BDSL-Klassifikation: 15.00.00 19. Jahrhundert > 15.04.00 Studien
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Literatur kann volkskundliche Aufgaben übernehmen, und umgekehrt wird die 'Culturhistorie' mit literarischen Aufgaben betraut. Die (noch) instabilen disziplinären Grenzverläufe werden durchkreuzt von Wissensfeldern: Beide beanspruchen die Bereitstellung eines Wissens, das heutzutage als 'ethnographisches Wissen' deklariert wird. Im Folgenden analysiert Christoph Schmitt-Maaß diese Dialektik in drei Schritten: Einen einleitenden Überblick über die institutionellen Entwicklungen vorausschickend, interpretiert er zunächst Auerbachs Dorfgeschichte "Die Frau Professorin" (1846) und anschließend Riehls "culturgeschichtliche" Novelle "Die Dichterprobe" (1865). Eine konzentrierte Lektüre der ausgewählten Texte soll aufzeigen, dass beide Autoren die Entstehungsbedingungen ihrer Texte im Text und als Text bewusst reflexiv im Sinne einer Poetologie entfalten und zwar im Gefüge einer vordisziplinären Wissenspoetik.
Die Gattung der Utopie und ihre bis in die Frühe Neuzeit zurückreichende Tradition werden um die Mitte des 19. Jahrhunderts in verschiedenen Zusammenhängen, von verschiedenen Seiten und das heißt mit verschiedenen Interessen aufgegriffen und reflektiert. Ziel dieses Beitrags ist es, diese sich durch verschiedene Bereiche verästelnde Diskursspur zu verfolgen und an jenem Punkt, an dem sich der intensivste und systematischste Versuch einer Erforschung der Gattungstradition beobachten lässt, genauer zu untersuchen: in den Arbeiten des Staatswissenschaftlers Robert von Mohl (Teil II). In einem abschließenden Teil (III) gilt es, Überlegungen anzustellen, welche Rückschlüsse die aufgewiesene Utopie-Reflexion für das Profil der Staatswissenschaft zulässt, und welche Konsequenzen sich aus der Verschiebung der Utopie in den Bereich der Wissenschaft für die Utopie ergeben.