Journal of religious culture = Journal für Religionskultur
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Das Verhältnis zwischen Gott und Mensch wird sowohl im katholischen Christentum als auch im Islam durch das fehlerhafte Verhalten des Menschen beeinträchtigt und verletzt. Basierend auf das jeweilige Schuldverständnis wurde in beiden Religionen der Weg der (Wieder-) Versöhnung mit Gott theologisch aufbereitet und dargestellt. Diese Theologien führen auf ihre jeweils eigene Art wieder zu Gott und ermöglichen seine Freundschaft, was für den sündhaften Gläubigen Hoffnung und Zuversicht beinhaltet und seine existentielle Sorge um seine Seele nimmt. Auf diese Weise bietet der jeweilige Glaube sowohl dem Katholiken als auch dem Muslim seelsorgerlichen Halt und Trost und lässt ihn auf ein glückliches Ende hoffen.
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Ṭarīqas (die mystischen Orden) in der Tradition des Sufismus, welche neben der äußeren Dimension der Religion ihre innere, spirituelle Tiefe und ihre Gemütszustände sowie den charakterlichen Reifungsprozess umfasst, treten im Hinblick auf ihre Lehre als auch auf ihren institutionellen Charakter durch mancherlei Begriffe und Elemente hervor. Während der Gründer einer der ältesten ṭarīqas „Rifā`iyya“ Ạhmad ar-Rifā´ī (gest. 578/1182) für seine Armut und Demut berühmt war, sind die treibenden Kräfte der auf Mawlānā Jalāluddīn Rūmī (gest. 672/1273) zurückgehenden Mawlawiyya göttliche Liebe und Sehnsucht. Gottesdienst und Ausdauer in den Handlungen sind Prinzipien, die bei der Naqšbandiyya im Vordergrund stehen. Auch wenn all diese Elemente als unverzichtbare Prinzipien des Sufismus für alle ṭarīqas gültig sind, ist erkennbar, dass sich bei jedem einzelnen Pfad ein bestimmtes Wesensmerkmal hervorhebt. Diese Pfade, die trotz unterschiedlicher Benennungen und Kennzeichen sowie eigenständiger Methoden und Praktiken ein und denselben Geist aufweisen wie auch denselben Zweck verfolgen, werden unter dem Oberbegriff ṭarīqāt al-Muḥammadīyya (die mohammedanischen Wege) zusammengefasst. Sie alle stimmen darin überein, dass sie den Propheten als das einzige und vollkommenste Vorbild ehren. Die im 16. Jahrhundert auf dem Herrschaftsgebiet der Osmanen entstandene ṭarīqa Ǧalwatiyya wird auf den Terminus ǧalwa zurückgeführt. Während ḫalwa die Isolation und Klausur beschreibt, ist mit dem Begriff ǧalwa, was in Erscheinung treten bedeutet, im Sufismus die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gemeint. Gemäß den Sufis kommen die ersten Ausdrucksformen von ḫalwa und ǧalwa an der Person des Propheten zum Vorschein. Während er vor seiner Berufung zur Prophetie die sogenannte ḫalwa in Form vom Rückzug von der Gesellschaft in die Höhle Ḥirā´ bevorzugte, entschied er sich für die ǧalwa und begab sich unters Volk, nachdem er den Auftrag der Verkündung und Einladung erhalten hatte. Die Grundsätze der Ǧalwatiyya, die durch die Person und das Wissen von Mehmed Muhyiddîn Üftâde (gest. 1580) regelrecht verkörpert werden, wurden von dessen Schüler Aziz Mahmûd Hüdâyî (1541-1628), der vielen osmanischen Sultanen, Oberbefehlshabern und Scheichulislams als spiritueller Führer diente, dokumentiert. Das Werk, das in der Zeit der dreijährigen spirituellen Erziehung Hüdâyîs durch seinen Scheich Üftâde in Bursa aus dessen [Hüdâyîs] Notizen in Form von Tagebucheinträgen zustande kommt und unter dem Titel Vâkıât-ı Üftâde bekannt ist, bildet regerecht das Standardwerk der ṭarīqa und bietet die sicherste und umfassendste Quelle über das Leben und die Sufi-Lehren Üftâdes sowie über die Methoden und Grundsätze seines Pfades.
