ISOE-Diskussionspapiere
Die Diskussionspapiere stellen vorläufige Projektergebnisse vor oder neue, noch nicht vollständig abgesicherte Konzepte. Mit dieser Reihe sollen Grundlagen für die Diskussion der einzelnen Themen in der wissenschaftlichen Fachwelt geschaffen werden.
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The anthropocene – the epoch of humankind – is currently a topic of great interest. What consequences does the idea of humanity as a geological force have for the undertaken path of sustainable development? What new questions are arising for sustainability science? Diagnosing contemporary society from an anthropocene perspective could change the relationship between natural and social sciences, as well as between society and science: science will be needed even more as a critical authority and must be organized to an even greater extent in a transdisciplinary manner. New forms of social participation in the process of producing scientifically legitimated knowledge are indispensable.∗
More than ten years ago the Dutch chemist and Nobel laureate Paul Crutzen coined the term “Anthropocene” to describe the period during which humans have begun to significantly influence biological, geological and atmospheric processes, thus becoming a relevant geological force on planet Earth (Crutzen and Stoermer 2000, Crutzen 2002). In the earth sciences the anthropocene represents nothing less than a transition to a new epoch and is therefore being discussed intensively. Until 2016 data have been collected by geologists from the International Commission on Stratigraphy (ICS) to provide evidence that might help answer the question whether a turning point has been reached in the history of the Earth (Zalasiewicz et al. 2011). A decision will be made as to whether and when a new epoch in Earth history has begun.
The significance and consequences outside the geoscientific discourse of identifying an “epoch of humans” (Zalasiewicz 2013) has, so far, only been understood to a small extent. Yet this change of perspective is one of the most important in the last 100 hundred years, for it means society and nature have become so closely intertwined that they can no longer be studied independently of each other. Natural spheres and societal spheres have merged into one large system (Guillaume 2015, Becker und Jahn 2006). A well-founded acceptance of the concept of the anthropocene, however, has been lacking, especially where transitions to a sustainable development are being researched. It remains unclear whether the concept of the Anthropocene will lead to a new fundamental understanding of the relationships between nature and society and, if so, what opportunities this new understanding might open for shaping these relationships in a more sustainable manner. And lastly, and equally importantly, it is still unclear whether science’s role and responsibilities will change in the course of developing visions of the future. With this article we hope to stimulate further discussions of these issues.
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Science is under pressure. In times when it is a matter of nothing less that a transformation toward sustainable development, society and politics are demanding not just reliable knowledge but above all useful knowledge. In order to be able to produce such knowledge science must change its structures and ways of working. A renewed understanding of critique can provide guidance to the process of change that must be actively shaped by science itself.* The “Great Transformation” in the direction of sustainable development is a global challenge for society (WBGU2011). All involved have stressed that this transformation, if it succeeds, will lead to profound changes in all parts of society (see PIK 2007). This applies to science as well, which after all is a part of society (WBGU2011, pp. 341 f.). For in view of an unprecedented social-ecological crisis science is coming increasingly under pressure to provide knowledge that is not only methodically reliable but also useful for dealing with the challenges ahead. It is obvious this pressure can strike at the very core of the scientific project: Any orientation toward nonscientific criteria with respect to what is to count as relevant knowledge threatens to undermine the reflexive and cooperative search for “true knowledge.”
In this situation we believe it to be crucial that science does not allow itself to become a plaything of calls for change, but rather that it itself shapes its own response to the new historical challenges. In the following, we argue that a renewed understanding of critique should be the starting point for such an endeavor.1 We will illustrate what a renewed understanding of critique might look like by posing nine theses.2 We see these theses as a contribution to the ongoing discourse on sustainability science or research for sustainable development.
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Innovative Wasserinfrastrukturen, wie sie etwa mit den Neuartigen Sanitärsystemen entwickelt worden sind, versprechen Effizienzgewinne. Ihre Anwendung bedeutet nicht nur, den Einsatz neuer Techniken, sondern auch, dass sich die im konventionellen System erprobten Arbeitsteilungen zwischen verschiedenen Akteuren verändern. Ebenso können sich Beweggründe und Motivationen der beteiligten Akteure wandeln. Die Innovations- und Umsetzungsschritte werden dabei komplexer. Die Konstellationen der verschiedenen (heterogenen) Akteure und ihre Zusammenarbeit haben dabei hohe Relevanz für die Umsetzung innovativer Infrastrukturkonzepte.
Das vorliegende Diskussionspapier zeigt – aufbauend auf Ergebnisse aus zwei BMBFForschungsvorhaben – welcher Koordinationsbedarf bei einer Umsetzung auf der Quartiersebene zu erwarten ist. Zudem werden Hinweise gegeben, wie sich die Koordination zwischen den beteiligten Akteuren optimieren lässt.
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Als Teil der kommunalen Daseinsvorsorge unterliegt die Siedlungswasserwirtschaft den Ansprüchen, nachhaltig und zukunftsfähig zu sein. Klimawandel, demographische Entwicklungen, veränderte politische Rahmensetzungen und rechtliche Vorgaben stellen die kommunalen Unternehmen der Siedlungswasserwirtschaft vor neue Herausforderungen. Ihre Zukunftsfähigkeit ist daher eng mit der Frage verknüpft, welche Entwicklungen – seien sie extern oder intern verursacht – die eigene Leistungsfähigkeit einschränken und die Nachhaltigkeit gefährden können.
Das vorliegende Diskussionspapier skizziert das Zielbündel für eine nachhaltige Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung und bildet zugleich den Ausgangspunkt für die Betrachtung von Nachhaltigkeitsrisiken. Es stellt mithin einen aktuellen Arbeitsstand dar, der mit den Praxispartnern aus dem Projektverbund NaCoSi und der Fachöffentlichkeit diskutiert werden soll.
