830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
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This paper discusses the profile of German Studies in the context of interdisciplinary intercultural area studies, as it has been developed during the last decades at universities in the United States, particularly at the University of California at Berkeley. In its first part, it deals with the institutional history of German Studies, in the second, with the underlying cultural theory, and in the third, with its hermeneutic practice.
This paper discusses the question of how Translation Theory and German Philology can be helpful to each other. It starts with some general observations on the history of the German Language with special emphasis on Middle High German. In the second part, a Middle High German Poem is translated into Portuguese.
Wilhelm Voßkamp (University of Cologne) was visiting professor of German Literature at the University of Säo Paulo during the first semestre of 1997. This interview, given to Willi Bolle (USP), focuses on the following questions: 1. His most important professional and historical experiences; 2. the concept of formation (Bildung); 3. comparison of trends in Philosophy and the Humanities in Germany and France in the last decades; 4. the crisis cf education in the 60s, its causes and attempted solutions; 5. the history and tradition of Literary Studies and the Humanities; 6. modernization and interdisciplinarity; 7. scientific language: English v German; 8. deutsche Germanistik and German Studies; 9. Estudos Germánicos in Brazil; 10. utopia and tradition in Brazil and Germany; 11. institutional utopias; 12. Transformation of the humanities in Germany after unification.
Innerhalb des DFG-Verteilungsplans zur überregionalen Literaturversorgung betreut die Frankfurter Universitätsbibliothek seit über sechzig Jahren das Sondersammelgebiet "Germanistik, Deutsche Sprache und Literatur". Der Beitrag stellt dieses kurz vor, ebenso die vom SSG verantworteten Informationsdienstleistungsangebote "Bibliographie der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft (BDSL)", "OLC Germanistik" sowie die "Virtuelle Fachbibliothek Germanistik – Germanistik im Netz (GiN)".
Man könnte etwas überspitzend (...) formulieren: Zur Literatur der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, insofern sie auf den Prozeß der Konfessionalisierung bezogen ist, an ihm gestaltend teil hat, gibt es fast keine germanistische Forschung. Selbstverständlich wird, wenn sich dies aus der Sache ergibt, in der Forschungsliteratur zum Späthumanismus, zum geistlichen Spiel, zur Lyrik (Meisterlied, Psalmendichtung), also zu der in herkömmlichen Gattungen verfaßten Literatur, auf die theologische Diskussion der nachreformatorischen Zeit verwiesen; aber Literatur im engeren Sinne ist hier nicht gemeint; deren Erforschung läßt sich ohnehin nur mühsam und allenfalls gelegentlich an die Konfessionalisierungsdebatte anschließen. (...) [Die Jens Haustein] interessierende Frage ist (...), ob das kontroverstheologische Schrifttum, polemische Schriften in deutscher Prosa, Schriften geringen Umfangs, also Flugschriften, und solche von vielen hundert Seiten, ob diese theologischen Schriften eigentlich ein germanistischer Aufmerksamkeit würdiger Gegenstand sind; ob es also (...) eine „germanistische Problemlage“ im Kontext der Konfessionalisierung gibt oder nicht, und wie diese gegebenenfalls aussieht.
REAL – Revista de Estudos Alemães : 2011, No. 2 = Travessias e fronteiras ; traduzindo (d)o alemão
(2011)
Os textos reunidos na segunda edição da REAL respondem ao núcleo temático proposto pelos editores – com base no fundamento de que a tradução constitui uma forma privilegiada de representação de uma literatura estrangeira no polissistema literário nacional, além de configurar relações interlinguísticas e interculturais, preencher lacunas na cultura de chegada e, desse modo, contribuir para equilibrar assimetrias no universo das relações tradutórias entre Portugal e os países de língua alemã.
A REAL – Revista de Estudos Alemães é um projecto conjunto das Universidades portuguesas onde existe a área da Germanística. Neste sentido, ela é propriedade das seguintes instituições: Universidade de Lisboa, Universidade Nova de Lisboa, Universidade Católica Portuguesa, Universidade Aberta, Universidade de Coimbra, Universidade de Aveiro, Universidade do Porto, Universidade do Minho e Universidade da Madeira. Inicialmente está sediada na Faculdade de Letras da Universidade de Lisboa, onde permanecerá nos próximos quatro anos, passando depois para uma das outras Universidades. A REAL é a primeira revista de Estudos Alemães online em Portugal. Pretende dinamizar e agilizar a interacção entre os germanistas e todos os interessados na língua e nas culturas de expressão alemã, contribuindo para revitalizar este campo disciplinar.
Contingentia
(2006)
Unsere Erwartung war anders als sonst – freudig, doch nicht frei von Erregung und leiser Furcht: Wird man im Kreml das gegebene Wort halten und nach einem Jahr die Rückkehr in die russische Heimat erlauben? Als Gast Heinrich Bölls kam Lew Kopelew im November 1980 nach Deutschland. In der Bonner Wohnung des Slawisten Wolfgang Kasack konnte ich mich ihm wenige Tage später vorstellen: Er war groß, von beeindruckender Physiognomie – nicht nur durch den Prophetenbart –, allerdings fast bleich und in der ersten halben Stunde still und in sich gekehrt.
