Egge - Weser : vereinsinterne Veröffentlichungen des Naturkundlichen Vereins Egge - Weser, Band 3, Heft 3 (1986)
Refine
Year of publication
- 1986 (9)
Document Type
- Article (9)
Language
- German (9)
Has Fulltext
- yes (9)
Is part of the Bibliography
- no (9)
Mit Erscheinen dieses Hefts von "Egge-Weser" besteht das Lehrgebiet Tierökologie im Studiengang Landespflege der Uni-GH Paderborn drei Jahre. Lehre, Sammlung und Lehrpark Das Lehrprogramm verläuft im Wesentlichen unverändert wie bei GERKEN (1984) beschrieben. Ergänzend wurde ein Vorlesungsteil 'Hydrobiologie' eingebaut, der zugleich als Serviceleistung für Studenten des Studiengangs Wasserwirtschaft jeweils im Wintersemester angeboten wird. Teile unserer im Aufbau befindlichen Lehrsammlung werden zurzeit für eine allgemein zugängliche Ausstellung aufbereitet, der auch ein größeres Aquaterrarium angegliedert sein wird. Der Auf- und Ausbau der Sammlung wird wesentlich von Spendengeldern (vor allem Höxteraner Firmen) getragen. Im Lehrpark wurden die Arbeiten zur Herrichtung verschiedener Kleingewässer fortgesetzt, wozu unter anderem Spenden von Ton, Kalkmergel und Buntsandsteinbruch wertvolle Hilfe leisteten. An Kleingewässern stehen somit im Rohausbau je ein Buntsandstein-, Kalkmergel-, Lehmund Hilston-Teich zur Verfügung. Nach Möglichkeit soll 1986 ein Torfschlamm-Teich hinzukommen. Die Pflege der Teiche erfolgt durch Mitarbeiter der Ökologischen Arbeitsgemeinschaft unserer Hochschule. Ein bis zu fünf Meter breiter Streifen um die Teiche ist spontan ankommender Vegetation 'reserviert'. Das übrige Umfeld wird als 1-2-schürige Extensivwiese gepflegt.
Am 31.12.1983 beobachtete ich von 13 bis 15,30 Uhr im Gebiet. Auf dem Teich rastete ein gemischter Schwärm von 73 Aythyas (58 Tafel- und 14 Reiherenten). An diesem Tag fiel mir mit dem Leitz 10x40-Trinovid erstmals die bewußte Ente auf. Oberflächlich betrachtet hielt ich sie zunächst für ein Bergenten- ad. (Aythia marila). Da es ein Einzeltier war und weil Bergenten im Kreis Holzminden ausgesprochen selten sind, widmete ich diesem Vogel nach dem Durchchecken und Durchzählen etwas mehr Aufmerksamkeit - und dann wurde es aufregend. Der Vogel war offensichtlich ein ausgefärbtes, wich aber von allen geläufigen Arttypen ab. Er entsprach in der Zeichnung weitgehend einer Bergente, stimmte aber auch mit dieser Art in zunächst drei notierten Kriterien nicht überein.
Die Frage, die V. KONRAD im letzten Heft dieser Zeitschrift (S. 72 - 77) stellte "Waren dies die letzten Wanderfalken im Teutoburger Wald?" ist rasch und umfassend beantwortet worden. Unser Mitglied M. Volpers brachte mir einen Artikel von E. AUFDERHEIDE "Zum Gedenken an den Wanderfalken", der in der Zeitschrift des Deutschen Bundes für Vogelschutz Ostwestfalen e.V. erschienen ist. Der Verfasser war gerne bereit, den Abdruck eines Teiles aus seinem Bericht zu gestatten und machte sich die Mühe, das Originalfoto für diesen aus seinen Unterlagen herauszusuchen.
Bisher liegen aus Nordrhein-Westfalen nur sehr wenige planmäßige Beobachtungen über die Wintervogelbestände an Bächen vor (vgl. MILDENBERGER 1982, PEITZMEIER 1969). Da Vögel im allgemeinen gute Anzeiger für den Zustand von Lebensräumen darstellen, werden Vogelbestandsaufnahmen häufig zur Kennzeichnung und Bewertung von Biotopen herangezogen. Als ein Beitrag zur Kenntnis und zum Schutz der Fließgewässer im Kreis Höxter wurden im November 1985 an zwei Tagen vier Bäche abgegangen, um die vorhandenen "Wasservögel" zu kartieren.