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Mobilität älterer Menschen : State of the Art und Schlussfolgerungen für das Projekt COMPAGNO
(2013)
Mobil zu sein ist ein menschliches Grundbedürfnis und gleichzeitig Bedingung sozialer Teilhabe in der Gesellschaft. Das Ziel von COMPAGNO ist es, Menschen bis ins hohe Alter in ihrer selbstständigen Mobilität zu unterstützen. Dieses Diskussionspapier gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zur Mobilität älterer Menschen. Es fasst zentrale Mobilitätskenngrößen älterer Menschen aus verschiedenen Studien zusammen. Anhand gerontologischer Theorien und Ansätze werden Zusammenhänge zwischen Prozessen des Alterns und Veränderungen der Mobilität hergestellt. Zentrales Thema dieses Diskussionspapiers ist außerdem der komplexe Entstehungsprozess von Mobilitätsbarrieren im Alter. Zudem wird ein bestehendes Zielgruppenmodell älterer Menschen für COMPAGNO adaptiert. Im abschließenden Kapitel werden Rückschlüsse für das weitere Vorgehen im Projekt COMPAGNO gezogen.
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Beispiele klimabedingter Risiken werden verschiedenen Risikoklassen zugeordnet. Risiken lassen sich nicht nur als systemische Risiken erfassen, sondern auch danach unterscheiden, wie gut sich der wahrscheinliche Schadensfall und das wahrscheinliche Schadensausmaß kalkulieren lässt. Für ein besseres Verständnis des Risikos wird hier insbesondere der Einfluss des Klimawandels auf die Entwicklung des Risikos und seine Einschätzung betrachtet. Für diese erste Entfaltung des Verständnisses klimabedingter Risiken wird vergleichend die Typisierung des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen herangezogen.
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Erfahrungen aus einer transdisziplinär angeleiteten Serie von Stakeholder-Workshops zur nachhaltigen Klima-Adaption von mitteleuropäischen Wirtschaftswäldern werden vorgestellt und hinsichtlich der Baumartenwahl, der Risikoreduktion und der Segregation von Funktionen ausgewertet. Eine vorhergehende Diskursfeldanalyse erleichterte sowohl die Auswahl der Stakeholder als auch die anschließende Analyse der durchgeführten Stakeholder-Prozesse. Die ausreichende Beteiligung gesellschaftlicher Anspruchsgruppen trägt nicht nur dazu bei, mögliche gesellschaftliche Anforderungen an die Klima-Adaption von Wirtschaftswäldern zu identifizieren, sondern sie auch so breit zu erörtern, dass damit deren Konkretisierung möglich wird. Soweit eine Atmosphäre gegenseitigen Lernens geschaffen werden kann, können dabei auch bekannte (oder vermutete) Frontstellungen aufgebrochen und Auswege zu einer konfliktvermeidenden Umsetzung (z.B. durch Aufbau einer fachübergreifende Begleitforschung) aufgezeigt werden.
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Aufbauend auf Interviews mit Experten aus dem Einzugsgebiet und einschlägigen Veröffentlichungen wurden zunächst die touristischen Potenziale des Einzugsgebiets dargestellt, die sich als sehr beachtlich erweisen. Mithilfe der dann durchgeführten Defizitanalyse wurde deutlich, dass diese Potenziale derzeit insbesondere aufgrund einer mangelhaften politischen Flankierung nicht realisiert werden können. In einer SWOT-Analyse konnten die Stärken und Schwächen ebenso wie die Chancen und Risiken einer touristischen Entwicklung des Einzugsgebiets erfasst werden.
Ausgehend von dieser SWOT-Analyse wurden zwei unterschiedliche Szenarien für die nächsten 15 Jahre erarbeitet, neben einem „Weiter-so-wie-bisher“-Szenario einen Best-Case-Fall (aus der Perspektive der nachhaltigen Entwicklung).
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Aufbauend auf einer Literaturanalyse wird der derzeitige technische Entwicklungsstand im Bereich der Wiedergewinnung von Phosphat und Stickstoffverbindungen aus dem häuslichen Abwasser skizziert: Neben der (chemischen) Wiedergewinnung aus dem Abwasser und der Verwendung von Anaerobverfahren sowie die Wiedergewinnung aus Klärschlamm ist auch die Bewässerung mit Abwasser, die Kompostierung sowie die Fraktionierung von Abwasser („Gelbwasser“) eine Möglichkeit zur besseren Ausnutzung der Nährstoffgehalte des Abwassers. Der erzielte Überblick über den derzeitigen Stand der Nährstoffrückgewinnung diente dazu, mögliche Entwicklungsaufgaben zu identifizieren, die einerseits vordringlich (insbesondere zur Lösung globaler Probleme, z.B. zur Beendigung des Ressourcenmangels) erscheinen und deren Lösung andererseits besonders innovative Leistungen erfordern. Die Entwicklungsaufgaben wurden thesenhaft zugespitzt, um so anschließend in einer Delphi-Befragung überprüft werden zu können.
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Aufbauend auf einer Literaturanalyse wird der derzeitige technische Entwicklungsstand im Bereich des Grauwasserrecyclings skizziert. Neben mechanisch-biologische Anlagen treten vereinzelt Membranfilteranlagen, aber auch „Low-Tech“-Anlagen. Der Überblick half, mögliche Entwicklungsaufgaben zu identifizieren, die einerseits vordringlich (insbesondere zur Lösung künftiger Wassermengenprobleme) erscheinen und deren Lösung andererseits besonders innovative Leistungen erfordern. Die Entwicklungsaufgaben wurden thesenhaft zugespitzt, um so anschließend in einer Delphi-Befragung überprüft werden zu können.