Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 42 (2005), Heft 1
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Am 25. Dezember 2003 verstarb nach schwerer Krankheit Herr Dr. sc. Gerhard Stocker. Erst im Heft 2/2003 dieser Zeitschrift hatten wir über seine wissenschaftlichen Leistungen berichtet, die anlässlich seines 70. Geburtstages, den er am 24.11.2002 beging, auf einem Festkolloquium im Nationalpark Hochharz gewürdigt wurden. Die Wünsche zur baldigen Genesung von seiner Krankheit blieben leider unerfüllt.
Bei einer Fischarten-Erfassung an der Elbe zwischen Arneburg und Sandau fanden Dipl.-Biol. J. Huth, G. Belkner und der Verfasser am 14.10.2004 in der Nähe des rechten Ufers zwischen Strom-km 409 und 410 an einem etwa 10 cm langen Barsch (Perca fluviatilis) ein etwa 2 cm langes Krebstier, das wie eine kleine Garnele aussah. Die Determination dieses Fundtieres durch Frau Dipl.-Biol. U. Michels ergab Atyaephyra desmaresti, die einzige in Deutschland vorkommende Süßwassergarnele.
Artikel 6 FFH-Richtlinie ist für die gesamte EU-Naturschutzpolitik von besonderer Bedeutung, da mit ihm das Verhältnis zwischen Schutz und Nutzung in den Natura 2000-Gebieten geregelt wird. Durch diesen Artikel wird das sog. Umweltintegrationsprinzip, das wichtigste Prinzip des EU-Umweltschutzes, im Bereich Naturschutz umgesetzt. Dieses Prinzip besagt, dass Umweltschutzaspekte im Rahmen anderer Politikbereiche zu berücksichtigen sind.
Am 25.06.2004 fand R. Scharapenko in einer Wasserpfütze in der Teucheler Heide nördlich von Wittenberg „Kiemenfüße“. Der Verfasser konnte am 26.06.04 vor Ort in einer nur ca. 50 x 50 cm großen und ca. 5-10 cm tiefen, lehmigen Pfütze auf einem Weg zwischen zahlreichen Kreuzkrötenlarven (Bufo calamita) ebenfalls viele Kiemenfüße erkennen. Sie erreichten eine Länge von ca. 20 mm. Unter dem Binokular waren die an der Basis durch eine Naht getrennten Frontalanhänge gut zu erkennen, so dass die Artdiagnose Branchipus schaefferi Fischer, 1834, gesichert ist. Somit handelt es sich um den ersten Nachweis dieses Kiemenfußkrebses (Anostraca) für den Kreis Wittenberg.
In eindrucksvoller Weise führt uns der Autor Georg Sperber durch die Urwälder Deutschlands von der Ostseeküste über Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt über den Bayerischen Wald bis in die Alpen. In dem Buch werden nicht nur die Urwälder und Urwaldreste in den Nationalparken dargestellt, sondern alle bemerkenswerten Urwälder in Deutschland anhand von 41 ausgewählten Beispielen. Vorangestellt ist ein Kapitel zur Waldgeschichte in Deutschland, zur Perspektive der Urwälder von morgen, zum Naturschutz und ein kritisches Kapitel zur Forstpolitik.
Auf der Grundlage des Runderlasses des MRLU vom 01.08.2001 „Kohärentes europäisches Netz besonderer Schutzgebiete Natura 2000“ erhielt die Forstverwaltung den Auftrag, eine Anleitung zur Erfassung der Waldlebensraumtypen in FFH-Gebieten zu erarbeiten und in Eigenregie deren Kartierung mit geeignetem Personal durchzuführen. Des Weiteren wurden Behandlungsgrundsätze für die Gewährleistung eines günstigen Erhaltungszustandes der Waldlebenraumtypen aufgestellt.
In der Dissertationsschrift werden spontane und initiierte (gelenkte) Sukzesessionen auf tertiären und quartären Substraten in der Bergbaulandschaft Goitsche zwischen Bitterfeld und Delitzsch beschrieben. Dabei werden in Dauerbeobachtungsflächen und Versuchsflächen sowohl primäre als auch initiierte Vegetationsentwicklungen durch Mähgutverlagerung und Sodenschüttung bzw. Sodensetzung untersucht.