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Im Rahmen von Geländeuntersuchungen zur Vegetation der Feuchtwälder des Duisburg-Mülheimer Waldes (westliches Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen) wurden im Frühjahr 2002 an zwei Stellen Vorkommen von Lysichiton americanus entdeckt. Ein älteres, bislang nicht publiziertes Vorkommen aus dem Jahr 1980 konnte bestätigt werden. Lysichiton americanus hat sich hier in naturnahen Quell- und Auwäldern angesiedelt. Eine Gefährdung von der als invasiv eingeschätzten Sippe gegenüber indigenen Taxa wird diskutiert.
Veränderungen der Ackerwildkrautflora im Gebiet um Moers/Niederrhein seit 1950 und ihre Ursachen
(1984)
Zwischen 1980 und 1981 wurden u.a. von 106 bereits 1950-1958 untersuchten Äckern pflanzensoziologische Aufnahmen gemacht. Zwar hat sich die Gesamtartenzahl kaum verändert, aber der Anteil von Arten mit geringen Stetigkeiten ist stark gestiegen. Für 51 der 150 Arten konnte eine signifikante Veränderung in der Häufigkeit festgestellt werden, und zwar haben 10 zugenommen, 41 sind zurückgegangen. Unter letzteren sind etwa 8 als gefährdet im Sinne einer Roten Liste anzusehen. Die Artenzahlen je Aufnahme sind in den meisten Fällen erheblich kleiner geworden mit Ausnahme einiger kaum mit Herbiziden behandelter Flächen. Von den Deckungsgraden der Arten sind die mittleren (1 und 2) stärker zurückgegangen als die niedrigen (r und +); Fälle besonders hoher Bedeckung sind zahlreicher geworden, aber nur wenige Arten sind davon betroffen. Der Unkrautbesatz ist erheblich vermindert, besonders unter Getreide. Die ökologischen Trennarten sind sehr stark, die Kennarten auf Ebene der Assoziationen und der Verbände stark zurückgegangen; die Begleiter sind zahlreicher geworden. Von den 106 Aufnahmen konnten aufgrund des Vorkommens von Kennarten nur 48 einer Assoziation - davon 34 derselben wie 1950-1958 - zugeordnet werden, 25 sogar nur einem Verband, 19 nur einer Ordnung 12 nur der Klasse; bei zwei Aufnahmen schließlich fehlen sogar Kennarten gänzlich. Angleichungen im Artenbestand konnten sowohl zwischen Halm- und Hackfruchtäckern als auch besonders innerhalb der Assoziationen festgestellt werden, in welchen eine Untergliederung nach ökologischen Trennarten fast nicht mehr möglich ist. Als Ursache für den Rückgang vieler Arten kommt in erster Linie die chemische Unkrautbekämpfung in Betracht, die auch für die beobachtete Förderung von Wegrandpflanzen verantwortlich sein dürfte. Geophyten sind stärker zurückgedrängt worden als alle anderen Lebensformen, da sie sich als ausdauernde Pflanzen vermutlich dem durch die moderne Feldwirtschaft bedingten Umweltstreß weniger anpassen können als die Therophyten mit ihrer höheren Samenproduktion und den besseren Keimchancen der Samen. Zweitwichtigster Faktor für die Artenverschiebungen dürfte die Anreicherung der Böden mit Stickstoffverbindungen sein. Alle Arten mit signifikanter Zunahme haben hohe N-Zeigerwerte, die Magerzeiger sind zurückgegangen. Zeiger für Trocknis sind ebenso wie die für Staunässe oder Nässe im Unterboden weitgehend von den Äckern verschwunden. Da letztere in der Regel Geophyten sind, wird ein Zusammenhang mit der oben genannten Situation angenommen. Der im Gebiet um durchschnittlich 1,5 m gesunkene Grundwasserspiegel scheint für die Florenveränderung eine untergeordnete Rolle zu spielen. Ausgesprochene Säurezeiger sind - vermutlich wegen ihrer meist niedrigen Stickstoffbedürfnisse - sehr selten geworden, Arten mit mittleren Reaktionszahlen sind weniger als der Durchschnitt zurückgegangen. Lichtpflanzen haben - besonders unter Halmfrüchten - offensichtlich nicht so stark abgenommen wie die Halbschattenpflanzen. Maisäcker zeigen meist extrem niedrige Bedeckungs- und Artenzahlen des Wildkrautbesatzes.