Die Ökologische Arbeitsgemeinschaft (ÖKO-AG), ein freiwilliger Zusammenschluß naturinteressierter Studenten (vor allem des Fachbereiches Landespflege), hat in den Jahren 1983 und 1984 eine flächendeckende, z.T. quantitative Kartierung der Amphibien und Reptilien der Stadt Höxter begonnen. Wesentliche Zielsetzung neben dem Erfassen der Bestände ist auch, etwas für den Schutz dieser Artengruppen zu tun, stellvertretend für die gesamten Lebensgemeinschaften der Gewässer. Die ersten Ergebnisse, die hiermit vorgestellt werden sollen, basieren auf Kartierungen der potentiellen Laichgewässer für Amphibien, der Kontrolle uns bekannter Amphibienwanderwege und besonders bei den Reptilien auf Zufallsbeobachtungen. Die Bestandserfassung wird in den folgenden Jahren fortgesetzt werden,wobei der Schwerpunkt dann auf mögliche Schutzmaßnahmen und die Erhaltung und Neugestaltung der Lebensräume verlagert wird.
Was der Schriftleitung bisher an kartierten Bestandsaufnahmen der Brutvögel unseres Raums bekannt wurde, ist hier zusammengestellt. Die Kartierungen für PEITZMEIER (1959) liefen in den Jahren 1958 bis 1963. Seit 1975 ist eine neue Generation von Vogelkennern am Werk. Ihrer Orientierung dient diese Veröffentlichung. Die Aufnahmen von 1962 und 1963 wurden 1969 nur tabellarisch wiedergegeben. Die Originalkarten und -manuskripte liefen im Westfälischen Museum für Naturkunde, Münster.
Die Großschmetterlinge der Trockenrasen bei Willebadessen (Kreis Höxter, Nordrhein - Westfalen)
(1986)
Im Zusammenhang mit der Erfassung und Bewertung möglicher Naturschutzgebiete im Kreis Höxter wurden die Verfasser 1983 um eine Bestandsaufnahme der Großschmetterlinge der Trockenrasen bei Willebadessen gebeten. Federführend bei diesen Vorhaben ist die LÖLF, die auch die genauen Daten erhält. Wir bedanken uns bei den dort zuständigen Herren für das entgegengebrachte Vertrauen sowie für die Erlaubnis zur Veröffentlichung der Befunde.
In memoriam Falco peregrinus
(1986)
1885 finden sich dann gleich zwei Brüterwähnungen. Eine davon betrifft ein Gelege an den Externsteinen, das vier Eier enthielt. Nachdem eine Zerstörung durch Menschen verhindert werden konnte, wurde das Gelege von Mardern geraubt. In dieser ersten Erwähnung werden bereits die Punkte deutlich, die den Kampf um die Erhaltung des Wanderfalken in unserem Jahrhundert prägen: Zunächst muß der Falke vor den Nachstellungen seines ärgsten Feindes, des Menschen, geschützt werden. Aber selbst wenn das gelingt, treten oft noch natürliche Verluste ein. Diesen Kampf, eigentlich als Hauptthema für diesen Artikel gedacht, möchte ich im folgenden einerseits an der Geschichte der einzelnen Horste, andererseits aber auch an Beispielen aus Presseartikeln, die die Einstellung gegenüber unseren Greifen verdeutlichen, sowie an gerichtlichem Vorgehen gegen die illegal handelnden Greifvogelfeinde, darstellen. Das Material darüber konnte ich zum großen Teil der Akte HEINZ KUHLMANNs entnehmen, der den bei seinen vielfältigen und aufopfernden Bemühungen geführten Briefwechsel abheftete. Allgemeineres, zusammenfassendes Material stellte mir Herr Conrads zur Verfügung, Angaben über die Aussprengung des Horstes an der Velmerstot erhielt ich von Herrn Oberförster i.R. Klocke und Herrn Henschel, dem zuständigen Sachbearbeiter beim Regierungspräsidenten in Detmold. Ihnen und allen genannten Helfern bin ich für ihre bereitwillige Unterstützung sehr dankbar!