Jahresbericht des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Osnabrück, Band 14 (1901)
Refine
Year of publication
- 1901 (8)
Document Type
- Article (8)
Language
- German (8)
Has Fulltext
- yes (8)
Is part of the Bibliography
- no (8)
Keywords
- Laubmoose (1)
- Lebermoose (1)
Als Beitrag zur Flora des Regierungsbezirks Osnabrück veröffentlichte ich im XIten Jahresbericht des naturwissenschaftlichen Vereins zu Osnabrück im Jahre 1807 eine Zusammenstellung der Phanerogamen und Gefässkryptogamen und knüpfte daran die Hoffnung, im Laufe der Jahre eine ähnliche von den noch fehlenden Kryptogamen bringen zu können. Als Fortsetzung zu den Phanerogamen und Gefässkryptogamen lasse ich nun eine Zusammenstellung der bis jetzt von mir im Regierungsbezirk Osnabrück beobachteten Laub- und Lebermoose folgen. Neben den Phanerogamen und Gefässkryptogamen, von denen ich aus dem Regierungsbezirk ein ziemlich vollständiges Herbarium besitze, habe ich seit Jahren Laub- und Lebermoose gesammelt, deshalb ist es mir möglich, in der jetzigen Zusammenstellung 248 Arten, Spielarten und Formen von Laubmoosen nebst 56 Arten von Lebermoosen bringen zu können.
Seit meiner Zusammenstellung der Phanerogamen und Gefässkryptogamen im Jahre 1897 hat sich die Zahl der Pflanzen des Bezirks noch um einige vermehrt, die ich in dem diesjährigen Jahresbericht mit erwähnen will. Hinzufügen möchte ich noch neue Standorte seltener Pflanzen des Bezirks und einige in der letzten Zusammenstellung nicht mit erwähnten Arten.
Der etwa 9 km südlich von Osnabrück gelegene Hüggel bildet mit dem weshlich sich anschliessenden, Heidhorn einen sich von OSO nach WNW erstreckenden kleinen, aber selbständigen, geologisch interessanten Gebirgszug von etwa 5 km Länge. Am Nordabhange findet sich der fast ganz in Eisenerz umgewandelte Zechstein, welchem die Georgsmarienhütte ihre Entstehung verdankt. Das Liegende dieses Zechsteins bildet der bis 0,75 m mächtige Kupferschiefer. Aus jenem ist Productus horridus Sow. nachgewiesen; in dem im übrigen charakteristischen Kupferschiefer soll von Banning auch Palaeoniscus Freislebeni Blv. gefunden worden sein. Das Alter dieser beiden Schichten ist also mit Sicherheit festgestellt und längst bekannt. Anders verhält es sich dagegen mit dem Sandstein, der das Liegende des Kupferschiefers bildet. Analog den Lagerungsverhältnissen anderer Gegenden, z. B. Thüringens und des Harzes, hat man diesen Sandstein als Rotliegendes angesprochen, so Stockfleth in seiner Arbeit über den Hügge1. Allein es fehlen in demselben erkennbare Fossilien gänzlich. Zwar sind nach Stockfleth hin und. wieder undeutliche Farnabdrücke nachgewiesen, doch ist nichts gefunden, was die Annahme, der Sandstein gehöre dem Rotliegenden an, direkt bestätigt hätte.
Die Ergebnisse der Beobachtungen der meteorologischen Station zu Osnabrück in den Jahren 1899 und 1900 sind in Form von Tabellen und Diagrammen zusammengefasst. Bei den Ergebnissen handelt es sich um die Regenhöhe, die Temperatur, die relative Feuchtigkeit, der Dunstdruck, die Windrichtung und der Druck.