Gemäß Üftâde, der das Prinzip der ǧalwa nahezu mit dem tawḥīd (Bekennen der Einheit Gottes) gleichsetzt, ist es gut, sich in das Gesellschaftsleben einzubringen. Üftâde glaubte fest daran, dass sein Pfad ein prophetischer Pfad sei, er auf die Welt gekommen sei, um der Menschheit nützlich zu sein und dass die Gotteserkenntnis (ma‛rifa) sowie die Vervollkommnung (kamâl) lediglich im Diesseits vollendet werden können.
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Der „Berufs-Ordnung für die Diakonissinnen des westfälischen Diakonissenhauses zu Bielefeld“ in Bethel aus dem Jahr 1882 ist der Diakonissenspruch Wilhelm Löhes (1808-1872) vorangestellt. Löhe hatte in den 1850er Jahren im bayrisch-fränkischen Neuendettelsau das dortige lutherische Diakonissenhaus gegründet. Sein Spruch fasst das Essentiales evangelischer Diakonissenschaft im 19. Jahrhundert zusammen: „Was will ich? Dienen will ich. – Wem will ich dienen? – Dem Herrn Jesu in Seinen Elenden und Armen. Und was ist mein Lohn? Ich diene weder um Lohn noch um Dank, sondern aus Dank und Liebe; mein Lohn ist, daß ich darf!“ Dann folgt die Aussage, der das Zitat im Titel dieses Vortrages entstammt: „Und wenn ich dabei umkomme? Komme ich um, so komme ich um, sprach Esther, die Königin, die doch Ihn nicht kannte, dem zu lieb ich umkäme, und der mich nicht umkommen läßt. – Und wenn ich dabei alt werde? – So wird mein Herz doch grünen wie ein Palmbaum [Anspielung auf Ps 92, 13: „Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum.“, M.B.] und der Herr wird mich sättigen mit Gnade und Erbarmen. Ich gehe in Frieden und fürchte nichts.“ Mit den Worten „Komme ich um, so komme ich um“ wird die Heldin des alttestamentlichen Buches Esther (4, 16 Ende) zitiert. Sie war als Jüdin zur Lieblingsfrau und Königin des Perserkönigs Ahasveros (alias Xerxes) erkoren worden und hatte von einem Mordkomplott gegen ihr im persischen Exil lebendes Volk erfahren. Um Fürbitte für ihr Volk zu leisten, erschien sie ungerufen vor ihrem König, ein Verhalten, auf das eigentlich die Todesstrafe stand. Aber das Wagnis gelang; der König hörte sie gnädig an, bestrafte die Verschwörer mit dem Tod und erlaubte dem Volk Israel, grausame Rache an seinen Feinden zu nehmen. Das jüdische Purim- Fest erinnert daran; das Buch Esther enthält die zum Fest gehörige Kultlegende. So wie Esther, die doch Christus, der vom Tod errettet, nicht einmal kannte, soll die Diakonissin in ihrem beruflichen Einsatz den Tod nicht fürchten, weil sie ihren Herrn kennt. ...
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'Блаженный человек' и 'старый Бог' : Эссе о ницшеанском апокалипсисе современного существования
(2015)
"Wohin ist Gott? rief er, ich will es euch sagen! Wir haben ihn getödtet, - ihr und ich! Wir alle sind seine Mörder!" Diese berühmten Sätze des 'tollen Menschen' aus Friedrich Nietzsches Werk 'Die Fröhliche Wissenschaft' sind keineswegs an bekennende Fromme gerichtet, um sie von ihrem Gottesglauben abzubringen und vom Atheismus zu überzeugen. Sein entsetzter Ausruf richtet sich vielmehr an die Atheisten oder sonstige Ungläubige. Aber diesen Ausruf tat er auch nicht, um sie in ihrem wissenschaftlichen oder unwissenschaftlichen Unglauben zu bestärken. Nein! Er ruft ihnen diese schier unglaubliche Wahrheit zu, um sie mit der Frage zu konfrontieren, ob sie, die Gott getötet haben, überhaupt wissen, was sie angerichtet haben, ob sie sich der Konsequenz ihrer ungeheuerlichen Tat bewußt sind.Der 'tolle Mensch' distanziert sich dabei keineswegs von seinen gottlosen Zuhörern; im Gegenteil: ausdrücklich rechnet er sich ihnen zu. Aber im Gegensatz zu den angeredeten Gottesmördern hat er begriffen, was für eine furchtbare Existenzkatastrophe sie gemeinsam heraufbeschworen haben.
Wer ist aber dieser Gott, den Nietzsche den 'alten Gott' nennt, und den er, der 'tolle Mensch' und seine Zuhörer auf dem Marktplatz der Moderne getötet haben?
