Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen, Band 16 (1990)
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In den Jahren 1986 bis 1990 wurde Ranunculus ololeucos (Reinweißer Hahnenfuß) im nordwestlichen Westfalen und südöstlichen Niedersachsen an 17 Gewässern beobachtet. Einen Verbreitungsschwerpunkt bildet der Naturraum "Gildehauser Venn". Ursache für viele Neu- und Wiederfunde dürfte der für Ranunculus ololeucos günstige Witterungsverlauf der letzten Jahre mit mehreren trockenen Sommerhalbjahren gewesen sein. Noch stärker als durch Eutrophierung erscheint die Art wie auch andere Littorelletea-Arten durch die zunehmende Versauerung der nährstoffarmen Stillgewässer gefährdet.
Die folgende Artenliste wurde von Mitgliedern der Botanischen Arbeitsgemeinschaft des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück zusammengestellt. Sie enthält eine Auswahl von Gefäßpflanzen-Arten, auf die bei gemeinsamen Exkursionen in den Jahren 1989 und 1990 besonders hingewiesen wurde. Die Daten zum Wuchsort sind teilweise durch kurze Standortsangaben ergänzt.
Auf vier ausgewählten Getreideflächen des Versuchsbetriebs der Fachhochschule Osnabrück wurden 1988 die vorkommenden Unkräuter bonitiert und ihre Zeigerwerte analysiert. Auf diese Weise konnten standortspezifische Besonderheiten bzw. der augenblickliche Zustand der jeweiligen Felder festgestellt werden. Eine Berücksichtigung dieser Ergebnisse bei der zukünftigen Unkrautbekämpfung läßt erwarten, daß die chemische Behandlung auf ein Mindestmaß begrenzt werden kann, um so den Zielen des Integrierten Pflanzenschutzes näherzukommen.
Im Rahmen der Projekt-Lehrveranstaltung "Angewandte Biotopforschung" an der Universität Osnabrück wurden im Jahre 1987 in einem kleinen Feuchtgebiet des Osnabrükker Stadtteils Atter Untersuchungen an den dortigen Amphibienbeständen durchgeführt. Dabei konnten 9 Arten nachgewiesen werden: Erdkröte (Bufo bufo), Grasfrosch (Rana temporaria), Moorfrosch (Rana arvalis), Wasserfrosch (Rana esculenta), Laubfrosch (Hyla arborea), Teichmolch (Triturus vulgaris), Fadenmolch (T. helveticus), Bergmolch (T. alpestris) und Kammolch (T. cristatus). 4 der Arten stehen auf der Roten Liste. Bedingt durch das kalte Frühjahr 1987 erfolgten die Wanderungen zu den Laichgewässern sehr spät. Negative Entwicklungen und Einflüsse, die im Gebiet beobachtbar sind, sollten durch die Ausweisung als "Flächenhaftes Naturdenkmal" eingedämmt werden. Über einen Pflege- und Entwicklungsplan wäre das Gelände zu verbessern.
Aus ordovizischen Geschieben des Kies-Sand-Rückens ,Laer-Heide' (Landkreis Osnabrück; NW-Deutschland) werden 2 mißgebildete Pygidien von IlIaeniden (Trilobita) beschrieben: Ein vergleichsweise dünnschaliges Pygidium von lIIaenus jevensis HOLM 1886 weist eine Verletzung in Form eines dellenartigen Eindrucks auf. An einem Pygidium von Bumastus cf. nudus (ANGELIN 1854) läßt sich eine beulenförmige Verwachsung beobachten. Mögliche Entstehungsursachen beider Anomalien werden diskutiert.
Plutarchusia paralongitarsa sp. n. : eine neue Federmilbe (Astigmata; Pterolichoidea; Syringobiidae)
(1990)
Es wird eine neue Federmilbe beschrieben, Plutarchusia paralongitarsa (Pterolichoidea, Syringobiidae), die aus der Federspule einer Schwungfeder von Pluvialis tulva (Pazifischer Goldregenpfeifer) stammt. Die Unterschiede zwischen Plutarchusia paralongitarsaund Plutarchusia longitarsa werden erläutert und die Parasit-Wirt-Beziehung diskutiert.
Zur Nomenklatur der Brombeeren in Norddeutschland (Gattung Rubus L. sect. Corylifolii, Rosaceae)
(1990)
Auf der Basis der Regeln des International Code of Botanical Nomenclature (ICBN) wird die Gültigkeit der Veröffentlichungen von Namen für Brombeeren der Sektion Corylifolii (Gattung Rubus L.) bei FRIDERICHSEN & GELERT (1887) und KRAUSE (1888, 1890) diskutiert. Hierbei wird deutlich, daß, wie bei der Anwendung von Gesetzesparagraphen auf konkrete Rechtsfälle, in bestimmten Fällen ein Ermessensspielraum gegeben ist, ob ein Name als gültig oder als nicht gültig veröffentlicht anzusehen ist.
Erstmals wird die Rädertierfauna des 1985 neu entstandenen Kinda-Stausees im Einzugsgebiet des Panlaung-Flusses in Burma (Myanmar) beschrieben und im verbreitungsgeschichtlichen Zusammenhang diskutiert. Die Arbeit ist zugleich die bislang umfassendste Untersuchung von Rotatorien aus dieser tiergeographisch interessanten asiatischen Region. Die Plankton- und Aufwuchsproben wurden auf mehreren Exkursionen 1987-89 gesammelt. Insgesamt konnten 94 monogononte und 5 bdelloide Rädertier-Arten nachgewiesen werden; davon ist Wulfertia kindensis neu für die Wissenschaft. Die überwiegende Zahl der Spezies sind Kosmopoliten.
Intensive Nutzung durch den Menschen prägt heute die durch Geologie und Klima geformte Landschaft im Raum Osnabrück. Die dort vorkommenden Wildarten werden in ihrer Lebensweise deutlich durch den Menschen beeinllußt. Insbesondere die Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft, der Straßenverkehr und die Erholungsuchenden schränken die Lebensmöglichkeiten des Wildes ein. Die vorkommenden Wild arten werden genannt, wobei Streckenzahlen als Maßstab für ihre Häuligkeit benutzt werden. Unter Berücksichtigung allgemeingültiger und überregionaler Aspekte werden die Ansprüche des Wildes an den Lebensraum verdeutlicht. Lebensraumverbesserungen durch Schaffung von Äsungs- und Deckungsflächen sowie durch Extensivierungsverfahren in der Landwirtschaft werden diskutiert.