Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 38 (2001), Heft 2
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Beim herbstlichen Abfischen des Großen Lausiger Teiches im Naturschutzgebiet (NSG) "Lausiger Teiche und Ausreißerteich" (LK Wittenberg) am 28.10.2000 durch Fischer Jörg FLEMMIG fiel dem Verfasser auf dem Sortiertisch ein Kleinfisch auf, den er als Blaubandgründling (Pseudorasbora parva [SCHLEGEL, 1842]) bestimmte. Der etwa 7 cm lange Fisch war grünlich-grau gefärbt, wobei die untere Körperhälfte silbrig schimmmerte und die Schuppen dunkel umrandet waren. In der Körpermitte verlief von den Kiemen bis zur Mitte des Schwanzansatzes ein breiter dunkler Streifen. Der Kopf mit dem leicht oberständigen Maul lief spitz aus.
Am 6. April verstarb in Zeitz Erich Künstler, der langjährige Naturschutzbeauftragte und Nestor des Naturschutzes im Landkreis. Nach einem erfüllten, arbeitsreichen Leben erreichte Erich Künstler ein hohes Alter. Die von Krankheit bestimmten letzten drei Lebensjahre verbrachte er, bis zuletzt geistig aktiv, im Kreise seiner Familie, die ihm mit großer Fürsorge beistand.
In Sachsen-Anhalt stellen eine Vielzahl von Vorhabensplanungen bundesweiter, landesweiter und lokaler Bedeutung qualitativ und quantitativ neue Ansprüche an die Land- und Raumnutzung. Dabei ist die Auseinandersetzung mit den Vorhabensfolgen, insbesondere den verursachten Veränderungen der Umwelt für alle Vorhabensträger gesetzlich zwingend vorgeschrieben. Erklärtes Ziel ist es, weiterem unnötigen Verbrauch wertvoller Umwelt und damit einer Verschlechterung der Umweltsituation schon auf der Ebene der Planung wirksam vorzubeugen.
Schutz und Pflege von Zwergstrauchheiden in Sachsen-Anhalt : am Beispiel der "Woltersdorfer Heide"
(2001)
Im Gegensatz zu den "Feuchten Zwergstrauchheiden des nordatlantischen Raumes", welche durch eine Dominanz der Glockenheide (Erica tetralix) geprägt sind und innerhalb Deutschlands ihre Schwerpunktvorkommen im nordwestdeutschen Tiefland besitzen, sind die hier näher betrachteten "Europäischen Trockenen Heiden" (NATURA-2000-Code 4030) vor allem in Nordostdeutschland verbreitet. Die Hauptvorkommen befinden sich im Süden Mecklenburg-Vorpommerns, in Brandenburg sowie im nördlichen und mittleren Sachsen-Anhalt. Sie sind durch das Vorherrschen der Besenheide (Calluna vulgaris) gekennzeichnet, deren Wuchsorte meist durch silikatischen und oberflächlich entkalkten Untergrund sowie schlechte Nährstoff- und Wasserhaushaltsverhältnisse geprägt sind (SSYMANK et al. 1998). In Sachsen-Anhalt sind die großflächigen Heide-Vorkommen in der Regel an glazial-fluviatile Sande gebunden.
Die standörtlichen Verhältnisse eines Landes werden durch die geologischen Bedingungen, das Relief, den Wasserhaushalt sowie das Klima naturräumlich bestimmt und spiegeln sich in den Böden wieder. Ihren komplexen standörtlichen Ausdruck finden sie in der Vegetation, die ihrerseits selbst durch ihren Einfluss auf die Bodenbildung, den Wasserhaushalt oder das Klima standortprägend ist.
Anlässlich des 65. Geburtstages von Horst Jage, den er am 30. September 2000 beging, fand ein phytoparasitisches Pilzexkursionswochenende statt. Für den überaus engagierten Botaniker und Mykologen ist es typisch, dass er dieses Ereignis zum Anlass nahm, Freunde mit gleichen Interessen vom 29.9 bis 1.10.2000 ins mittlere Elbetal einzuladen. Besonderes Augenmerk wurde bei der Exkursion auf die Brandpilze gelegt, gewissermaßen nebenbei wurde aber auch eine Fülle weiterer phytoparasitischer Kleinpilze nachgewiesen.
Nachruf für Horst Eckhardt
(2001)
Am 23.01.2000 verstarb der langjährige Kreisnaturschutzbeauftragte des Landkreises Wernigerode, Herr Horst Eckardt, in seinem Heimatort Benneckenstein. Er wurde am 19.05.1918 in Leipzig geboren und das Interesse des Großstadtkindes galt bereits der Pflanzenwelt. Das bestimmte auch seine Berufswahl als Gärtner.
Nach dem Erscheinen des deutschlandweiten Überblicks über die Schmetterlingsfauna (GAEDIKE & HEINICKE 1999) sowie der Check-Listen der Schmetterlinge der Bundesländer Sachsen (PIMPL & REINHARDT 1995) und Sachsen-Anhalt (KARISCH et al. in FRANK & NEUMANN 1999) legen nun zwei ausgewiesene Kenner der Thüringer Landesfauna unter Mitarbeit vieler weiterer Spezialisten ein Verzeichnis der Schmetterlinge des Freistaates Thüringen vor.
Frau Erika Herbst unterstützt als berufene Naturschutzbeauftragte des Bundeslandes Sachsen-Anhalt für den Weißstorchschutz den Storchenhof Loburg, einen Standort der Staatlichen Vogelschutzwarte im Landesamt für Umweltschutz Sachsen- Anhalt, bei der fachbehördlichen, praktischen und öffentlichkeitsbezogenen Weißstorch- und Artenschutzarbeit. Außerdem ist sie die Weißstorchbetreuerin im Umfeld der Stadt Magdeburg.