Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft, Band 23 (2003)
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Bücherschau
(2003)
Es wird eine systematische Anleitung gegeben zur Revision der Namen von Assoziationen gemäß den Regeln des Internationalen Code der Pflanzensoziologischen Nomenklatur (ICPN, 3. Aufl. 2000). Außerdem werden die Verfahren zur gültigen Veröffentlichung von Assoziationen und Subassoziationen erläutert. Eine Übersicht über die Formen der Autorzitate und Zusätze bei syntaxonomischen Namen ist beigefügt.
Leonurus marrubiastrum ist eine hapaxanthe Art, die in der Regel zweijährig ist, unter günstigen Umständen ihren Lebenszyklus aber auch in einem Jahr vollenden kann. Unter natürlichen Bedingungen erreicht die Art leicht eine Wuchshöhe zwischen 1,2 m und 1,7 m. Die einsamigen Nüßchen können unter Wasser keimen und sich anschließend am Ufer etablieren. Die Art erweist sich im Experiment als nitrophil. Leonurus marrubiastrum zeigte in Mitteleuropa im vergangenen Jahrhundert einen starken Rückgang, insbesondere an Ruderalstandorten. Seit ca. 20 Jahren ist jedoch entlang der Elbe eine deutliche Zunahme der Populationsgrößen zu konstatieren. Ihren Schwerpunkt hat die Art in Deutschland derzeit in flussnahen Artemisietea-Gesellschaften, darüber hinaus an der Elbe auch im Chenopodion rubriund im Sisym brion. Als relativ kurzlebige Art ist Leonurus marrubiastrum auf gestörte Flächen angewiesen: Vorkommen im Chenopodion rubri in Nähe der Uferspülsäume sowie in tiefer gelegenen Buhnenfeldern, im Bereich des Mittelwassers auf Buhnen und Uferwerken, vor allem aber an höher gelegenen Uferabbrüchen und sonstigen Störstellen im Senecionion fluviatilis, zugleich oft im Halbschatten von Bäumen. Im südöstlichen Mitteleuropa ist Leonurus marrubiastrum auch Bestandteil dörflicher Ruderalfluren des Arction. Insgesamt kann Leonurus marrubiastrum daher nur als Artemisietea-Kennart eingestuft werden.
Der Gebrauch des arithmetischen Mittels der pH-Werte von Böden ist zulässig: Das arithmetische Mittel von pH-Zahlen ist der (negative dekadische) Logarithmus des geometrischen Mittels der Zahlenwerte von H30+-Konzentrationen pro Liter Lösung. Es gibt die zentrale Tendenz der Acidität einer Reihe von Böden bzw. von Bodenausschnitten besser wieder als das arithmetische Mittel der entsprechenden Numeri.
Auf der Basis der Lebensformen i.S. RAUNKIAERs wurde für Pflanzengesellschaften nordwestdeutscher Moore ein "Lebensformen-Index" (ILf) mit Indikatoren edaphischer Verhältnisse entwickelt. Dieser Zahlenwert ist zum einen ein unmittelbarer Indikator der biologischen Aktivität oberflächennaher Torfe. Zum anderen kann er, mit gewisser Einschränkung, der Ansprache spezifischer chemischer Kenngrößen der biologischen Aktivität dieser Torfe dienen.
Im Rahmen von Geländeuntersuchungen zur Vegetation der Feuchtwälder des Duisburg-Mülheimer Waldes (westliches Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen) wurden im Frühjahr 2002 an zwei Stellen Vorkommen von Lysichiton americanus entdeckt. Ein älteres, bislang nicht publiziertes Vorkommen aus dem Jahr 1980 konnte bestätigt werden. Lysichiton americanus hat sich hier in naturnahen Quell- und Auwäldern angesiedelt. Eine Gefährdung von der als invasiv eingeschätzten Sippe gegenüber indigenen Taxa wird diskutiert.
Senecio inaequidens DC., eine in Mitteleuropa bislang nur von Ruderalstandorten bekannte Art, hat sich neuerdings auf den Ostfriesischen Inseln als fester Bestandteil der natürlichen Dünenvegetation (Elymo-Ammophiletum, Hippophao-Salicetum arenariae)etabliert und sich dort vom Epökophyten zum Agriophyten gewandelt. Auf entsprechenden Standorten wurde die Art bislang auf Borkum, Baltrum, Spiekeroog, Wangerooge, Oldeoog und Mellum gefunden.
Diversität und Dynamik der Ufervegetation an der Mittel-Elbe zwischen Wittenberge und Havelberg
(2003)
Im Rahmen von Begleituntersuchungen bei Buhnensanierungen an der unteren Mittel-Elbe zwischen Havelberg und Wittenberge erfolgten zwischen 1999 und 2001 abschnittsweise flächendeckende Vegetationserhebungen im unmittelbaren Uferbereich. Berücksichtigt wurden sowohl die Buhnenfelder als auch die Buhnen bis durchschnittlich in Höhe der Oberkante der Uferböschung. Die vorliegende Arbeit gibt eine Übersicht über die im Gebiet nachgewiesenen Vegetationseinheiten und ihre standörtliche Charakterisierung. Insgesamt wurden 56 Vegetationseinheiten i.w.S. unterschieden. Diese verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Vegetationstypen: Annuellen- (19), Flutrasen- (10), Seggenried- und Röhrricht- (11), Ruderal- (7), Wasserpflanzen- (1), Grünland-Gesellschaften (1), krautige Ufersäume (4), Gehölzbestände (3) sowie 4 mehr oder weniger vegetationsfreie Standorttypen. Die flächendeckende Vegetationserfassung erforderte die Unterscheidung zahlreicher rangloser Vegetationseinheiten neben den bereits beschriebenen Syntaxa, wobei es sich vor allem um Dominanz- und Mischbestände einzelner oder weniger Arten handelt, die allerdings z.T. aspektabhängig charakterisiert sind. Die Untersuchungen sind überwiegend eine Erhebung des Ist-Zustandes, aufgrund dessen in den Folgejahren qualitative und quantitive Vegetationsänderungen in Abhängigkeit der unterschiedlichen Sanierungsmaßnahmen erfaßt werden sollen.
Die Vegetation von kalkreichen mesotrophen Nassabgrabungen im Niederrheinischen Tiefland (Nordrhein-Westfalen) wird anhand von Linientransekten dargestellt. Für die Tiefenzone ist das Nitellopsidetum obtusae charakteristisch. Das Charetum contrariae besiedelt sowohl tiefere als auch flachere Bereiche, in denen auch Phanerogamen auftreten. Auf die Ökologie und synsystematische Stellung der Armleuchteralgen-Gesellschaft wird eingegangen.