590 Tiere (Zoologie)
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Die Tiefsee macht mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche aus und sie beherbergt wahrscheinlich mehr als die Hälfte aller Arten auf der Erde. Und doch ist über diesen riesigen Lebensraum bislang nur wenig bekannt. Die Zoologin Angelika Brandt untersucht die uns weitgehend fremde Tierwelt der dunklen Tiefe – und hat dabei herausgefunden, wie sehr diese durch den Klimawandel und durch die anderen globalen Auswirkungen menschlichen Handelns bedroht ist.
Eine Million Gazellen leben in der Steppe der östlichen Mongolei. Obwohl sie meist in Gruppen auftreten, scheinen die einzelnen Tiere nach chaotischem Muster durch die riesigen Ebenen zu ziehen. Die Gründe dafür erforschen Thomas Müller und sein Team. Im interdisziplinären Forschungsverbund entwickeln sie zudem Konzepte, damit die »Serengeti des Ostens« auch während des sozialen und wirtschaftlichen Wandels in der Mongolei erhalten bleibt.
Wie Zootiere kommunizieren
(2022)
Die Kirschen in Nachbars Garten sind vermeintlich süßer – und Männer mit festen Partnerinnen für andere Frauen oft attraktiver. Ehering-Effekt nennen das die Psychologen. Dahinter steckt ein uraltes Gesetz der Biologie. Vereinfacht ausgedrückt: Nicht alle guten Männer sind vergeben, doch diejenigen Männer, die vergeben sind, sind gut. Ähnlich ist es auch im Tierreich: So haben Forscher der Goethe-Universität herausgefunden, dass bei Fischen, genauer bei Atlantikkärpflingen, die Weibchen Partner bevorzugen, die zuvor bereits mit anderen Partnern zusammen waren. Interessant ist allerdings, dass es den Weibchen egal war, ob der Partner vorher hetero- oder homosexuelles Verhalten gezeigt hatte. Bei den Fischen ist sexuelle Aktivität an sich offenbar ein Qualitätsmerkmal, das gesunde von kranken und unterernährten Partnern unterscheidet. Bisexualität erhöht also den Fortpflanzungserfolg.
Hören, was gerade wichtig ist : wie die Brillenblattnasen-Fledermaus Dauergeräusche ausblendet
(2022)
Fledermäuse leben in einer Hörwelt: Sie orientieren sich über Echoortung und kommunizieren gleichzeitig mit Artgenossen. Wie die südamerikanische Brillenblattnasen-Fledermaus dabei wichtige Signale aus der Klangfülle herausfiltert, untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für Zellbiologie und Neurowissenschaften der Goethe-Universität.
Anfang Februar veröffentlichte die Pressestelle der Goethe-Universität die Meldung „In der Stadt bauen Kaninchen dichter: Große Bauten für die ländliche Großfamilie, kleine Bauten für das städtische Pärchen.“ Die Meldung beruhte auf einem Fachartikel der Arbeitsgruppe Ökologie und Evolution im Journal of Zoology. Rasend schnell verbreitete sich die Meldung in den Medien – wir haben Madlen Ziege, Doktorandin in der Arbeitsgruppe Ökologie und Evolution einmal danach befragt, wie die Forschung mit populären oder besser: popularisierten Meldungen umgeht.