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In diesem Artikel werden vier Themen aus dem BG-Kommentar Swami Bhaktivedantas behandelt: Seine Meinung über Sankara und -Anhänger (Abschnitt I), sein Textverständnis (Abschnitt II), Grundzüge seiner Varnasrama-Theorie (Abschnitt III) und sein Verhältnis zur sog. Orthodoxie (Abschnitt IV). Obwohl in erster Linie der BG-Kommentar Swami Bhakti-vedantas berücksichtigt wird, ist es zuweilen doch hilfreich, auf die Kommentare zum Bhag-Pur und Cc Bezug zu nehmen, wenn sich daraus mehr Klarheit zu einem bestimmten Thema ergibt. Inwieweit die Ansichten Swami Bhaktivedantas schon durch seine Pararampara und die diversen Vaisnava-Texte vorgegeben sind, bleibt weitgehend unbeachtet.
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This article examines the narratives with regard to lifting the boycott decisions imposed upon the Prophet Muhammad and his companions. There are basically two narratives about this event. While the first one relies on more accurate knowledge, the other contains a speculative scenario. However, since these two narratives were mixed with each other in time, some contradictory information was narrated, especially information based on a speculative scenario became most popular among the people. At the end, it is understood that the document that included the decisions of boycott was not destroyed in a mysterious way, but torn by a group of people.
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Among the World religions Sikh religion comparatively is young. Numerically also the followers of Sikh religions are not large. According to the Census of India in the grand total of India's population i.e. 6659, 2879, 8491, the total number of Sikhs is 13,078. 146 out of which 8,937.210 are living in the Panjab province of India and the remaining 4,1409936 are scattered in the rest of the country.[1] These figures do not include the Sikhs living in other countries like the U.K., Canada, USA and other Western and Eastern countries. As these fig-ures show percentwise Sikhs are less than 2%, but they are having a special place among their country people an account of their special characteristics i.e. very hard workers, technicalminded, adventurous nature and willing to embrace all kinds of work. Because of their adventurous and enthusiastic nature, today they are found almost all over the world. On account, of visible insignia given by Sikhs' tenth Guru which includes uncut hair (and use of turban) makes the Sikhs' presence felt in any place. - In this brief study of Sikh religion I will be limiting myself only with one area. I will be looking from the historical perspectives how the Sikh religion came into existence and its growth during the period of 1469 AD - 1703 AD. This period is the most important, because - all the development of Sikh religion belongs to this era only. ...
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A fresh look at the understanding of charity : with special reference to the present Indian practice
(2005)
The discussion of this paper is divided in two parts: Present understanding of Charity and a fresh look at the understanding of Charity particularly with a reference to the present Indian practice. As the major religious and theological perspectives specially from the Christian and the Islamic point of views are being dealt by other presentations in this seminar, therefore, the discussion here is limited only first, to the dictionary based linguistic meaning of Charity as understood in three main English speaking contexts and then (second), the Charity as practised in the Indian context. The new and revised deluxe edition of the Webster’s Encyclopaedic Unbridged Dictionary of the English Language has given the following meanings of Charity: 1)charitable actions, as almsgiving or performing other benevolent actions of any sort for the needy with no expectation of material reward: to devote ones life to charity, 2)something given to a person or persons in need; aims: she asked for work not charity, 3) a charitable act or work 4) a charitable fund, foundation, or institution: He left his estate to one of his charities, 5) benevolent feeling, esp. towards those in need or in disfavour: she looked so poor that we fed her out of charity, and 6) Christian love; agape 1 Cor. 13. The Chamber English Dictionary, the meanings of Charity gives as: universal love (N.T.): the disposition to think favourably of others, and do them good almsgiving: a usu. non profit-making foundation, institution, or cause, devoted to caring for those in need of help etc. According to Concise Oxford Dictionary Charity means: an organisation set up to provide help and raise money for those in need, the voluntary giving of money those in need, tolerance in judging others and love of humankind, typically in Christian context. These three set of meanings of Charity, represent the three English regions or contexts: American (Webster), Scottish (Chamber) and English (Oxford). The common important element in all for these three is, the Christian understanding of Charity, because all the three directly have referred to the Biblical usages of Charity in some forms. Here for the discussion of this paper, one can also add that even these usages are limited to the contextual understanding of the English world. Because language is also considered as an vehicle of a culture. But it is true that even the English speaking persons from the non-English world particularly of the Southern countries, (where English rulers have ruled in the past), understand the meaning of Charity more or less in the above sense only. ...