Botanik und Naturschutz in Hessen, Band 4 (1990)
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Die floristische Entwicklung der nordöstlich von Darmstadt im Messeler Hügelland gelegenen Rottwiese seit dem 19. Jahrhundert wird beschrieben. Einleitend werden zunächst die für das Gebiet charakteristischen ökologischen Faktoren dargestellt. Anschließend wird nachgewiesen, daß eine große Anzahl von nässeangepaßten und an besonders extensive Wiesennutzung gebundene Pflanzenarten seit dem letzten Jahrhundert auf der Rottwiese verschwunden oder doch stark zurückgegangen sind. Die Ursachen für diesen Artenrückgang werden aufgezeigt. Nach der Darstellung des heutigen floristischen Zustands der Wiese wird erläutert, welche Naturschutzstrategien und -maßnahmen notwendig sind, um die heute immer noch relativ große floristische Vielfalt zu erhalten.
Nachrichten
(1990)
Buchbesprechungen
(1990)
Literaturberichte
(1990)
Die bei Felduntersuchungen in den Jahren 1988 und 1989 angetroffenen Populationen der Sektion Jacea werden folgenden Sippen zugeordnet: Centaurea jacea subsp. jacea, C. j. subsp. angustifolia, C. j. subsp. subjacea, C. pratensis und C. nigrescens. Die Regionalverbreitung der Sippen wird dargestellt, ihr vermuteter systematischer Status wird diskutiert.
Cirsium canum in Hessen
(1990)
Von den Wintergrün-Kiefemwäldem (Pyrolo-Pinetum), die um 1950 auf kalkreichen Flugsanden südlich von Darmstadt noch ausgedehnte Bereiche eingenommen haben, sind heute nur noch auf recht begrenzten Flächen Relikte erhalten geblieben. Die Ursache für diesen Rückgang liegt vor allem in der vor 25 bis 50 Jahren praktizierten großflächigen Laubholzunterbauung älterer Kiefembestände, wodurch sich die Lebensbedingungen der Krautschicht inzwischen schwerwiegend verändert haben. In derselben Richtung wirkt sich jetzt auch die zunehmende Ausbreitung von Brombeere und Himbeere aus, die in jüngerer Zeit durch den starken Stickstoffeintrag aus der Luft offenbar stark begünstigt worden sind. Trotzdem gibt es, wie die großmaßstäbliche floristische Kartierung einer 5 ha großen Teilfläche ergab, im Gebiet noch immer bemerkenswerte Vorkommen von zahlreichen charakteristischen Pflanzenarten, die sich offensichtlich auch in benachbarte jüngere, nicht unterbaute Kiefembestände ausbreiten. Daraus ergibt sich die dringende Forderung, nun endlich, gleichsam in letzter Minute, wirksame Naturschutzmaßnahmen einzuleiten, nachdem entsprechende Ansätze vor 6-8 Jahren an verschiedenen Widerständen gescheitert waren.
Das Vegetationsmosaik eines extensiv genutzten Wiesengebietes im Vortaunus (Hessen) wird untersucht. Die oft kleinräumig abweichenden Ausbildungen der Pflanzengesellschaften (Arrhenatheretum elatioris, Juncetum acutiflori, Molinia-caerulea-Gesellschaften, Caricetum gracilis, Filipendula-ulmaria-Gesellschaft und andere) und die Prinzipien ihrer Verteilung werden möglichst wirklichkeitsnah dargestellt. Aus dem Juncetum acutiflori entwickelt sich nach Brachfallen die Filipendula-ulmaria-Gesellschaft. Dabei treten starke Änderungen des Artenspektrums und der Dominanzverhältnisse auf. Es wird vermutet, daß interne Nährstoffverlagerungen bei Filipendula ulmaria eine Schlüsselrolle bei der sekundären Sukzession spielen. Die gewonnenen Daten lassen auf eine starke pflanzeninterne Stickstoffverlagerung bei der Art schließen. Das Stickstoffnachlieferungsvermögen des Bodens unter der Hochstauden-Gesellschaft unterscheidet sich gering von dem unter dem Juncetum acutiflori. Abschließend werden die Ergebnisse in Bezug auf die Anwendung für Naturschutzzwecke diskutiert.