dichten Strang poetologisch-autopoetologiseher Reflexion von den Anfängen der europäischen volkssprachlichen Literatur bis in die Gegenwart aus einer Vielzahl von Kontexten herauszupräparieren und aus souveräner Überschau darzustellen.
Rezension zu Andreas Härter: Digressionen. Studien zum Verhältnis von Ordnung und Abweichung in Rhetorik und Poetik. Quintilian - Opitz - Gottsched - Friedrich Schlegel. München (Fink) 2000 (= Figuren; Bd. 8). 336 Seiten.
Eine Studie über die Abschweifung (lat. 'excursus', 'egressio' oder 'digressio') setzt sich nolens volens einem Vorwurf aus, nämlich selbst abschweifend zu sein. Nun, dieser Vorwurfkann Andreas Härters Habilitationsschrift, die 1998 von der Universität St. Gallen angenommen wurde, in keiner Weise gemacht werden. Im Gegenteil, seine Studien zu Quintilians 'Institutio oratoria', Opitz' 'Buch von der Deutschen Poeterey', Gottscheds 'Versuch einer Critischen Dichtkunst' und Friedrich Schlegels kunsttheoretischen Schriften, insbesondere den 'Athenäums'-Fragmenten, sowie dessen Roman 'Lucinde' sind alles andere als unsystematisch und abschweifend.
Rezension zu Frank Zipfel: Fiktion, Fiktivität, Fiktionalität. Analysen zur Fiktion in der Literatur und zum Fiktionsbegriff in der Literaturwissenschaft. Berlin (Erich Schmidt) 2001 (= Allgemeine Literaturwissenschaft - Wuppertaler Schriften; Bd. 2). 344 Seiten.
Dem Grundbefund, den die vorliegende Monographie (zugleich eine Mainzer Dissertation von 1999) zum Ausgangspunkt der Erörterung nimmt, kann nur zugestimmt werden: Der Fiktionsbegriff steht in den vergangenen Jahrzehnten mehr denn je im Zentrum literaturtheoretischer und literaturwissenschaftlicher Diskurse, so divergent deren methodische Grundlagen auch sein mögen.
Rezension zu Ingo Stöckmann: Vor der Literatur. Eine Evolutionstheorie der Poetik Alteuropas. Tübingen (Niemeyer) 2001 (= Communicatio; Bd. 28). 402 Seiten.
Der Titel könnte mißverständlich sein: Es handelt sich nicht um eine 'soziobiologische' Erklärung, sondern um eine systemtheoretische Untersuchung der europäischen Poetik im 17. und 18. Jahrhundert.
Rezension zu Petra Renneke: Poesie und Wissen. Poetologie des Wissens der Moderne. Heidelberg (Winter) 2008 (= Beiträge zur neueren Literaturgeschichte, Bd. 261). 382 S.
Die Germanistin Petra Renneke legt mit ihrer Monographie 'Poesie und Wissen. Poetologie des Wissens der Moderne' die Buchfassung ihrer an der Universität Paderborn eingereichten Habilitation vor.