Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 36 (1999), Heft 1
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Manfred Nicht : 65 Jahre
(1999)
Am 26. April 1934 wurde Manfred Nicht in Halle/Saale geboren. Aus einer naturverbundenen Familie stammend, wurde er schon von früher Jugend an mit der Natur bekannt gemacht. Auf seinem 5 km langen Schulweg musste er die Saaleaue durchqueren. Des Öfteren brachte er von dort Tiere mit nach Hause, so u.a. den in der Aue vorkommenden Kiemenfuß Lepidurus apus oder verschiedene Lurcharten. Durch seine spätere berufliche Tätigkeit am Zoologischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg konnte Manfred Nicht seine naturkundlichen und speziell seine zoologischen Kenntnisse wesentlich erweitern.
Die Eingriffsregelung ist seit mehr als 20 Jahren ein Bestandteil des Bundesnaturschutzgesetzes. In dieser Zeit erweiterte sich das fachlich-methodische Instrumentarium stark, bisher fehlte aber ein Werk, welches die zur Verfügung stehenden Methoden übersichtlich und praxisorientiert darstellt. Diesem Defizit will das vorgelegte Buch entgegenwirken, indem eine "Basis an fachlichem Rüstzeug" an die Hand gegeben wird.
Am 1.1.1998 trat das neue Baugesetzbuch (BauGB) in Kraft. Die BauGB-Novelle führt - entsprechend ihrem integrativen Ansatz (Erbguth; Stollmann 1997) - die für die Bauleitplanung bedeutsamen umweltschützenden Belange in § 1 a BauGB zusammen. Dadurch soll die Steuerungsfähigkeit der Bauleitplanung für die gemeindliche Entwicklung gestärkt und der durch Artikel 20a neu in das Grundgesetz eingefügten Staatszielbestimmung Umweltschutz Rechnung getragen werden.
In der Tradition des "Handbuches für Planung, Gestaltung und Schutz der Umwelt", welches in den Jahren 1978 und 1980 erschien, haben die Herausgeber Konrad BUCHWALDT und Wolfgang ENGELHARDT ein neues Handbuch "Umweltschutz: Grundlagen und Praxis" bearbeitet, welches insgesamt 17 Einzelbände umfassen soll und ein Kompendium des Umweltschutzes im Überblick darstellt.
Die Sumpf-Brenndolde (Cnidium dubium) ist eine charakteristische, jedoch selten gewordene Pflanze der wechselfeuchten Auenwiesen des Mittelelbegebietes. Sie gehört zur Familie der Doldengewächse (Apiaceae) und erreicht Höhen von 30 bis 90 cm. Die Pflanze ist gewöhnlich zweijährig. Im Mai erscheinen zunächst die Grundblätter, später vertrocknen diese wie auch die unteren Stengelblätter. Während der Blütezeit ist der Stengel nur sehr spärlich beblättert.
Im Jahre 1990 wurde ein Reprint des 1648 erschienenen Werkes des Hofgärtners Johann Royer mit dem Titel "Beschreibung des ganzen Fürstlich Braunschweigischen Gartens zu Hessen" herausgegeben, um dessen Wirken einem größeren Personenkreis zugänglich zu machen. Im dem jetzt herausgebrachten Sonderheft der Abhandlungen und Berichte aus dem Museum Heineanum", das in Vorbereitung zur Johann Royer-Gedenktagung 1998 entstanden ist, wird der Versuch unternommen, die im letzten Abschnitt des Gartenbuches von Royer mitgeteilten botanischen Beobachtungen zur Wildflora einzelner Gebiete des nördlichen Harzes und seines Vorlandes zu interpretieren und sie mit den heute von der botanischen Wissenschaft akzeptierten Arten zu identifizieren.
Naturnahe Salzstellen im Binnenland gehören zu den Lebensräumen, die der Allgemeinheit kaum bekannt sind. Während andere Biotope, wie z.B. Flussauen, in letzter Zeit eine hohe Publizität erfahren haben, sind Salzstellen immer noch etwas "für Spezialisten". Dabei zählen sie zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen in Europa und genießen einen entsprechend hohen Schutzstatus (prioritärer Lebensraumtyp nach der FFH-Richtlinie).
Im Verlag des Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) erschien 1998 das mit 717 Textseiten Umfang gewichtige Werk: Naturschutz in den neuen Bundesländern - Ein Rückblick. Herausgegeben wurde das Buch vom Institut für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung eV (IUGR) unter der Redaktion von Regine AUSTER und Hermann BEHRENS. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat diese Publikation gefördert.
Zur Bedeutung von Industrie- und Siedlungsbrachen für die Heuschreckenfauna im urbanen Bereich
(1999)
In den erstrangig auf die Bedürfnisse des Menschen ausgerichteten urbanen Siedlungsbereichen entstehen durch die Tätigkeit des Menschen oft sehr verschiedenartige und in Bezug auf die räumlich- strukturelle Ausstattung und die mikroklimatischen Gegebenheiten sehr heterogene Lebensräume. Im besonderen Maße trifft dies auf Bereiche zu, die in Folge einer Nutzungsaufgabe brachfallen und oft ein eng verzahntes Nebeneinander verschiedenster Lebensraumtypen oder extreme mikroklimatische Bedingungen aufweisen. In diesen Biotopen werden häufig die Lebensraumansprüche von stärker spezialisierten Arten erfüllt. Im Stadtbereich von Halle entstanden in den letzten Jahren durch den Rückbau und Abriss von Industrieanlagen, die Stilllegung von Bahnlinien und auf Standorten früherer Bauaktivitäten eine Reihe solcher Biotope (siehe auch Arten- und Biotopschutzprogamm 1998).
Mit Dr. Siegfried Schlosser verlässt ein Fachmann seinen Schreibtisch, der in der Naturschutzlandschaft Sachsen-Anhalts Zeichen gesetzt hat, Spuren, die nicht so bald unkenntlich sein werden. Sein Eintritt in den Ruhestand gibt Anlass, seinen Entwicklungsweg in Teilen zu skizzieren und einige berufliche Schwerpunkte zu werten.