Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft, Band 7 (1987)
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- 1987 (38)
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Bücherschau
(1987)
Aus der "Gesellschaft der Freunde und Förderer der Pflanzensoziologie", die für Reinhold Tüxen den Hintergrund der "Arbeitsstelle für theoretische und angewandte Pflanzensoziologie" bildete , ist nach dem Tode von R. Tüxen die "Reinhold-Tüxen-Gesellschaft" entstanden. Sie zählt zur Zeit etwa 70 Mitglieder des In- und Auslandes.
Zu ihrer 36. Tagung wurde die Floristisch-soziologische Arbeitsgemeinschaft durch den Verfasser in das mittlere Hessen eingeladen. Die Vorbereitung und Durchführung der Tagung und den anschließenden Exkursionen geschah durch ein Team überwiegend freiberuflich tätiger Jungwissenschaftler, was sicherlich die von vielen Exkursionsteilnehmern später gelobte Frische der Fachdiskussionen während der Exkursionen erklärt.
Vorgestellt wird die Neukonstruktion eines kontinuierlich registrierenden Grundwasser-Pegel-Meßgerätes, das speziell für die Untersuchung von Pflanzengesellschaften auf Böden mit hoch anstehendem Stau- oder Grundwasserhorizont in Abhängigkeit von Grundwasserschwankungen entwickelt wurde. Besonderer Wert wurde auf leichte Bedienung, stabile Ausführung und niedrige Herstellungskosten des Gerätes gelegt.
Am Beispiel von Gesellschaften des Caricion davallianae wird die Abhängigkeit der Messergebnisse vom Registrierintervall diskutiert, sowie auf die Zusammenhänge zwischen Vegetation und Grundwassergang hingewiesen.
Eine Ansprache der Bodenreaktion auf der Basis von Vegetationsaufnahmen unter Verwendung des arithmetischen Mittels der ELLENBERGschen Reaktionszahlen ist mathematisch bedenklich. Als Alternativen werden genannt: 1. der Zentralwert (= Median) der Reaktionszahlen; 2. der neu entwickelte "Reaktionszahlen-Index" (IR), der die Relation zwischen der Anzahl der Einzelvorkommen von Arten mit den Reaktionszahlen 6 bis 9 und der Anzahl sämtlicher Einzelvorkommen von Arten mit Reaktionszahlen bezeichnet.
Ausgangsmaterial für die Berechnung und Darstellung der Artensummenkurve ist die Vegtationstabelle. Mit Hilfe eines Mikrocomputers werden Vegetationsaufnahmen sukzessiv aneinandergefügt. Die sich dabei kumulierenden Artenzahlen werden als Punkte dargestellt. Augenfällig lassen sich im Kurvenbild Bereiche unterschiedlichen Anstiegs abgrenzen. Mit dieser einfachen Methode können Gelände- und Standortunterschiede erkannt und analysiert werden. Besonders geeignet scheint dieses Verfahren für die Untersuchung von Transekten.
Die Methode der Einheitsflächen wurde zur Gewinnung semiquantitativer Angaben über die Zusammensetzung der Ruderalvegetation in Siedlungen erarbeitet. Sie besteht in der Erfassung aller Bestände nach 10 qm großen Flächen und der folgenden Addition für jede festgestellte Gesellschaft. Die Verwendung der Methode ermöglicht es, den prozentualen Anteil einer Gesellschaft an der Vegetation eines Gebietes auszudrücken und die Beziehungen zwischen der Gesellschaft und einigen Standortsfaktoren besser zu bewerten (z.B. die Verbreitung der Gesellschaften nach dem Höhengradienten).
Die Angaben über die Vegetationszusammensetzung können mit multivariaten Methoden ausgewertet werden. Hieraus ergeben sich Indikationen verschiedener Standortsbedingungen (menschliche Aktivität, Unterschiede im Klima). Außerdem kann man verschiedene Gebiete nach der Zusammensetzung der Ruderalvegetation vergleichen.