Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 34 (1997), Heft 1
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- 1997 (25)
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Nachruf für Günther Köhler
(1997)
Günther Köhler ist tot. Der 67iährige erlag einer schweren Krankheit. Den Mitgliedern des Vorstandes des Vereins "Dübener Heide" ist es ein Bedürfnis, die Verdienste des Bergwitzers, der der Initiator zur Gründung der Interessengemeinschaft (IG) Natur und Umwelt war, zu würdigen. Als deren Vorsitzender gab er vor elf Jahren die Anregung zur Einrichtung des inzwischen weit über die Grenzen der Region hinaus bekannten Naturlehrgartens, den er mit großer Leidenschaft gemeinsam mit seiner Frau und seinen Freunden ständig weiterentwickelte. Die von ihm vorbereiteten Ausstellungen in der Einrichtung wurden zu einer festen Tradition und trugen dazu bei, das touristische Image des Naturparks "Dübener Heide" aufzuwerten. Mit dem Naturlehrgarten schuf sich Günther Köhler ein bleibendes Denkmal.
Dem Vorkommen von Egeln (Hirudineen) wird im Allgemeinen wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Doch stellen verschiedene Arten recht hohe Ansprüche an ihren Lebensraum, so dass ihr Auftreten ein Beleg für gute Wasserqualität der von ihnen besiedelten Gewässer ist. Der Verfasser stellte sich im Auftrag der Biosphärenreservatsverwaltung "Mittlere Eibe" die Aufgabe, in ausgewählten Gewässern des Biosphärenreservats die Egelarten und deren Häufigkeit zu ermitteln, um damit eine Grundlage zur Bewertung der Eignung dieses Gebietes als Lebensstätte für Egel zu erhalten. Die Erfassung der Egelfauna in einem bestimmten Gebiet ist aber auch deshalb notwendig, da so die Verbreitung, Häufigkeit und etwaige Gefährdung der einzelnen Arten ermittelt werden können. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse sollten der Erstellung einer Roten Liste dienlich sein. Es wäre im Sinne der Erhaltung des Naturreichtums wünschenswert, wenn seltene Egelarten bundesweiten, zumindest aber regionalen Schutz genießen würden.
Bereits in dem Vorläufer dieses Buches, dem "Handbuch für Planung, Gestaltung und Schutz der Umwelt" (Buchwald; Engelhardt 1978 - 1980) wurde den Methoden und Instrumenten der Landschaftsbewertung und -planung ein breiter Raum gewidmet. In der Zwischenzeit ist dieses Instrumentarium wesentlich angewachsen, so dass eine Aktualisierung notwendig wurde.
Am 1. Mai 1997 vollendete der weit über die Grenzen Sachsen-Anhalts bekannte Leiter der Staatlichen Vogelschutzwarte Steckby, Herr Dr. Max Dornbusch, sein 65. Lebensjahr. Als glückliche Fügung des Lebens konnte nahezu Taggenau auch auf die 65jährige Geschichte der traditionsreichen Steckbyer Vogelschutzeinrichtung zurückgeblickt werden. Ein solcher Rückblick war und ist angebracht, da die letzten 35 Lebens-/ Arbeitsjahre des Jubilars ganz der Entwicklung, der Ausstrahlung und dem Fortbestand der Steckbyer Naturschutzeinrichtung gewidmet waren.
Anliegen des Buches ist es, die Beziehungen zwischen Umwelt, Wald und Forstwirtschaft darzustellen. Dadurch unterscheidet es sich wesentlich sowohl von traditionellen Forstlehrbüchern, insbesondere von den bisher erschienenen Waldbaulehrbüchern, als auch von den eher populärwissenschaftlichen Büchern zum Thema Wald und naturnahe bzw. ökologische Waldwirtschaft.
Berichtigung
(1997)
Die Bedeutung der Höhlen des Schwarzspechtes (Dryocopus martius) für die nachnutzenden Tierarten ist unbestritten und in einer Vielzahl von Publikationen dokumentiert (z. B. Kühlke 1985, Lang; Rost 1990). Eine ähnliche "Schlüsselfunktion" wird dem Buntspecht (Picoides maior) zugeschrieben, doch gibt es darüber vergleichsweise nur wenige Untersuchungen (z.B. Prill 1987). Allgemein wird angenommen, dass auch die Höhlen dieser Spechtart für die Kleinhöhlenbrüter und andere höhlenbewohnende Tierarten von essentieller Bedeutung sind.
Bei der Bewertung der Naturnähe und der Biotopeignung der heute mehr oder weniger stark anthropogen beeinflussten Fließgewässer spielt neben der Wasserqualität die Gewässerstruktur des Potamals eine besondere Rolle. Dies ist durch das Vorkommen (bzw. Fehlen) von einigen Indikatororganismen zu bewerten. Dazu gehören zweifellos einige stenöke libellenarten, die mit ihren an spezielle Strukturen gebundenen, mehrjährigen Larvenstadien zur Indikation der Fließgewässer bestens geeignet sind. Durch die bisher allgemein gebräuchliche intensive Landnutzung sind solche Fließgewässerindikatoren jedoch entweder bereits ausgestorben (Rote-liste-Kategorie 0), oder sie gehören zu den vom Aussterben bedrohten Rote-liste-Arten (Kategorie 1) bzw. zu den stark gefährdeten Rote-Liste-Arten (Kategorie 2).