130 Parapsychologie und Okkultismus
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Buch des Monats Januar 2023
(2023)
In die Zeit der Entwicklung der neuen ophthalmologischen Auffassung vom Sehen im 19. Jahrhundert fiel auch die Konjunktur der spiritistischen Fotografie, mit der sich Bernd Stiegler in seinem Beitrag beschäftigt. Im Zentrum steht Arthur Conan Doyle, der als Erfinder der Sherlock Holmes-Romane mit verlässlichen Spuren verschiedenster Art arbeitete, darunter auch die fotografische Abbildung. Zugleich war Doyle in die Diskussionen um die Darstellbarkeit des Übersinnlichen und die Repräsentanz von Geistern auf Fotografien involviert. Stiegler zeigt, dass sowohl die Verfechter der Existenz übersinnlicher Wesen als auch die Gegner des Spiritismus, die die angeblich fotografisch fixierten Geister nicht als real akzeptierten, die jeweils andere Partei einer Sehstörung bezichtigten. Jede Seite warf der anderen vor, aus ideologischen Gründen das vermeintlich Evidente auf den Bildern falsch zu interpretieren, also an einem Mangel an Scharfsichtigkeit und -sinnigkeit gleichermaßen zu leiden.
Viele Anthropologen der Kolonialzeit und moderne Ideologen der Entwicklungszusammenarbeit waren und sind der Ansicht, dass Hexerei mit Bildung und technologischem Fortschritt von selbst aufhören würde. Jedoch betont der vorliegende Artikel die Modernität der Hexerei im Zeitalter der Globalisierung, die durch ihre konstante Rekreation und Neuformulierung innerhalb eines neuen öffentlichen Raumes bestimmt wird. Traditionelle Glaubensvorstellungen existieren weiterhin neben aktuellen sozioökonomischen Bedingungen, wobei ihre Anpassung je nach kultureller Organisationsform und Kolonialgeschichte der jeweiligen Ethnie variiert. Besprochen werden einzelne Institutionen wie Gerichtsbarkeit, Kirche und Politik, die durch ihre autoritären Maßnahmen im Laufe der Kolonialisierung Glaubensstrukturen aufgebrochen haben, die sich in neuen strukturellen Tendenzen reformulieren.
Auf der Rückseite von Blatt 1 befindet sich eine Scheibe mit 51 Tiernamen, die in Typendruck rings am Rande angegeben sind. Über derselben sitzt eine kleinere drehbare Scheibe mit dem Kopfe eines aus Wolken hervortauchenden Ungeheuers, dessen weit hervorgestreckte Zunge als Zeiger dient. Setzt man nun diese Drehscheibe in Bewegung, so weist der Zeiger beim Aufhören der Drehbewegung auf einen Tiernamen und der Frager hat jetzt nur noch den mit dem gewählten Tiernamen überschriebenen Text nachzulesen, um auf seine Anfrage die ihm bestimmte Antwort zu erhalten. Aus urheberrechtlichen Gründen ist das Geleitwort von Ernst Voulliéme (im beiliegenden Begleitheft) nicht enthalten.