Russland und Dadaismus, Russland und Dada – auf den ersten Blick scheint es, als seien dies zwei ganz unvereinbare Dinge, schon deshalb, weil „Dada“ außerordentlich negative, destruktive Energien vertritt, während es im Russischen die zweifache Bestätigung „Ja, ja!“ bedeutet. Man wird zugeben müssen: Dieses Wort passt nicht als „Etikett“ für eine avantgardistische Bewegung oder Strömung in Russland, da es mit einer ganz bestimmten Bedeutung behaftet ist. Es hat allerdings in anderen als der russischen Sprache, vor allem in westeuropäischen Sprachen Wurzeln schlagen können, weil es dort jeglichen Sinnes entbehrte.
Ich möchte mit einer einfachen Frage beginnen, die aber natürlich keine einfache Frage ist: Wie und unter welchen Bedingungen kommt es zu geistesgeschichtlichen Umbrüchen, speziell zum Epochenumbruch um 1800 in der Ästhetik, also dem Beginn der ästhetischen Moderne? Ich verbinde also die Frage auch mit der Frage nach einer angemessenen Theorie der Genese der ästhetischen Moderne.
Der Lehrstuhl für Deutsche Philologie als selbständige Institution an der Philologischen Fakultät der Staatlichen Universität St. Petersburg besteht schon mehr als 80 Jahre. Um die Bedeutung des Lehrstuhls in der Geschichte der russischen Germanistik zu verdeutlichen, möchte ich einige Namen hervorragender Germanisten nennen, die in verschiedenen Perioden des 20. Jahrhunderts den Lehrstuhl geleitet haben und die auch in Deutschland weit bekannt sind.
Das im Titel aufgerissene Problemfeld des Projekts hat drei Dimensionen, (1) ästhetisch-poetologische Aspekte, (2) Funktionsformen der Grenze in den Sprachen der Kunst, (3) Grenzerfahrung und das Problem der Sprache der Grenzerfahrung. Von dieser Problemstellung aus werden verschiedene literarische Erscheinungen untersucht – die Werke von Franz Grillparzer, Thomas Mann, Hermann Broch, Ernst Jünger, Ernst Jandl, Johannes Bobrowski, Wolfgang Borchert, Thomas Bernhard, Peter Handke, Elfriede Jelinek, auch die Sprachen der Musik – von Bach, Mozart, Beethoven, Liszt, Wagner. Obwohl alle drei Dimensionen miteinander innerlich verbunden sind, werden sie im Rahmen dieses Forschungsberichtes der Reihe nach knapp erläutert.
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung besteht nicht darin, verschiedene Varianten der Übersetzungen von Novalis’ Lyrik ausführlich zu analysieren und zu vergleichen (die russische Übersetzung von Vladimir Mikuševič wurde deshalb gewählt, weil sie einfach als die „neueste“ gilt) oder über theoretische Fragen der Übersetzung zu diskutieren und „bessere“ Varianten vorzuschlagen. Die Aufgabe der Arbeit besteht vielmehr darin, an einzelnen konkreten Beispielen aus den Hymnen an die Nacht und den Geistlichen Liedern zu veranschaulichen, dass bei einer Übersetzung unvermeidlich die Semantik von vielen Wörtern, die im Deutschen nicht nur eine bestimmte Bedeutung haben, sondern auch den Leser auf ein bestimmtes Feld von kulturellen Parallelen und Assoziationen führen, verlorengeht. Es geht also um solche Ausdrücke, die selbst im Deutschen eines Kommentares, einer Erläuterung bedürfen.
Länder, die an den Grenzen einer kulturgeographischen Zone liegen, stehen leicht unter dem allgemeinen Vorurteil, dass sie an den progressiven Entwicklungen des Zentrums und der anderen Teile dieser Region nicht teilhaben. Leicht könnte man dieses verallgemeinernde Vorurteil auch auf Russland übertragen wollen, das ja bis um 1700 – sieht man einmal von den Handelsverbindungen der Hanse bis nach Novgorod seit dem Mittelalter und bis 1484 ab – eine Position der Abschottung gegenüber den westlichen Teilen Europas einnahm. Erst die zaristischen Entscheidungen von Peter dem Großen, Katharina II. und Alexander I. führten zu unterschiedlichen Formen der Öffnung Russlands nach dem Westen, die von der westlichen Welt denn auch – bei aller Zwiespältigkeit der Charaktere dieser regierenden Häupter in Russland – aufs Höchste gepriesen und mit Anerkennung begleitet wurden.
Dass ich Franz Hessel und Walter Benjamin hier als Flaneure in einen Zusammenhang bringe, mag nicht weiter verwundern. Beide verfolgten ein gemeinsames literarisches Projekt, dessen Titel für sich selbst spricht: „Passagen“. Beide haben nicht nur diese Miniatur über Paris verfasst, sie haben auch ihr je eigenes Bild von Berlin gezeichnet. Aber auch ihre Lebensläufe kreuzen sich in Berlin und Paris als den Orten hauptstädtischer Weltläufigkeit, in die Flaneure gehören. Hessel und Benjamin verbindet nicht nur, dass der bürgerliche Alte Westen Berlins zwischen Landwehrkanal und Tiergarten Ort der Kindheit ist, beide zieht es auch in die Wahlheimat Paris, die sich allerdings nach 1933 in einen Fluchtort wandelt.