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Entwicklung eines bioartifiziellen Nierentubuluskonstruktes auf Basis humaner Nierenepithelzellen

Development of a bioartificial renal tubular device based on primary, human, renal epithelial cells

  • Bei einem chronischen oder akuten Ausfall der Niere stehen im klinischen Alltag extrakorporale Nierenersatzverfahren, wie die Hämodialyse, Hämofiltration und Hämodiafiltration zur Verfügung. Die genannten medizinischen Verfahren bilden nur die physikalischen Prinzipien des Glomerulus ab und können die, über eine reine Stofftrennung hinausgehenden, im Besonderen die komplexen, physiologischen Funktionen des renalen Tubulussystems nicht nachbilden. Die mit dem Ausfall der Nierenfunktion verbundenen metabolischen und endokrinen Störungen werden somit nicht ausreichend korrigiert und sind Ursache der hohen Morbidität und Mortalität dieser Patientengruppe durch kardio-vaskuläre sowie inflammatorische Komplikationen. Mit der Anwendung des Tissue Engineerings, der Integration von Zellen bzw. Geweben und deren biologischer Funktionen in form- und funktionsgebende Substrate stünden für diese Problematik Methoden zur Verfügung, die fehlenden biologischen Funktionen der Tubulusepithelien der Niere in die bereits vorhandenen, modernen Nierenersatztherapien zu integrieren und den Patienten zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen dieser Arbeit wurden Membranmaterialien, Kulturbedingungen wie Sauerstoffbedarf, Medienformulierungen und Strömungszustände identifiziert, Systeme und Methoden entwickelt, die es ermöglichen, ein BTK mit primären, humanen Tubuluszellen zu bilden und über mikroskopische Methoden den Differenzierungsstatus der Zellen innerhalb der Membrankapillaren zu erfassen. Der Sauerstoffbedarf distaler und proximaler Tubulusepithelzellen wurde unter verschiedenen Bedingungen ermittelt und führte zusammen mit einem Literaturvergleich sowie theoretischen Betrachtungen der maximalen Scherkräfte zur Auslegung der in vitro Perfusionsparameter des entwickelten Kultursystems. Es konnte ein klinisch etabliertes Membranmaterial identifiziert werden, welches den primären Zellen ohne vorherige Bioaktivierung als ein optimales Substrat dient und somit spätere Zulassungsverfahren für den klinischen Einsatz vereinfacht. Die Entwicklung eines serumarmen Mediums für die Kultur der primären Zellen stellte sich als wichtigster Schritt in der Übertragung der zuvor mit permanenten Zelllinien entwickelten Systeme und Methoden heraus. Mittels mikroskopischer Methoden (REM & CLSM) konnte die Differenzierung der verwendeten Tubulusepithelzellen innerhalb der Hohlfasermodule anhand spezifischer Marker nachgewiesen und somit der Erfolg der in dieser Arbeit entwickelten Systeme und Methoden dokumentiert werden. Trotz des Nachweises der prinzipiellen Machbarkeit im Labormaßstab, stellt die verwendete Zellquelle aufgrund der geringen Verfügbarkeit im Upscaling Prozess vom Labor hin zu einem klinischen Therapieverfahren, die größte Hürde dar. Aktuelle Entwicklungen bei der Identifizierung adulter Stammzellfraktionen der Niere, im Besonderen der Beitrag CD133+ Zellen bei der Tubulusregeneration wurden in dieser Arbeit aufgegriffen. Die Ergebnisse des durchgeführten CD133 Screenings der verwendeten Zellfraktionen zeigen, dass gerade die hochaufgereinigten, proximalen und distalen Fraktionen einen verminderten Anteil dieser potentiellen Stammzellfraktion enthalten. Weniger aufgereinigte Fraktionen könnten somit eine Alternative bei der zukünftigen Entwicklung von bioartifiziellen Tubuluskonstrukten darstellen.
  • In case of acute or chronic renal failure there are several renal replacement therapies like haemodialysis, haemofiltration and haemodiafiltration. Mimicking the filtering function of the glomerulus only, these membrane based therapies do not provide the important and complex physiological functions of the renal tubular system. Therefore, metabolic and endocrine disorders are corrected insufficiently which is the cause for high mortalities and morbidities among this group of patients. The integration of renal tubular epithelial cells into common hollow-fibre devices by applying Tissue Engineering techniques might be one possibility to deliver these lacking functions. These bioartifical renal tubular devices could extend existing renal replacement therapies to provide a more complete artificial kidney replacement. In the scope of this work, the suitability of different membrane materials to act as a substrate for primary, human, renal tubular epithelial cells has been tested. Furthermore, culture conditions like oxygen uptake rates, medium compositions and flow conditions inside hollow-fibre cultures have been evaluated. Based on the results of the aforementioned studies, a perfusion setup along with its related methods as well as protocols for microscopic evaluations have been established successfully. The lab-scale feasibility of a bioartificial renal tubular device was shown together with the successful epithelial differentiation inside the capillaries by Scanning Electron- and Confocal Laser Scanning Microscopy. However, as discussed in this thesis, the cell source remains the major obstacle in upscaling such devices for clinical use in adequate amounts. This stays unsolved as long as alternative cell sources like adult renal stem cells, responsible for the regeneration of the renal tubular system are not identified and isolated.

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Metadaten
Author:David Luttropp
URN:urn:nbn:de:hebis:30-67576
Referee:Jürgen Bereiter-HahnORCiDGND
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2009/06/29
Year of first Publication:2009
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2009/06/22
Release Date:2009/06/29
Tag:Artificial kidney; Bioartificial kidney; Biotechnology; Renal tubule; Tissue Engineering
GND Keyword:Tissue Engineering; Künstliche Niere; Niere; Medizintechnik; Zellkultur; Biotechnologie; Nierentubulus
HeBIS-PPN:21347140X
Institutes:Biowissenschaften / Biowissenschaften
Dewey Decimal Classification:5 Naturwissenschaften und Mathematik / 57 Biowissenschaften; Biologie / 570 Biowissenschaften; Biologie
Sammlungen:Sammlung Biologie / Biologische Hochschulschriften (Goethe-Universität)
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht