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Was erklärt die Diachronie für die Synchronie der deutschen Gegenwartssprache? : am Beispiel schwankender Fugenelemente

  • Zu dem Strauß der Bindestrichlinguistiken gesellt sich derzeit ein weiteres, besonders interessantes und vielversprechendes Exemplar, die sog. Zweifelsfall-Linguistik. Ihre Entstehung kann man mit dem "Linguistik online"-Heft "Sprachliche Zweifelsfälle. Theorie und Empirie" [...] auf das Jahr 2003 datieren. [...] Aus historisch-linguistischer Perspektive handelt es sich sehr häufig um Fälle sich gegenwärtig vollziehenden Sprachwandels, d.h. was heute an seismischen Bewegungen registriert wird, hat seinen Herd, um in diesem Bild zu bleiben, oft im Frühneuhochdeutschen oder noch früher. [...] Gerade für die zukünftigen LehrerInnen ist es wichtig, von der richtig/falsch-Zentriertheit von Zweifelsfällen wegzukommen und stattdessen der Ratio dieses Phänomens näherzukommen (um dann bessere Anleitungen geben zu können). In Veranstaltungen zu Zweifelsfällen erlangt man übrigens eine beträchtliche diachrone Tiefe, d.h. die Bereitschaft, sich in das Problem, seine Genese und seine Hintergründe einzuarbeiten, ist erfreulich hoch. Interessant (und noch nicht erforscht) ist dabei die unterschiedliche Salienz grammatischer Zweifelsfälle: Während die Fugensetzung sofort als Zweifelsfall erkannt und bestätigt wird, ist es bei der schwankenden Flexion zweier koordinierter Adjektive im Dativ ohne Determinans ("unter großem finanziellem?/finanziellen? Aufwand") anders. Auch wenn die Korpora die Schwankung zwischen Parallel- und Wechselflexion zweifelsfrei als Zweifelsfall ausweisen (ca. zwei Drittel Wechselflexion, ca. ein Drittel Parallelflexion), so erreicht diese Flexionsunsicherheit keinen hohen Bewusstheitsgrad. Die höchste Salienz erreichen übrigens orthographische Zweifelsfälle [...], danach Wortbildungsprobleme wie die (Un-)Trennbarkeit von Präfixen vom Typ "gedownloadet/downgeloadet".

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Verfasserangaben:Damaris NüblingGND, Renata Szczepaniak
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-382749
URL:https://www.germanistik.uni-mainz.de/files/2015/03/Nubling_Szczepaniak_2010-GGSG-Fugen.pdf
ISSN:1869-7038
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Jahrbuch für germanistische Sprachgeschichte : GGSG ; Perspektiven der germanistischen Sprachgeschichtsforschung
Verlag:De Gruyter
Verlagsort:Berlin ; New York, NY
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Fertigstellung:2010
Jahr der Erstveröffentlichung:2010
Veröffentlichende Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Datum der Freischaltung:07.10.2015
GND-Schlagwort:Historische Morphologie; Diachronie; Synchronie; Sprachnorm; Wortbildung; Fugenelement; Deutsch
Jahrgang:1
Seitenzahl:13
Erste Seite:205
Letzte Seite:224
HeBIS-PPN:371846994
DDC-Klassifikation:4 Sprache / 43 Deutsch, germanische Sprachen allgemein / 430 Germanische Sprachen; Deutsch
Sammlungen:Germanistik / GiNDok
Linguistik
BDSL-Klassifikation:02.00.00 Deutsche Sprachwissenschaft (in Auswahl) / BDSL-Klassifikation: 02.00.00 Deutsche Sprachwissenschaft > 02.10.00 Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
Linguistik-Klassifikation:Linguistik-Klassifikation: Sprachtheorie / Theory of language
Linguistik-Klassifikation: Sprachgeschichte / History of language
Linguistik-Klassifikation: Phonetik/Phonologie / Phonetics/Phonology
Linguistik-Klassifikation: Morphologie / Morphology
Linguistik-Klassifikation: Dialektologie/Sprachgeografie / Dialectology/Linguistic geography
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